0403 - Die Straße der Container
auseinandergebogenen Metalls. Er hockte sich in den Schatten und wartete. Nach einiger Zeit vernahm er keuchende Atemzüge im Telekom-Empfänger.
Wenige Sekunden danach tauchte etwas aus dem Schattenmeer heraus.
Hubert S. Maurice hatte darauf gewartet und reagierte deshalb schnell genug.
Im Telekomempfänger erklang ein dumpfes Stöhnen, dann ein mattes Seufzen.
Maurice duckte sich tiefer in den Schatten, als ein Trümmerteil in wenigen Metern Entfernung zu glühen begann. Kurz darauf glühte weiter weg ein gezacktes Stück Metall auf. Der unsichtbare Schütze feuerte wahllos in die Gegend.
Der Oberst atmete hörbar auf, als der letzte Dabrifa-Agent endlich ebenfalls den entscheidenden Fehler beging. Ein Schwarm Betäubungsnadeln schoss hinüber. Die charakteristische Folge von dumpfem Stöhnen und mattem Seufzen zeigte an, dass das Gift prompt gewirkt hatte.
Oberst Hubert Maurice lächelte.
Er musste daran denken, was er jetzt hätte tun sollen, wenn die Dabrifa-Leute durch ihre Gespräche nicht indirekt ihre Anzahl verraten hätten. So wusste er, dass der Kampf zu Ende war.
„Feierabend", sagte er lakonisch. „Antigravplatte zum Abtransport zweier Bewusstloser hierher.
Ansonsten: Trümmer untersuchen und fortbringen.
Ende!"
Kuszo Tralero hatte die Sektionschefs der Geheimdienstzentrale in Trade City um sich versammelt. In der Aussparung des ringförmigen Tisches stand eine metallen blitzende, sich. auf verschiedenen Ebenen unterschiedlich drehende Konstruktion, von der ein unablässiges Klicken und Summen ausging. Sie stellte eine der zahlreichen Absicherungen gegen unerwünschte Mithörer dar.
Tralero ging im Raum auf und ab, so dass ihm seine Zuhörer ständig mit den Augen folgen mussten.
Er war nervös, und das mit gutem Grund.
Abrupt blieb er stehen.
„Wir müssen damit rechnen, dass das ‚Unternehmen Kühltruhe‘ fehlgeschlagen ist, meine Herren. Es ist weder unseren fliegenden Transmitterspürern gelungen, auch nur einen einzigen Rematerialisierungsschock anzumessen, noch haben die fünf Spezialagenten eine Möglichkeit gefunden, sich mit uns in Verbindung zu setzen."
Einer der Sektionschefs hob zögernd die Hand.
„Bitte!" sagte Kuszo Tralero ungeduldig.
„Halten Sie es für möglich, dass die geheimen Industrieplaneten sich in einer anderen Galaxis befinden, Sir?"
Tralero wölbte die Brauen, dann kam ihm der Unsinn dieser Fragestellung zu Bewusstsein, und er runzelte ärgerlich die Stirn.
„Ich darf doch bitten, zuerst zu denken und dann zu reden, Herrschaften. Damit ist die Frage beantwortet. - Es gibt meiner Ansicht nach nur eine einzige Möglichkeit, sich die Geheimunterlagen über die Industriewelten zu beschaffen ..."
„Kaiser Argyris...", flüsterte ein anderer Sektionschef.
Tralero lächelte. Es sah aus, als fletschte ein Gorilla die Zähne.
„Genau!" rief er. „Dieser Freihändlerpatriarch hat selbst behauptet, nur er allein sei über die Positionen der geheimen Industriewelten informiert. Das nehme ich ihm zwar nicht ab. Kosmonautische Koordinaten sind viel zu kompliziert, als dass man sich mehr als fünf oder sechs merken könnte, und selbst dafür braucht man ein fotografisches Gedächtnis. Nein, Argyris wird uns kaum sagen können, wie die Koordinaten lauten, aber er wird wissen, wo die Daten gespeichert sind und wie man sie abrufen muss."
„Man sagt, Argyris könnte einen Hochenergie-Überladungsschirm um sich legen", warf ein dicker Mann ein.
„Das wäre keine Schwierigkeit. Wir haben in letzter Zeit eine Möglichkeit gefunden, Individualschirme leichter als sonst zu zerstören.
Aber wir wollen Argyris schließlich nicht umbringen."
Er schaltete ein Aufzeichnungsgerät ein.
„Brain Trust!"
Die Sektionschefs versuchten sich zu entspannen.
Auch Kuszo Tralero setzte sich in einen Sessel, schloss die Augen und konzentrierte sich auf die Entspannung sämtlicher Muskeln. Schon nach wenigen Sekunden kam das angestrebte Gefühl, nur noch aus Bewusstsein zu bestehen, eine Einbildung zwar, aber eine sehr nützliche.
„Man muss Argyris überwältigen, wenn er allein ist. Eine Gelegenheit wäre die Mittwochsjagd.
Argyris fährt jeden Mittwoch in die Wälder der Nordberge und geht dort auf Sapponbärenjagd."
„So lange können wir nicht warten", entschied Tralero.
„Hat er keine Geliebte?"
„Nichts bekannt. Wenn, dann hält er es geheim."
„Er fährt täglich zweimal zwischen seinem Palast und dem Verwaltungsgebäude der Kosmischen
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