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0404 - Die Piraten-Lady

Titel: 0404 - Die Piraten-Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ich auch", gab Tipa zurück. Sie zog ein Papier hervor und schwenkte es triumphierend. „Darauf hat Kiyomi alle wichtigen Daten niedergeschrieben."
    Atlan wollte nach dem Blatt greifen, aber Tipa zog es zurück und streckte abwehrbereit ihren Stock aus.
    „Nicht so stürmisch, Kindskopf!" rief sie. „Ich gebe euch das Papier, das ist sicher. Aber ihr bekommt es nicht umsonst."
    Deighton warf Atlan einen Blick zu, als wollte er sagen: Uns bleibt auch nichts erspart.
    „In Ordnung", sagte Anson Argyris. „Nennen Sie Ihren Preis, Mylady."
    „Sie können ihn nicht bezahlen, Kaiser. Atlan besitzt die Kasse, an die ich heranmöchte."
    „Wie viel?" fragte Atlan. Seine Lippen wurden schmal.
    „Aber, aber", tadelte ihn die Piratin. „Wer wird denn so materialistisch denken?"
    „Sag uns endlich, was du forderst!" verlangte Atlan.
    Tipa sagte, ohne die Augen von Atlan abzuwenden: „Einen Geleitschutz der USO während unseres nächsten Einsatzes."
    Eine Sekunde, die Ewigkeiten zu dauern schien, war es unheimlich still im Labor.
    Dann sagte Galbraith Deighton mit einer Stimme, in der sich Belustigung und Anerkennung mischten: „Donnerwetter!"
    Atlan und Galbraith Deighton hatten sich in einen Nebenraum des Labors zurückgezogen, um über Tipas unverschämte Forderung zu beraten. Deighton konnte sich nicht erinnern, den Arkoniden jemals so wütend erlebt zu haben.
    „Wenn wir ihr einmal nachgeben, wird sie immer mehr von uns verlangen", sagte Atlan.
    „Sie kennen diese Giftnatter nicht, sonst würden Sie die Angelegenheit nicht so leicht nehmen."
    „Ich glaube noch immer, dass die Piratin sich einen Scherz mit uns erlaubt", gab Galbraith zurück.
    „Deshalb bin ich dafür, dass wir ihr ein Gegenangebot machen, etwa in der Form einer Zusicherung, dass USO-Schiffe die Piratin nie wieder bei Einsätzen stören."
    „Das kann doch nicht Ihr Ernst sein!" brauste Atlan auf. „Wir würden den Überfällen der Piratin damit Vorschub leisten."
    Deighton lächelte.
    „Diese Überfälle treffen immer unsere Gegner", erinnerte er. „Ich bin ehrlich genug, um zuzugeben, dass die Abwehr der alten Dame in vielen Dingen zu Dank verpflichtet ist."
    Atlan ging zur Tür.
    „Also gut, Solarmarschall. Sie tragen die Verantwortung. Wenn Sie glauben, dass dies die einzige Möglichkeit ist, um Tipa zur Mitarbeit zu veranlassen, will ich nicht weiter im Wege stehen."
    Sie kehrten zusammen ins Hauptlabor zurück, wo der Gefangene noch immer darauf wartete, aus seinem starren Zustand erlöst zu werden. Obwohl sie nur eine halbe Stunde außerhalb des Labors zugebracht hatten, grüßte Deighton die Piratin erneut mit drei Faustschlägen ans Kinn, was ihm ein wohlwollendes Grinsen Tipa Riordans einbrachte.
    „Sie werden sich noch den Unterkiefer brechen, Deighton", bemerkte Atlan mit einem Seitenblick.
    „Wir haben uns. entschlossen, Ihnen ein Gegenangebot zu machen, Mylady",, sagte der Abwehrchef zu Tipa. „Dieses Angebot ist gleichzeitig das äußerste Entgegenkommen, das Sie von uns erwarten können."
    „Ich höre", sagte Tipa.
    „Ihre Schiffe brauchen in Zukunft keine Intervention der USO mehr zu fürchten", sagte Deighton.
    Tipa wandte sich an Atlan.
    „Ist das richtig?"
    „Ja", brachte Atlan widerwillig hervor.
    Tipa Riordan überreichte Deighton das Papier, auf dem Kiyomi alle wichtigen Daten niedergeschrieben hatte.
    „Mehr wollte ich nicht erreichen", sagte sie. „Lasst uns endlich mit dem Auftauen beginnen."
     
    5.
     
    Der Fremde begann zu erwachen. Seine lebenswichtigen Organe waren an Spezialmaschinen angeschlossen. Der Kopf des Mannes wurde durch antimentale Störfelder abgeschirmt. Die Paramechaniker, die von der Erde nach Olymp gekommen waren, erklärten, dass für die Sicherheit des Gefangenen alles Erdenkliche getan worden sei.
    Etwa zwanzig Menschen umstanden das Lager des Unglücklichen. Tipa Riordan hatte es sich nicht nehmen lassen, einen Platz unmittelbar am Kopfende des Bettes einzunehmen. Dass sie dadurch unmittelbar neben Atlan zu stehen kam, fasste der Arkonide als eine jener zahlreichen Herausforderungen auf, mit der Tipa ihn zu ärgern pflegte.
    Zincgref Macaulay, der führende terranische Paramechaniker, saß an den Kontrollen der Detektoren und beobachtete den Ausschlag der Anzeigenadeln. Macaulay war ein unscheinbar wirkender Mann, der es verstanden hatte, sein zwölf Mann starkes Team vorzüglich aufeinander abzustimmen. Die Paramechaniker verständigten sich durch kaum sichtbare Handzeichen.
    Die

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