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0404 - Tod im Schlangensumpf

0404 - Tod im Schlangensumpf

Titel: 0404 - Tod im Schlangensumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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tot!
    Auf den richtigen Gedanken kam Leonardo deMontagne nicht. Dazu hatte er sich noch längst nicht tief genug in die Materie eingearbeitet. Aber er erkannte, daß etwas nicht so lief, wie es hätte laufen sollen.
    Er verließ innerhalb weniger Sekunden über ein internes Beförderungssystem Caermardhin, und kaum war er draußen, versetzte er sich bereits mit der Macht, die ihm als Dämon gegeben war, dorthin, wo der Irrwisch vernichtet worden war. Er hatte Caermardhin nicht verlassen wollen, aber jetzt mußte es sein. Jetzt mußte er sich selbst darum kümmern, daß Wang Lee endlich seiner Rache anheim fiel.
    In einer feurigen Schwefelwolke erschien der Fürst der Finsternis auf der Waldlichtung. Er sah Wang Lee Chan, waffenlos ihm ausgeliefert, und er sah einen anderen Mann, einen Neger, vor dessen Brust ein Amulett hing!
    Das war nicht Zamorra!
    Aber Leonardo spürte im selben Moment, daß er in Gefahr war. Sein eigenes Amulett warnte ihn – er hatte nicht viel Zeit. Und da schlug er zu!
    Sein war die Rache!
    ***
    Sekundenlang erstarrte Yves Cascal. Der Unheimliche sah genauso aus wie in seiner Vision! Und plötzlich wußte der Schatten, weshalb sein Amulett in den letzten Tagen sich so auffällig verhalten und ihn schließlich bis hierher geleitet hatte. Denn der andere trug eine genauso aussehende Silberscheibe!
    So wie eben Cascals Amulett den Unsichtbaren verbrannt hatte, flirrte es jetzt aus der Scheibe des Fremden. Eine silbrige Energie floß auf den Mongolen zu, der in einem waghalsigen Sprung zu entkommen versuchte, dabei gleichzeitig zum Gegenangriff überging. Aber er hatte keine Chance.
    Cascal umklammerte sein Amulett. Verhindere einen Mord! schrie etwas in ihm. Verhindere!
    Und die beiden Amulette standen in gleißendem Feuer.
    Der Fremde schrie. Er brüllte und tobte, wand sich. Sein Amulett spie Blitze nach allen Seiten. Eine grünliche feurige Glocke aus wabernder, flackernder Energie hüllte ihn ein – und zerbrach. Ein schriller, durch Mark und Bein gehender Pfeif- und Klirrlaut stand über der Lichtung.
    Dann verschwand der Unheimliche in einer grellen Explosion.
    DAS SECHSTE AMULETT HATTE DAS DRITTE NIEDERGEZWUNGEN…
    Stille trat auf der Lichtung ein. Die Stille des Todes. Nur unterbrochen von dem Aufschrei und dem Schluchzen eines Mädchens, das sich über den zusammengebrochenen Mongolen warf.
    Langsam, mit schleppenden Schritten, ging Yves Cascal auf das Mädchen zu. Sein instinktiver Gegenschlag gegen den Mörder, wie immer er auch zustande gekommen sein mochte, war zu spät gekommen. Der silberne Energieblitz aus dem Amulett des unheimlichen Fremden hatte ihn noch erreicht und zu Boden geworfen.
    Mit versteinertem Gesicht, unfähig, einen Gedanken zu finden, starrte Cascal, der Schatten, auf den verkohlten Leichnam eines Mannes, den er zu gern kennengelernt hätte, um zu erfahren, warum er gejagt wurde…
    ***
    Die beiden Männer, denen der Jeep gehörte und die Robert Tendyke gefolgt waren, kamen zu spät, um Zeugen des Geschehens zu werden. Vermutlich hätten sie auch nicht geglaubt, was sie eventuell gesehen hätten.
    Wang Lee Chan war tot.
    Ben Clastowe, der Teufelsdiener, ebenfalls. Tendykes im Reflex abgefeuerte Kugel hatte ihn für immer unschädlich gemacht. Aber von Tendyke selbst fand sich keine Spur. Es war zwar ein Abdruck auf dem Boden zu sehen, wo er gelegen hatte, es war auch eine Menge Blut zu sehen, das er verloren haben mußte. Aber er war fort. Dabei hätte er sich, den Spuren nach, nicht aus eigener Kraft fortschleppen können. Es gab auch keine Abdrücke. Dort, wo er gelegen hatte, hatte er sich in Nichts aufgelöst.
    Su Ling litt unter einem Weinkrampf.
    Zu dritt brachten sie sie zum Jeep und fuhren mit ihr davon. Yves Cascal gab keine Erklärung ab. Er erweckte in den beiden Reportern durch die Art seines Auftretens lediglich den Eindruck, als sei er in offizieller Funktion hier, vielleicht ein FBI- oder CIA-Agent… Er half Su Ling, in den Oldsmobil zu steigen und fuhr mit ihr nach Baton Rouge. Als er fort war, konnten sich die beiden Reporter nicht einmal mehr an sein Gesicht erinnern. Irgendwie hatte es immer für sie im Dunkeln gelegen, im Schatten…
    Während der Fahrt beruhigte sich Su Ling langsam wieder, aber etwas in ihr war abgestorben, und es war fraglich, ob es wieder erwachen würde.
    »Ich bringe Sie hin, wohin auch immer Sie wollen«, versprach Yves Cascal, aber Su Ling antwortete nicht. Auch nicht, als er sie fragte, was sich nun eigentlich

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