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0404 - Die Piraten-Lady

Titel: 0404 - Die Piraten-Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fragen."
    „Und Larall?"
    „Larall weiß nicht viel", sagte Tipa. „Ich nehme an, dass er nicht freiwillig desertierte, sondern parapsychisch beeinflusst wurde."
    Kiyomi ging zum Eingang.
    „Wollen Sie jetzt den eingefrorenen Gefangenen sehen?" fragte er.
    Tipa kicherte.
    „Du kannst mit diesem lebenden Leichnam machen, was immer du möchtest", sagte sie zu dem Arkoniden.
    Atlan begriff, dass die Piratin einer Sache auf die Spur gekommen war, die von großer Bedeutung für die gesamte Menschheit sein konnte. Nicht nur, dass ein Sergeant der Solaren Flotte desertiert war, sondern vor allem die Umstände, unter denen Tipas Gefangene gestorben waren, wirkten alarmierend auf den Arkoniden.
    Er wandte sich an Saedelaere.
    „Was halten Sie davon, Alaska?"
    Saedelaere sagte: „Zuviel Daten, Sir. Ich muss noch überlegen."
    Atlan drehte den Kopf in Richtung des Roboters. „Anson?"
    „Ja", sagte Argyris gedehnt. „Ich glaube nicht, dass das geheimnisvolle Schiff, das Tipa auf Ursus angegriffen hat, zur Flotte des Imperators Dabrifa gehört. Ich sehe auch keine Verbindung zu einem anderen Sternenreich."
    „Accalauries?" fragte Atlan.
    Argyris schüttelte entschieden den Kopf.
    Atlan erinnerte sich an die Informationen, die sie von Lord Zwiebus erhalten hatten.
    Hatte das mysteriöse Schiff etwa mit der Langzeitwaffe zu tun, vor der die Menschheit durch den Neandertaler gewarnt worden war? Atlan bezweifelte es. Wahrscheinlicher war, dass sie zum erstenmal mit einer bisher unbekannten Macht zusammengeprallt waren.
    Die Tatsache, dass diese Macht Kontakt mit einem Deserteur der Solaren Flotte aufnahm, bewies, dass sie an den Geschehnissen innerhalb des Systems interessiert war. Zum Glück war Larall nicht mehr dazu gekommen, Einzelheiten zu verraten.
    Aber schon in diesem Augenblick konnte an anderer Stelle ein zweiter Deserteur dem unbekannten Gegner ins Netz gehen.
    Dieser Gedanke alarmierte den Arkoniden. Es musste sofort etwas unternommen werden. Vor allem mussten sie herausfinden, wer der Feind war und welche Ziele er verfolgte.
    „Bist du damit einverstanden, wenn ich die Sache jetzt in die Hand nehme?" fragte Atlan die Piratin.
    „Ich hoffe, dass du etwas unternimmst", versetzte Tipa.
    „Anson", sagte Atlan zu dem Vario500. „Sorgen Sie dafür, dass alle Verbindungsmöglichkeiten nach Center und ins GHOST-System nur mir zur Verfügung stehen. Außerdem brauche ich ein Dutzend zuverlässige Kuriere."
    Anson Argyris verschwendete keine Zeit mit einer Antwort, sondern stürmte davon.
    Tipa Riordan maß Atlan und Saedelaere mit kritischen Blicken.
    „GHOST-System", sagte sie ironisch. „Ich dachte, das gibt's nicht."
    Antony Larall sah nicht wie ein Deserteur aus. Er war ein sechzigjähriger korpulenter Mann mit rosigen Wangen und schütteren Haaren. Seine Lippen bebten, als Atlan und Alaska Saedelaere die Kabine betraten, in der er gefangengehalten wurde. Es war unverkennbar, dass Larall eine weitere Nervenprobe nicht überstehen würde.
    Der Arkonide zog sich einen Stuhl heran und ließ sich rittlings darauf nieder, wobei er seine Ellenbogen auf die Lehne stützte. Saedelaere blieb stehen. Larall konnte seine Blicke nicht von der Maske des Logikers wenden.
    „Sergeant Antony Larall", eröffnete Atlan das Verhör. „Sie wissen, wer ich bin?"
    Larall schluckte hörbar.
    „Ja, Sir."
    „Von dem, was Sie in den nächsten Minuten sagen, wird es abhängen, ob wir Sie als Verräter oder Opfer einer feindlichen Macht behandeln", sagte Atlan eindringlich.
    „Denken Sie daran! Lügen sind sinnlos. Sie wissen, dass wir alle Ihre Antworten leicht überprüfen können."
    „Sie werden mir nicht glauben", sagte Larall verzweifelt. „Während meiner Laufbahn habe ich mir niemals etwas zuschulden kommen lassen."
    „Ihre Vergangenheit interessiert uns nicht", sagte Atlan. „Wichtig ist allein, warum Sie zum Verräter wurden. Schildern Sie uns, was sich an Bord der REDHORSE abgespielt hat."
    „Es begann nicht an Bord der REDHORSE", begann Larall stockend zu erzählen. „Bei einer Zwischenlandung auf DeFrisackers Planet nutzte ich meinen zehnstündigen Urlaub zu einem Stadtbummel. Meine Kameraden, die mich begleiteten, interessierten sich für das berühmte Robot-Museum in Salartan. Mein Fehler war, dass ich sie nicht zu der Ausstellung begleitete, sondern die Auslagen der großen Geschäfte betrachtete. Ich wollte Geschenke für meine Frau und die Kinder kaufen." Larall unterbrach sich und befeuchtete die Lippen mit

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