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0406 - Finale in der Knochengrube

0406 - Finale in der Knochengrube

Titel: 0406 - Finale in der Knochengrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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rötlichen Kopf mit den hässlichen Augen und schoss noch einmal.
    Direkt in eines der beiden Augen jagte ich die Kugel. Mein Gesicht war verzerrt, der Mund an den Winkeln nach unten gebogen, als würde er Ekel zeigen.
    Der Vogel konnte diese letzte Silberkugel nicht mehr verkraften. Zudem briet Suko ihm noch mit der Dämonenpeitsche eins über, sodass sein Gefieder zerrissen wurde und die drei Riemen tief in das Fleisch drangen.
    So aus der Nähe betrachtet, sah ich zum ersten Mal die Wunden, die die Peitsche gerissen hatte, und ich entdeckte auch die Flüssigkeit, die aus der Wunde quoll.
    Sie war dick und hatte eine helle Farbe, in die sich dunkle Streifen mischten. Der Leichenvogel zuckte noch einmal, bevor er sich dann zur Seite drehte. Seine Bewegungen waren schwerfällig, er schlug noch einmal mit den Flügeln, doch da hatte die Kraft bereits seinen Körper verlassen.
    Wir hatten es geschafft.
    Mein Rücken tat weh, darum kümmerte ich mich nicht, als ich mich hochstemmte.
    Ich blickte Suko an, der mit ausgefahrener Peitsche dastand, heftig atmete und nickte.
    »Du weißt, was das bedeutet?«, fragte ich ihn.
    »Ja, ich war zwar nicht Torkan, der Barbar, aber du hast mir genug erzählt. Das sind Baals Leichenvögel, denen wir hier eine Niederlage beigebracht haben.«
    »Genau. Und dies bedeutet, dass er selbst in den Kampf eingegriffen hat.«
    Unsere Unterhaltung wurde unterbrochen. Es war der Teufel los. Aus allen Richtungen rannten die Aufpasser herbei. Schwer bewaffnete Männer, die jetzt von Wladimir Golenkow zurückgehalten wurden, damit wir uns um Oberst Tschigin kümmern konnten.
    Er sah aus wie ein Toter oder zumindest wie ein Mann, der tödlich verwundet war. Seine Uniform, auf die er so stolz gewesen war, bestand nur noch aus Fetzen. Die Schnabelhiebe hatten sie zerstört. Die blinkenden Orden lagen auf der gefrorenen Erde. Tschigins Gesicht zeigte so viele Wunden, dass ich sie kaum zählen konnte und es auch nicht wollte. Der Mann lebte noch. Er atmete schwach. Vor seinen Lippen zerplatzten Speichelbläschen, die sich mit dem aus den Wunden herabrinnenden Blut vermischten.
    Der Arzt war plötzlich wieder da. Er stieß uns zur Seite, besah sich den Verletzten und schüttelte den Kopf.
    Wladimir Golenkow fragte ihn etwas, der Arzt antwortete knapp und winkte seinen beiden Helfern, die gerade den Schwerverletzten auf eine Trage hievten.
    Sie schafften ihn weg. Der Arzt lief neben der Trage her und bellte einige Anordnungen den umstehenden Soldaten zu.
    »Wie sieht es aus?«
    Ich hatte mich an Wladimir gewandt. Der hob nur die Schultern und sagte: »Nicht besonders.«
    »Wird er sterben?«
    »Die Chance, dass er durchkommt, ist hauchdünn. Da will ich ehrlich sein.«
    »Wie gut ist der Doc?«
    »Na ja. Ein Militärarzt. Der schient dir ein Bein und kuriert gleichzeitig eine Schildkröte.« Wladimir wurde schnell wieder ernst und deutete auf die qualmenden Reste der beiden vernichteten Leichenvögel. »Wie soll ich das verstehen?«
    »Es sind die Helfer des Götzen Baal!«
    »Wieso?«
    »Vergiss es.« Ich klopfte ihm auf die Schulter. »Dir das zu erklären würde zu lange dauern. Jedenfalls hat sich die Lage grundlegend geändert, und mein Gefühl bestätigt sich. Dieser Fall ist mit der Vernichtung des Testaments noch nicht beendet.«
    »Du rechnest damit, dass es weitergeht?«
    »Ja. Jetzt wird Baal direkt eingreifen. Wir müssen diesen Götzen zu sehr gereizt haben.«
    »Und? Können wir uns eine Chance ausrechnen?«
    »Das hoffe ich sehr. Wahrscheinlich befindet er sich in der Nähe und lauert auf uns. Ich frage mich nur, wo er stecken könnte und was er genau von uns will.«
    »Vielleicht seinen Opferdolch.«
    »Kann sein, aber der ist verschwunden. Möglicherweise hat er ihn schon an sich genommen.« Ich wechselte das Thema. »Wer übernimmt denn jetzt das Kommando?«
    »Normalerweise Tschigins Stellvertreter. Aber der ist nicht anwesend, wie ich hörte.«
    »Gehen wir in sein Büro.«
    »Willst du nicht weg?«
    »Noch nicht. Außerdem – wo sollten wir hin? Dein Land ist verdammt groß. Sag mir, wo ich Baal treffen kann, und ich Mache mich sofort auf den Weg.«
    »Da könnte ich mir etwas Leichteres vorstellen.«
    »Eben.«
    Über die Treppe gingen wir wieder hoch und betraten die Schule, wo Suko und Lady Sarah warteten. Der Inspektor hatte die Frau bereits eingeweiht. Sarah Goldwyn schüttelte immer nur den Kopf. Sie konnte es einfach nicht fassen.
    Baal hatte also seine Leichenvögel

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