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0404 - Tod im Schlangensumpf

0404 - Tod im Schlangensumpf

Titel: 0404 - Tod im Schlangensumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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New York kommen sollte, dann müssen die Treibstofftanks noch halb voll gewesen sein – wenigstens. Aber es brennt nur und fliegt nicht in die Luft. Das will mir nicht in den Kopf.«
    »Vielleicht hat es unterwegs Treibstoff verloren, oder der Pilot hat ihn abgelassen, um die Explosionsgefahr zu verringern«, vermutete Tendyke. »Das wäre eine Möglichkeit.«
    »Hm. Was schlagen Sie nun vor, Sir? Sollen wir bis zum Nimmerleinstag hier auf Distanz schweben? Näher heran dürfen wir nicht, das haben Sie ja gerade selbst gehört.«
    Tendyke nickte. »Ich wüßte gern, für was die Leute dort unten uns halten«, sagte er. »Für den Hubschrauber eines Reporterteams vielleicht…«
    Der Pilot schwieg.
    Tendyke versuchte, etwas dort unten zu erkennen. Da waren Menschen, aber nicht so viele, wie das Flugzeug, eigentlich hätte beherbergen müssen. Waren so viele gestorben? Oder schon abgeholt worden? Und wo war Wang Lee?
    Er griff zum Mikrofon des Funkgerätes und ging auf Sendung. Er identifizierte sich und fragte nach, ob sich unter den Menschen dort unten ein Paar namens Wang und Su befände, vielleicht schon unter jenen, die abtransportiert worden seien…
    »Warum wollen Sie das wissen?« wurde bissig zurückgefragt. »Behindern Sie uns nicht bei der Arbeit.«
    »Es sind Geschäftsfreunde, die ich dringend erwarte.«
    »Wir haben nichts von ihnen entdecken können«, kam die Antwort. »Die Namen Wang und Su sind uns hier unbekannt. Ende.«
    Tendyke nickte. »Versuchen Sie eine Landung«, sagte er. »So nahe wie möglich dran.«
    »Was haben Sie vor, Boß?«
    Der Abenteurer zuckte mit den Schultern. »Ich will mich selbst da unten umsehen«, sagte er. »Im persönlichen Gespräch erfährt man manchmal mehr. Möglicherweise kann ich auch helfen.«
    »Sie werden uns da nicht landen lassen«, gab der Pilot zu bedenken. »Es ist nicht viel Platz, und den brauchen sie für ihre eigenen Maschinen, um die Geretteten einzuladen.«
    »Ich weiß. Sie sollen ja auch nicht den Verlust Ihrer Pilotenlizenz riskieren. Ich will nur so nahe heran wie möglich. Danach warten Sie einfach ab. Falls man Sie auffordert zu starten oder der Hubschrauber wegsacken sollte, starten Sie eben wieder. Ich mache mich schon bemerkbar.«
    »Okay. Sie bezahlen mich, Sie geben mir die Anweisungen.« Der Pilot zog den Sikorsky in einem weiten Bogen herum und landete etwas abseits der Absturzstelle. Bis zum abgerissenen rechten Flügel waren es nur ein paar Dutzend Meter. Dort turnten einige Experten herum, vermaßen das größtenteils in seine Einzelteile zerlegte Trümmerstück und fotografierten. Zwei Polizisten in Uniform waren dabei. Einer marschierte sofort auf den Sikorsky zu, aus dem Tendyke ausstieg.
    Der Abenteurer sah, daß die Landekufen der Maschine einsanken. Das Gewicht war zu hoch. Der Boden unter seinen Stiefeln fühlte sich weich und nachgiebig an. Er gab dem Piloten ein Zeichen, aufzusteigen. McCord schloß die Luke und zog den Sikorsky wieder hoch.
    Der Cop baute sich breitbeinig vor Tendyke auf. »Wer sind denn Sie? Wer hat Ihnen Landeerlaubnis erteilt?«
    Tendyke tippte grüßend an die Krempe seines ledernen Stetson. Er stellte sich vor. »Die Erlaubnis gab ich mir selbst«, erwiderte er. »Ich suche zwei Personen, die zu den Passagieren gehören. Vielleicht haben sie überlebt. Wang und Su. Ein Mann und eine Frau.«
    »Ach, Sie haben da vorhin gefunkt?« knurrte der Beamte und klopfte auf sein Walkie-Talkie, das an einer Gürtelschlaufe hing. »Mann, Sie haben vielleicht Nerven. Merken Sie nicht, daß Sie den ganzen Laden hier aufhalten?«
    »Bis jetzt eigentlich nicht, Sir«, erwiderte Tendyke. »Sie sind ja zu mir gekommen, nicht umgekehrt. Ich will mich nämlich da umsehen und Sie hier an der Tragfläche nicht stören.« Er deutete auf das Flugzeugwrack.
    »Stehen Sie bloß keinem im Weg«, knurrte der Beamte. »Und sehen Sie zu, daß Ihre Hornisse nicht mit den Rettungshubschraubern kollidiert.«
    »Mein Pilot kennt sein Geschäft«, sagte Tendyke und ging zum brennenden Wrack hinüber.
    Ein paar Sanitäter und ein Arzt bemühten sich, nach den Überlebenden zu sehen und die Verletzungen vor Ort zu versorgen, die sich die Menschen beim Sprung aus der Flugzeugluke zugezogen hatten. Tendyke wich einem wie ein Raubvogel herabstoßenden großen Hubschrauber aus.
    Er hoffte, daß Wang nicht in der brennenden Maschine gestorben war. Aber er konnte weder den Mongolen noch seine Freundin auf den ersten suchenden Blick hin irgendwo

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