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0403 - Die Straße der Container

Titel: 0403 - Die Straße der Container Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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triumphierend.
    „Ich habe einen von ihnen erwischt!" rief er über Telekom.
    „Sie wollen es nicht anders!" kam die Stimme von Oberst Maurice durch. Diesmal klang sie weder versöhnlich noch ironisch, sondern unbeugsam hart.
    „Greift an, Leute!"
    Nach einer Weile jedoch fügte Oberst Maurice leiser hinzu: „Dennoch: Wer die Waffen wegwirft und mit erhobenen Händen herauskommt, wird geschont.
    Ende!"
    Lupo Cazzuli registrierte es nur am Rande. Soeben war er durch die Wandung des Großcontainers gestoßen. Keuchend arbeitete er sich bis zum Rand des Loches vor.
    Was er sah, ließ ihn sekundenlang die Auen schließen: schwaches rötliches Glimmen zur Rechten, ganz weit hinten eine Art Blinkfeuer und zur Linken eine brodelnde, blendende Sonnenscheibe.
    Cazzuli blickte an der Aussenwandung des riesigen Containers hinab. Mit seinem Boden ruhte der Behälter auf einer Antigravplattform. Soeben stieß sich ein Mensch im Raumanzug dort unten ab und schwebte nach oben.
    Cazzuli richtete den Desintegrator auf ihn und schoss. Er verfehlte ihn, weil der andere mit einem Impulsstoß aus den Tornisteraggregaten seine Richtung geändert hatte.
    Im nächsten Augenblick griffen von zwei anderen Stellen der Plattform grellweiße Strahlenfinger nach Cazzuli. Der Spezialagent musste sich hastig zurückziehen.
    Während die Hitzestrahlen seinen Ausgang zuschweißten, dachte Lupo Cazzuli über das seltsame rötliche Glimmen nach, das er draußen gesehen hatte.
    Es war praktisch überall gewesen, abgesehen von der ziemlich nahen Sonnenscheibe und dieser Art Blinkfeuer.
    Das konnte doch unmöglich der Weltraum sein!
    Andererseits - was sollte es sonst sein? Das matte rötliche Glühen erstreckte sich so weit in die Unendlichkeit wie sonst die Schwärze des Weltraums mit seinen Myriaden von Sternen.
    Von Sternen ...?
    Draußen waren keine Sterne gewesen!
    Lupo Cazzuli bekam es mit der Angst zu tun. Er kroch rückwärts den engen Schacht zurück, den er sich durch die Fracht geschossen hatte. Als er an seinem Spezialbehälter anlangte, war er versucht, sich darin zu verkriechen, die Augen zu schließen und so zu tun, als durchlebe er nur einen bösen Traum.
    Doch Cazzuli wusste, dass es kein Traum war. Es war Wirklichkeit, wenn auch teilweise noch unverständliche Wirklichkeit.
    Im Helmtelekom erscholl erneut ein Schrei, langgezogen und in einem erstickten Gurgeln endend.
    „Chillu!" schrie Abram Noels Stimme. „Chillu!"
    Ein Fluch folgte, dann: „Sie haben Chillu erwischt."
    „Mein Raumanzug hat ein Loch...!"
    Die Stimme war heiser gewesen, bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt, Wahrscheinlich durch den Unterdruck im Raumanzug. Der Mann musste kurz vor dem Ende sein.
    „Wer war das?" fragte Mantu San.
    „Meldet euch!" rief Noel.
    „Also Hit", stellte Cazzuli tonlos fest. „Hit, wo bist du? Wir helfen dir, hörst du. Wir lassen einen Kameraden nicht im Stich"
    „Ent ... schul ... dige, Lu ..." Die Stimme sank zu unverständlichem Flüstern herab und schwand ganz.
    „Es hat keinen Sinn, wenn wir uns ebenfalls opfern", flüsterte Manto San. „Hört ihr, Abram, Lupo?"
    „Schweig!" brüllte Abram Noel. Er heulte fast.
    „Erbärmlicher Feigling! Du beschmutzt unsere Ehre und die Ehre aller treuen Bürger des Imperiums Dabrifa."
    Mantu San schwieg.
    Auch Lupo schwieg. Er hätte nicht gewusst, was er sagen sollte. In seinen Augen hatte Mantu San versagt. Andererseits stießen ihn Abrams Argumente ab. Es waren keine aufrichtigen Argumente.
    Erneut flüsterte jemand. Cazzuli hatte Mühe, die Worte zu verstehen. Dann rieselte es ihm kalt über den Rücken.
    „... gut!" flüsterte Mantu San tonlos. „Niemand soll mich einen Feigling nennen dürfen, auch du nicht, Abram. Ich werde bis zum Ende kämpfen und so viele Feinde wie möglich mit in den Tod nehmen!" Er schluchzte, dann stieß er hervor: „Es lebe der Imperator Dabrifa!"
    „Er muss den Verstand verloren haben", murmelte Lupo.
    Er richtete die Mündung des Desintegrators nach oben. Seine Lippen pressten sich zusammen, als der grünlich flimmernde Auflösungsstrahl einen Schacht nach oben fraß.
    Ich werde nicht tatenlos hier unten warten! dachte Cazzuli verbissen. Mein Platz ist da, wo meine Kameraden sind. Es ist alles verfahren, so verfahren, dass nur der Tod noch Erlösung bringen kann!
    Der Desintegrationsstrahl stieß ins Leere.
    Lupo Cazzuli nahm den Daumen vom Feuerkopf und begann den Aufstieg ...
     
    4.
     
    Der Feuerleitoffizier drückte die Finger auf mehrere

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