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0406 - Nachricht aus der Zukunft

Titel: 0406 - Nachricht aus der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kristallen von der Größe eines Stecknadelkopfes. Wenige von ihnen waren größer, bis zu drei Millimeter Durchmesser. Die einzelnen Kristalle schickten eine schwache radioaktive Strahlung aus. Ihr war der Heileffekt zuzuschreiben.
    Nun kam noch eine Kleinigkeit hinzu, die eine Behandlung noch schwieriger gestaltete: Wurde eine solche Ampulle unvorschriftsmäßig geöffnet, dann verdampften die Kristalle mit einer Wärmeentwicklung, die etwa bei fünfundsechzig Grad Celsius lag. Das Heilmittel wurde dadurch wirkungslos. Somit wurden zur Behandlung erkrankter Ertruser komplizierte Geräte notwendig, die so kostspielig waren, daß es nur diese einzige Spezialklinik auf dem ganzen Planeten gab: die Zentralklinik von Baretus.
    Tont Tatre seufzte, als er an den heutigen Tag zurückdachte. Zehn Patienten waren es gewesen, die er zu behandeln gehabt hatte. Nicht viel, zugegeben, aber er war ja auch nicht der einzige Arzt. Er war nur einer von vielen.
    Unter den gegebenen Umständen war natürlich eine normale Injektion mit dem Heilstoff unmöglich.
    Das Medikament mußte in speziell dafür konstruierten Hochdruckprojektoren eingelagert werden, ehe es sich in dessen Verdampfungskammern verflüchtigte und zu Dampf wurde. Dieser Dampf, radioaktiv und mit dem heilenden Wirkstoff angereichert, wurde mit Hilfe von Projektordüsen mit hohem Druck unter die Haut des Patienten gebracht.
    Der ganze Vorgang spielte sich in einer Unterdruckkammer ab, die den Größenverhältnissen auf Ertrus angepaßt war. Die Wände bestanden aus solidem Stahl. Die Kammer konnte luftleer gepumpt werden.
    Da Ertru-Cosmobin nur in der Zentralklinik von Baretus verwendet werden konnte, wurde es auch nur hier gelagert. Seit dem rätselhaften Verschwinden des terranischen Sonnensystems wurde das lebensnotwendige Medikament dem Handelsplaneten „Olymp" ausgeliefert.
    Tont Tatre, der Geheimagent Terras, lächelte vor sich hin. Obwohl er selbst nicht vollständig eingeweiht war, ahnte er die Zusammenhänge. Er war davon überzeugt, daß Rhodan noch lebte, denn die wichtigsten Offiziere der Solaren Abwehr lebten auch noch. Das wußte er aus Kodenachrichten seines Verbindungsmannes, wenigstens ging es ziemlich eindeutig daraus hervor. Den Sinn und Zweck aller Geheimnisse, die mit Rhodans Verschwinden verbunden waren, ahnte er allerdings nicht. Und das war gut so. Es gab also Dinge, die Tont Tatre wußte.
    Weiter gab es Dinge, die er nur ahnte.
    Und dann gab es Tatsachen, von denen er nichts wußte.
    Vor etwas mehr als anderthalb Jahren fand im Palast des Triumvirats in Baretus eine Konferenz der leitenden Offiziere des ertrusischen Geheimdienstes statt. Der oberste Chef selbst war anwesend, wenn er auch kaum ein Wort sprach. Er hörte nur zu, und gerade diese Eigenschaft machte ihn so gefährlich für seine Gegner.
    Zu dieser Zeit existierte Terra noch, und mit Terra gab es noch das Sonnensystem, das Solare Imperium - und Perry Rhodan, den gewählten Großadministrator.
    Zwischen dem Carsualschen Bund und dem Solaren Imperium bestanden gute und fast freundschaftliche Beziehungen, obwohl ersterer praktisch eine Diktatur war. Das Triumvirat herrschte nach eigenem Ermessen und konnte niemals abgelöst werden. Die drei Männer waren unsterblich.
    Aber trotz der guten Beziehungen schwelte unter der Oberfläche das ständige Mißtrauen des einen gegen den anderen. Besonders die drei Männer des Triumvirats fürchteten das eventuelle Druckmittel Terras, das Medikament gegen die Wundfäule. Es war daher kein Wunder, daß sie alles versuchten, die entsprechende Formel in die Hand zu bekommen.
    Aber nicht nur das.
    Ertru-Cosmobin wurde bisher immer geliefert, auch wenn sich die Beziehungen zwischen den Machtblöcken zeitweise abkühlten. Es war Rhodan niemals eingefallen, ein lebensnotwendiges Medikament als Druckmittel zu mißbrauchen. Das Triumvirat jedoch rechnete damit. Sie jedenfalls hätten an Rhodans Stelle entsprechend gehandelt.
    „Wir brauchen einen zuverlässigen Agenten auf Terra", sagte ein junger Offizier, für ertrusische Verhältnisse schmächtig gebaut und nicht besonders groß. „Wenn möglich, direkt bei Fosser in Sydney."
    „Sie sind verrückt, Derek Kaibor", rief ein älterer Ertruser, ein wahrhafter Riese. „Wie sollte uns das gelingen?"
    „Halten Sie das wirklich für undurchführbar, Munru Drabel?" Es war einige der wenigen Gelegenheiten, bei denen sich der Chef des Geheimdienstes einmischte. Er saß am Kopfende des Tisches, den Kopf

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