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0406 - Finale in der Knochengrube

0406 - Finale in der Knochengrube

Titel: 0406 - Finale in der Knochengrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dolch aus der Hand zu reißen, aber irgendetwas warnte mich davor.
    Die Stimme des Götzen dröhnte durch den Nebel und fuhr weit über den Sumpf. »Du hast dein Ziel erreicht, Sinclair oder Sohn des Lichts. Ich werde dir das zurückgeben, was auch für mich interessant gewesen wäre. Deinen Dolch.«
    »Wieso für dich?«
    »Er ist alt, sehr alt, und es gab nicht nur ein Opfermesser, wie du dir sicherlich vorstellen kannst. Als man um mich, das goldene Kalb, tanzte, das ich damals symbolisierte, existierte noch ein zweiter Dolch. Der, den du haben willst.«
    »Nein, das kann nicht sein!«
    »Doch es stimmt. Nur nahm man ihn weg, und es gelang den anderen, ihn dem Propheten Hesekiel in die Hände zu schmuggeln. Er versuchte, die Kraft des Dolches umzukehren, und gravierte deshalb die gleichen Zeichen ein, die sich in deinem verfluchten Kreuz befinden. Nur waren sie schwächer, und sie besaßen nie die Kraft deines Kreuzes. Der Dolch stammte eben aus einem schwarzmagischen Wirkungskreis. Er war mein Eigentum, das habe ich dir damals schon einmal gesagt. Aber jetzt will ich ihn nicht mehr. Du kannst ihn zurückhaben, Geisterjäger!«
    Und damit tat er etwas, mit dem ich zwar gerechnet hatte, es aber nicht in der Form erwartet hatte, denn es war dem Götzen durch seine Rederei tatsächlich gelungen, mich ein wenig abzulenken.
    Er schleuderte die Waffe auf mich zu!
    Ausweichen konnte ich nicht mehr. Das gelingt höchstens einem Held auf der Leinwand. Die Distanz zwischen ihm und mir war einfach zu gering, und die hart geworfene Waffe würde mich gnadenlos durchbohren.
    Selbst Suko, der noch bessere Reflexe besaß als ich, konnte nicht mehr reagieren und mich zur Seite wuchten. Er war ebenso starr vor Schreck wie Wladimir Golenkow oder die junge Lara.
    Die Waffe würde in meinen Körper rasen und alles Leben auslöschen.
    Ob jemand vor Schreck oder Angst geschrien hatte oder ob ich es selbst gewesen war, mir wurde es nicht bewusst, jedenfalls rechnete ich mit dem endgültigen Aus, bis zu dem Moment, als sich innerhalb einer kaum erfassbaren Zeitspanne eine Schutzzone um mich herum aufbaute.
    Und diese Zone manifestierte sich.
    Eine Gestalt erschien.
    Hell leuchtend, lichtumflort. Sie trug ein glänzendes Schwert in der Hand und wollte damit den tödlichen Stoß abwehren.
    Vielleicht sahen die anderen nur einen Schatten, ich aber erkannte die Gestalt.
    Sie gehörte zu denen, die mein Kreuz gezeichnet hatten.
    Es war einer der Erzengel.
    Michael!
    Der Kämpfer gegen die Hölle und gegen fremde Götzen. Nicht nur ich sah ihn, auch Baal konnte ihn erkennen. Die Gestalt war durchsichtig, das Licht breitete sich fächerförmig aus und erfasste die Gestalt des Götzen, der zurückwich, seine Arme hochschlug, sie vor sein hässliches Gesicht hielt und jammervoll zusammensackte.
    Es löste sich zu einem grünen, sich schnell über den Boden bewegenden Schatten auf, der hineinglitt in das Moor und nicht wieder auftauchte.
    Dann war es vorbei.
    Wir sahen den Nebel, den leeren Altarstein, hörten das Schmatzen des Moores, es war wie immer, also fast normal.
    Ich starrte auf meine rechte Hand, während ich darüber nachdachte, dass es einer der Großen gewesen war, der mich diesmal vor Schaden hatte bewahren können.
    Das würde nicht immer so sein, doch in diesem Fall war es um grundlegende Dinge gegangen, die sich schon im Alten Testament entwickelt hatten, und da konnte diese Macht des Guten einfach nicht zusehen. Nicht bei dieser Ausnahmesituation.
    Ich bekam weiche Knie, als ich mich bückte und nach dem griff, was vor meinen Füßen lag.
    Es war der Silberdolch!
    Gleichzeitig geschah etwas anderes. Der andere Dolch, Baals Opfermesser, schmolz in meiner Faust. Als marmeladendicke Flüssigkeit tropfte es zu Boden, wo es kleine Lachen bildete, die der weiche Untergrund aufsaugte.
    Das Gefühl, wieder den Dolch zu besitzen, war kaum zu beschreiben.
    Ich hätte am liebsten gejubelt, doch das blieb mir im Hals stecken, als ich die Klinge betrachtete.
    Etwas war mit ihr geschehen.
    Ich drehte sie von einer Seite auf die andere, um sie genau betrachten zu können. Suko trat näher, und er war es auch, der mir auf die Sprünge half.
    »Verdammt, John, die Zeichen sind verschwunden!«
    In der Tat hielt ich einen völlig normalen Silberdolch in meiner rechten Hand. Da war nichts mehr zu sehen, kein Allsehendes Auge, keine Signatur der Erzengel.
    »Er hat einmal Baal gehört«, flüsterte Suko. »Daran solltest du immer

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