Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0403 - Die Straße der Container

Titel: 0403 - Die Straße der Container Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
terranischen Bären, halb einem Tiger.
    Was die Größe anging, so addierte sie sich aus einem ganzen Tiger und einem ganzen Bären.
    Der mächtige Schädel mit den kurzen, zuckenden Ohren presste sich schmeichelnd gegen Argyris' Hüfte. Der Kaiser griff mit seinen Händen, die den Pranken des Maorghy kaum nachstanden, in das Fell hinter den Ohren und massierte es kraftvoll.
    Ein dunkles „Aaaooaah" war die Antwort. Der Laut schien direkt aus der imaginären Unterwelt des Planeten Olymp zu kommen.
    Anson Argyris lachte: tief, grollend, in dröhnendes Gelächter übergehend. Abrupt brach er wieder ab, kauerte nieder und blickte dem Maorghy in die bernsteinfarbenen Augen, Der Riese aus der Menschenwelt flüsterte zärtlich zu dem Riesen der Tierwelt. Zwischen den beiden Wesen schien sich eine unsichtbare geistige Brücke tiefen Verstehens zu spannen.
    Dann summte der Türmelder - und das Tier verschwand mit wenigen lautlosen Sätzen im Schatten, unsichtbar und doch immer da, für den Fall, dass der menschliche Freund es brauchte.
    „Was gibt es?" fragte Anson Argyris ungehalten.
    Hochempfindliche Mikrophone nahmen seine Stimme auf und leiteten sie weiter.
    „Ein Oberst Maurice, Herr!" kam die Antwort aus dem Dunkel. „Er sagt, es sei dringend und Sie wüssten Bescheid."
    „In Ordnung!" rief Argyris zurück. „Sperre abschalten!"
    Es schien, als hätte ein anderer als Kaiser Argyris gesagt „Es werde Licht", so abrupt lag die Plattform in weißgelber Helligkeit gebadet da.
    Der Maorghy erhob sich grollend hinter einer Strauchgruppe und schlenderte dem getarnten Eingang seiner Behausung zu, wohl wissend, dass er jetzt nur störend gewirkt hätte. Einige Insekten umkreisten die gelblich weiß strahlende Kugel auf der blauen Energiefontäne, die aus dem Seerosenteich bis in eine Höhe von dreißig Metern über der Plattform stieg.
    Kaiser Anson Argyris warf einen letzten Blick über den ungeschützten Rand der Plattform, hinab auf die dreihundert Meter tiefer liegenden Terrassen, die sich tiefer und tiefer erstreckten, bis sie in die prunkvollen Palastgärten übergingen.
    Dann riss sich Argyris von dem Anblick los und ging zu der Nachbildung eines altterranischen Tempels. Das Innere des vermeintlichen Tempels enthielt allerdings Dinge, die niemals auf das-Äußere hätten schließen lassen.
    Eines davon war die Doppelmündung des Antigravschachtes, dessen gepolte Kraftfelder zusammen mit den Staubpartikeln der Luft ein charakteristisches Flimmern erzeugten.
    Argyris trat über die Mündung des abwärts gepolten Schachtes. Während er langsam nach unten sank, schloss er den Magnetsaum seines bunten, enganliegenden Synthetikhemdes. Er fluchte unterdrückt, als einige Kräuselfäden seiner schwarzen Brustbehaarung sich zwischen die Magnetsäume klemmten.
    Anschließend überprüfte er den Kombilader im offenen Holster an der rechten Hüfte.
    Befriedigt registrierte er, dass die Waffe ihm wie immer bei der Auslösungsbewegung wie ein lebendes Wesen in die geöffnete Rechte „sprang" Zum Schluss klopfte Anson Argyris gleichsam liebkosend auf die riesige Gürtelschnalle, in der - für menschliche Ohren unhörbar - der Mikrogenerator siganesischer Fertigung brummte.
    Auf der unteren Plattform wartete bereits die Leibwache. Argyris scheuchte die beiden Bewaffneten mit einer Handbewegung fort und verzog spöttisch die breiten Lippen, als sie die Köpfe einzogen.
    Danach betrat er seine „Arbeitsräume". Eigentlich waren es Arbeitssäle, und sie glichen verblüffend jenen Räumlichkeiten, die man auch auf hochwertigen Interstellar-Raumschiffen oder in den Denkzentralen planetarer Regierungen antraf.
    Durch eine transparente Wand hindurch musterte Argyris einen halbkreisförmigen Saal, der ein Kommandostand eines Ultraschlachtschiffes hätte sein können. Nur wurden von dort aus keine Waffen bedient, sondern Mechanismen und Energieaggregate, die dem galaktischen Handel dienten.
    Zwei Panzerschotte glitten auf. Argyris ließ sich auf dem Transportband bis unmittelbar an die Tür tragen, dann legte er die letzten Schritte zu Fuß zurück.
    In dem luxuriös ausgestatteten Empfangssaal erhob sich ein Mann aus einem Kombisessel.
    Ein großer, hagerer Mann mit beherrschtem Gesichtsausdruck und klugen Augen, ein Mann, den so leicht nichts, erschüttern konnte. Nur das ruckhafte Aufwölben einer Braue deutete an, dass hinter der Stirn des Mannes die Gedanken einen Wirbel vollführten.
    Kaiser Anson Argyris blieb einige Meter vor

Weitere Kostenlose Bücher