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0406 - Mörder-Medium

0406 - Mörder-Medium

Titel: 0406 - Mörder-Medium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sechstausend Kilometer westlich vom Schauplatz des Geschehens ragte auf dem Gipfel eines bewaldeten Berges eine unsichtbare Burg empor.
    Merlins Burg Caermardhin im südlichen Wales…
    Eine handvoll Menschen hatte ein freudiges Wiedersehen gefeiert, nur überschattet vom gewaltsamen Tod des mongolischen Kriegerfürsten und Schwertkämpfers Wang Lee Chan, der das Opfer der Rache des Fürsten der Finsternis geworden war, ohne daß jemand es hätte verhindern können.
    Doch Caermardhin befand sich wieder in der Hand seines rechtmäßigen Besitzers, und Professor Zamorra und seine Begleiter waren von ihrem Abenteuer in der Vergangenheit der Wunderwelten und des Silbermondes wieder wohlbehalten zurückgekehrt.
    Eigentlich hätten sie alle zufrieden sein können. Sie waren dem sicheren Tod in der Vergangenheit entronnen, obgleich es nicht mehr danach ausgesehen hatte, als hätten sie auch nur den Hauch einer Chance. Aber keiner von ihnen wußte, auf welche Weise sie den Silbermond und das Inferno dort verlassen hatten, auf welchem Weg sie nach Caermardhin zurückgekehrt waren.
    Merlin hätte vielleicht als einziger etwas dazu sagen können. Aber er schwieg sich aus, und das auf eine Weise, die den Verdruß des Druiden Gryf weckte. »Der alte Fuchs weiß verdammt genau, was sich abgespielt hat. Man sollte diesem Geheimniskrämer mal in die Folterkammer sperren und ihm die Nützlichkeit diverser Instrumente demonstrieren…«
    »He, he!« murmelte Zamorra. »Warum so aggressiv, Blondschopf?«
    »Ach, Mann! Ich hasse es, wenn mir einer in der Erinnerung herumpfuscht. Und genau das muß passiert sein. Da hat uns jemand gehörig manipuliert, damit wir uns den Weg zurück nicht merken können. Ob das wohl mit dem MÄCHTIGEN zu tun hat?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. Er war sich dessen nicht sicher. Die Basis der Finstermächte auf dem Silbermond war vernichtet worden. Dort herrschte vorerst Ruhe - nein, verbesserte er sich sofort. Damals herrschte nach der Vernichtung vorübergehend Ruhe…
    Denn ihr Abenteuer auf dem Silbermond, im Sonnensystem der Wunderwelten, hatte sich in der Vergangenheit abgespielt, in die sie geschleudert worden waren. In der Gegenwart gab es dieses System nicht mehr. Es war längst zerstört worden…
    »Wir sollten Tendyke fragen«, schlug Nicole vor. »Immerhin tauchte er ja überraschend auf, und angeblich konnte er sich nicht erinnern, wie er zum Silbermond gelangt war. Und jetzt können wir uns nicht erinnern…«
    »Du glaubst, er hat uns…?«
    »Es ist doch möglich, oder?« sagte Nicole. »Wenn wir den selben Weg in umgekehrter Richtung genommen haben, auf dem er her kam, dann steht fest, daß er etwas wissen muß. Außerdem verblüfft mich, daß er nicht wieder mit uns zusammen hier in Caermardhin eingetroffen ist. Zurückgeblieben kann er nicht sein.«
    »Ich lege Merlin doch die Daumenschrauben an«, drohte Gryf. »Damit er mit der Sprache herausrückt.«
    »Er wird trotzdem nichts verraten«, warf Sid Amos ein. »Wenn er nicht reden will, dann tut er es auch nicht, und wenn die ganze Welt untergeht.«
    »Du mußt es ja wissen«, brummte Gryf abfällig.
    »Ich kenne ihn immerhin seit ein paar Tagen«, spöttelte Sid Amos. »Brüderchen wird es euch vielleicht irgendwann einmal freiwillig verraten. Darauf werdet ihr warten müssen. Vielleicht gehört es aber auch zu jenen Geheimnissen, die er niemals preisgeben wird.«
    »Oh«, machte Teri Rheken, die Druidin mit dem hüftlangen goldenen Haar. »Du scheinst da auch eine Menge zu wissen. Vor allem hast du gerade zugegeben, daß Merlin tatsächlich etwas weiß.«
    Sid Amos zuckte mit den Schultern.
    »Ich vermute es nur«, wich er aus. »Ihr wißt alle, daß unsere Wege sich vor sehr langer Zeit trennten, und daß ich deshalb nicht seine Erinnerungen haben kann.«
    »Ja. Er kämpfte weiterhin für das Licht, und du für die Finsternis«, knurrte Gryf.
    Amos grinste. »Könnte es nicht sein, daß es umgekehrt war?« fragte er. »Daß sich Merlin vom dunklen Pfad abwandte, statt ich mich vom hellen?«
    »Du lenkst ab«, sagte Gryf. »Was weißt du wirklich über die Sache?«
    »Nichts«, gab Sid Amos glatt zurück. »Ich weiß nur, daß ich verdammt froh darüber bin, daß Merlin erstens wieder wach und zweitens wieder in Caermardhin ist. Ich habe lange genug den Stellvertreter gespielt. Ich habe die Schnauze voll, und zwar bis oben hin. Ich will mich endlich wieder frei auf der Welt bewegen können, ohne an eine bestimmte Aufgabe,

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