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0403 - Die Straße der Container

Titel: 0403 - Die Straße der Container Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sagen ist Defätismus.
    Eigentlich müssten wir dich melden."
    „Ganz recht!"
    Hit Clairon trat vor und versetzte Cazzuli einen Fausthieb in den Magen. Cazzuli krümmte sich zusammen, und Clairon hieb ihm die Handkante ins Genick. Cazzuli rollte sich noch über die Schulter ab, obwohl er bereits bewusstlos war, bevor er auf den Boden prallte.
    „Warum hast du das getan, Hit?" fragte Abram Noel.
    Hit Clairon massierte seine Hand. Er starrte ausdruckslos auf den Bewusstlosen.
    „Wer sich wie ein Diversant benimmt, wird auch so behandelt," Er blickte die anderen an, dann schrie er plötzlich. „Was sollte ich machen? Ihn anzeigen?
    Indem ich ihn bestrafte, wollte ich die Angelegenheit unter uns regeln. Seid ihr nicht auch der Meinung, wir können ihn allein wieder zurechtbiegen?"
    „Nach dem Einsatz können wir darüber reden", entschied Abram Noel mit ruhiger Stimme.
    „Ich bin sicher, Lupo wird sich bewähren.
    Wahrscheinlich ist ihm nur ein falscher Zungenschlag durchgegangen." Die anderen nickten.
    Sie waren froh, dass einer unter ihnen eine Entscheidung gefällt und ihnen die Verantwortung abgenommen hatte. Hit Clairon trug Cazzuli zur Couch, öffnete den Magnetverschluss seiner Kombination und fächelte dem Kameraden frische Luft zu.
    Nach wenigen Minuten kam Lupo Cazzuli wieder zu sich. Er richtete sich auf, nahm schweigend das Glas Wasser, das Hit ihm reichte, und trank es aus.
    „Wir gehen jetzt zur Ausrüstungskammer", erklärte Abram Noel.
    Cazzuli erhob sich, von Hit Clairon gestützt.
    Niemand erwähnte den Zwischenfall. Alle taten so, als wäre überhaupt nichts geschehen - oder als könnte man unangenehme Dinge totschweigen.
    Im Imperium Dabrifa war das Rad der Geschichte um einige Jahrhunderte zurückgedreht worden.
    Anson Argyris dirigierte seine Transportkapsel diesmal nicht zur Biostation, sondern zu einem Trakt von Geheimräumen, der ganz in der Nähe lag.
    Nachdem er die Kapsel verlassen hatte, musste Argyris eine Kontrollschleuse passieren.
    Anschließend durfte er die Geheimzentrale des Ersten Gefühlsmechanikers Galbraith Deighton betreten.
    Deighton stand vor dem Positronikanschluss seines Befehlszimmers und wandte sich um, als der Freihändlerpatriarch hereinkam.
    „Willkommen, Majestät! Was macht die werte Gesundheit?"
    Argyris lachte schallend.
    „Ausgerechnet Si emüssen danach fragen! Und dann ‚Majestät‘! Warum nennen Sie mich nicht einfach Vario-Roboter?"
    „Weil das nicht so einfach ist", antwortete Deighton ernst. „Sie sind schließlich kein simpler Roboter, sondern eigentlich ein Doppelwesen: Ein Mensch mit dem Körper eines Roboters und einem zusätzlichen Positronengehirn."
    „Jetzt vereinfachen Sie wieder", sagte Argyris.
    „Ich bin froh, dass ich kein Mensch bin. Manchmal seid ihr Menschen mir geradezu unheimlich."
    Galbraith Deighton bot seinem Besucher einen Schalensessel an und nahm ebenfalls Platz.
    „Wem sagen Sie das, Argyris! Wenn ich manchmal verfolgt habe, wie eine große Menschenmasse ein Massenbewusstsein annahm, beispielsweise bei Protestdemonstrationen, dann erschauere ich immer wieder vor den Abgründen, die sich einem auftun. Auf der anderen Seite hab ich aber auch miterlebt, wie die Bevölkerung eines ganzen Planeten sich zu erstaunlichen geistigen Höhenflügen aufschwang..."
    Er seufzte.
    „Dennoch, es ist nicht leicht, mit den Emotionen anderer Menschen zu leben. Da haben Sie es leichter."
    Er wechselte das Thema.
    „Wie gehen die Geschäfte? Ich hatte leider keine Zeit, mich darum zu kümmern. Olymp erlebte in den letzten Tagen eine wahre Invasion von Geheimagenten aller galaktischen Machtgruppen. Ich spiele mit dem Gedanken, einen Villenvorort nur für feindliche Geheimagenten zu reservieren. Dann wären die Herrschaften wenigstens unter sich. Die meisten von ihnen sammeln ihr „Geheimmaterial„ ohnehin - aus Zeitungsberichten und an der Warenbörse."
    Anson Argyris schmunzelte. Deighton übertrieb zwar leicht, aber es stimmte schon: Eine ganze Menge unbedeutender Machtgruppen schickten Geheimagenten nach Olymp, die kaum eine Ahnung von wirklicher Geheimdiensttätigkeit hatten.
    Bis auf einige gewichtige Ausnahmen. Eine davon waren die Agentengruppen des Imperiums Dabrifa.
    Aber auch der Carsualsche Bund und die Zentralgalaktische Union waren höchst aktiv. In letzter Zeit zogen diese drei Mächte sogar beachtliche Flottenverbände im Raum um Olymp zusammen.
    „Ich bin zufrieden", erwiderte Argyris. „Gestern betrug der Warenumschlag

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