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0403 - Die Straße der Container

Titel: 0403 - Die Straße der Container Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Augenbewegungen, verstärkten die Reizimpulse und leiteten sie zu einem Komputer.
    Der unausgesprochene Befehl wurde moduliert, verstanden - und ausgeführt.
    Dies alles hatte nur wenige Augenblicke gedauert - und das war wörtlich zu nehmen.
    Oberst Maurice wandte sich wieder dem Großadministrator zu.
    „Eine wichtige Hyperkommeldung von Mars, Sir.
    Ich habe die Isolation dieses Raumes für ein HK-Gespräch aufheben lassen."
    Bevor Perry Rhodan antworten konnte, glitten Maurices Finger über eine Schaltkonsole, die sich eben aus der Wand geschoben hatte. In der Wand leuchtete ein Trivideo-Schirm auf. Er zeigte einen Raum mit zahllosen Kommunikations- und Untersuchungseinrichtungen und darin eine mittelgroße Frau. Blondhaarig, dezent geschminkt, mit einem bluesfarben schimmernden Pulli unter dem Laborkittel. (Bluesfarbene Pullis waren der große Modeschrei; die Bezeichnung bezog sich auf die herrlich glänzende Körperbehaarung der Blues, Intelligenzwesen, die auf der sogenannten galaktischen Eastside ein von Machtkämpfen erschüttertes Imperium besaßen.) „Dr. Marly Khoto, Major der SolAb, Sir", erklärte Maurice dem Großadministrator. „Die SolAb hat den Fall natürlich gleich übernommen."
    Dr. Marly Khoto lächelte.
    „Wie es die Dienstvorschriften vorschreiben, Oberst." Es klang nach unterkühlter Aggressivität.
    „Ich höre!" sagte Perry Rhodan. „Zur Sache!"
    Der weibliche Major der Solaren Abwehr warf das Haar in einer unnachahmlichen Kopfbewegung zurück.
    „Betrifft Fall Moissejew. Es wurden bisher insgesamt zwölf Personen vorläufig festgenommen.
    Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass eine Gruppe innerhalb der Hafentechnikergewerkschaft für den Panikanschlag verantwortlich ist. Es handelt sich um die von einem Gangstersyndikat unterwanderte Petrowitsch-Gruppe."
    „Motive?" erkundigte Rhodan sich.
    Dr. Marly Khoto zuckte die Schultern.
    „Wir schließen auf Furcht vor dem Machtverlust durch die teilweise Umschulung der Hafentechniker und ihre Dezentralisierung. Der Attentatsversuch sollte offenbar das Containerstraßen-System diskriminieren, indem das zeitliche Zusammenfallen von Eröffnung der Container-Straße und Panik subbewusste Assoziationen hervorrief. Der Effekt war psychologisch geschickt geplant, Sir. Dem Gangstersyndikat hätte es allerdings nichts genützt.
    Zwangsläufige Entwicklungen lassen sich nicht aufhalten."
    „Ich danke Ihnen", sagte Perry Rhodan.
    Dr. Khoto wollte noch etwas sagen, aber die Verbindung wurde abrupt und ohne Ankündigung unterbrochen. Auf dem Trivideo-Schirm erschien die dreidimensionale Projektion von Reginald Bulls Gesicht.
    „Entschuldige, Perry", sagte der Staatsmarschall nach einem kurzen Seitenblick auf Maurice, „aber unser Zeitplan gerät durcheinander. Wir warten bereits in der TAO."
    Rhodan nickte. Er presste die Lippen zusammen, als er sah, dass Oberst Maurice .verzweifelte Grimassen schnitt.
    „Perfekte Sicherheit oder nicht, Oberst", kam er dem Protest zuvor. „Diesmal geht die Einhaltung des Zeitplans vor. - Wir kommen, Bully."
     
    2.
     
    Die kleine rote Sonne hing wie der von zahllosen dunklen Nervenfasern durchsetzte blutrote Dottersack eines Scalderiy über dem westlichen Horizont. Blaugrau gefärbte faserige Wolkenbänke zogen unmerklich von Norden heran und verhängten den trübroten Sonnenball fast gänzlich.
    Kaiser Anson Argyris stand auf der westlichen Hochplattform seines Palastes und beobachtete den Sonnenuntergang von Boscyks Stern. Die aus Wolkenlöchern hervorblinkenden rötlichen Strahlen tasteten Argyris' Gesicht ab und ließen es wie aus Granit gemeißelt erscheinen: grobschlächtig, mit grauen Schatten, blendenden Lichtreflexen - und unbeweglich.
    Ein Hayhondor strich mit rauschendem Flügelschlag vorbei, den schnabelbewehrten Kopf nach vorn gereckt, den einsamen Mann auf der hohen Plattform mit ruckendem Schädel und aus gelbleuchtendem Auge musternd, bevor er sich höher schwang und in den schnell hereinbrechenden Schatten der Nacht verlor.
    Ringsum flammten die Leuchtwände und die schwebenden Tiefstrahler des Kaiserpalastes auf, machten die Nacht Olymps zum Tage.
    Stimmengewirr drang aus den Gärten herauf. Nur oben blieb es dunkel.
    Anson Argyris verschränkte die muskelstrotzenden Arme vor der breit gewölbten Brust und lachte lautlos und verächtlich.
    Plötzlich wirbelte er herum, geduckt und kampfbereit.
    Im nächsten Augenblick entspannte er sich wieder.
    Das grün und gelb gefleckte Tier glich halb einem

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