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Juliana und das Licht des Mondes

Juliana und das Licht des Mondes

Titel: Juliana und das Licht des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elvira Kilian
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Juliana und das Licht des Mondes
     
     
     
    Es war mitten in der Nacht. Die Luft war von unerträglicher Schwüle erfüllt und das Atmen viel schwer. Von weitem hörte man schon das Grollen eines sich anbahnenden Gewitters. Ich muss mich Beeilen sagte Bernadette zu sich selber. Sie war schon etwas betagt und Zeit ihres Lebens im Ordenshaus der ruhigen Schwestern zuhause. Ihre Aufgabe im Alltag des Klosterlebens bestand hauptsächlich darin Heilkräuter zu sammeln um sie zu Heilzwecken dann weiter zu verarbeiten. Schon seit ihrer frühen Jugend hatte sie sich dafür interessiert und fühlte sich berufen den Kranken und Armen mit der von ihr hergestellten Medizin weiter zu helfen. Aber im Kloster hatte ein jeder seine Aufgaben und Pflichten und die Freude, die ihr die zugeteilte Arbeit machte, durfte sie nie nach außen zeigen. Die Oberin des Ordens,  Schwester Agneta, war nämlich eine sehr strenge Leiterin und Freude an etwas zu empfinden schien ihr gänzlich unbekannt.
    Ein Donnerschlag,  schon ziemlich in der Nähe riss Bernadette aus ihren Gedanken. Ein paar letzte Kräuter sammelte sie im gehen noch ein, als sie ein leises Wimmern hörte. Sie hielt inne und horchte. Nichts. Nun,  mein Gehör war auch schon einmal besser, sagte  sie wieder zu sich selber.
    Bernadette redete gern mit sich allein, manchmal aber auch nur in Gedanken. Im Ordenshaus herrschten  oft viele Stunden lang am Tag schweigen, da blieb einen nichts anderes übrig. Im Laufe ihres Lebens hatte sie dann immer mehr  Freude an den Unterhaltungen mit sich selber empfunden. Doch, da war es wieder! Ganz deutlich hörte man ein klägliches Wimmern. Mein Gehör ist doch noch in Ordnung. Aber was ist es! Ein Tier wahrscheinlich. Ob es verletzt ist? Ich muss ihm versuchen zu helfen,  wenn ich es kann. Das Wetter aber hatte anscheinend beschlossen Bernadette von der Suche nach dem vermeintlichen  verletzten Tier abzubringen, denn es fing an in Strömen zu regnen. Bernadette wollte aber dem armen Tier in seiner wahrscheinlich hilflosen Lage unbedingt helfen. Sie lief in die Richtung aus der sie das Wimmern mal mehr und mal weniger laut vernahm. Mittlerweile war ihre Kleidung durchtränkt von Regen, Gestrüpp verfing sich in ihren Haaren und aus einigen Dornenkratzern lief Blut heraus. Bernadette spürte all dies nicht. Nur der Gedanke zu helfen trieb sie weiter vorwärts. Das Gewitter war nun direkt über ihr und es flößte ihr Angst ein, die sie schon als Kind davor hatte. Damals vor langer Zeit, als sie noch klein war und mit ihren Eltern in dem alten Bauernhaus von der Großmutter am Waldrand wohnten, schlug nach einem heftigen Gewitter der Blitz ein. Sie war gerade beim Beerenpflücken davon überrascht worden und hatte noch rechtzeitig in einer nahe gelegenen Höhle Unterschlupf gefunden. Aber ihre Angst war so groß, dass sie sich erst geraume Zeit nach dem Gewitter wieder aus dem Versteck nach draußen traute,  aus dem Schutz der Höhle heraus. Ein beißender Geruch von verbranntem Holz und anderen Dingen lag in der Luft. Schnell, so schnell sie konnte lief sie nach Hause. Aber ein Zuhause gab es nicht mehr. Der Blitz hatte in das alte Haus eingeschlagen und es brannte lichterloh. Der größte Teil war schon abgebrannt als sie ankam. Wo aber waren die Eltern?  Bernadette rief laut nach ihnen, bekam aber keine Antwort. Nein, die Eltern hatten bestimmt das Haus rechtzeitig verlassen können und befanden sich nun auf der Suche nach ihr. Bernadette wartete eine Zeitlang in sicher Entfernung, aber ihre Eltern kamen nicht. Sollten sie vielleicht ins Dorf gegangen sein? Wahrscheinlich! So machte sich auch Bernadette auf den Weg zum Dorf. Bis auf die Haut durchnässt klopfte sie an der erstbesten Türe an. Es war das Haus der Köhlerfamilie. Die Köhlerfrau öffnete die Tür und lies Bernadette herein die sogleich erzählte was geschehen war. Ein paar trockene Sachen von ihren Kindern und warmen Tee ließen sie für einen Augenblick zur Ruhe kommen. Wenn der Regen aufhört werden wir deine Eltern suchen, sagte sie zu mir. Leg dich so lange auf die Bank neben den Ofen und versuche ein wenig zu schlafen. Die behagliche Wärme des Ofens und der Kräutertee ließ Bernadette nach einiger Zeit in einen unruhigen Schlaf gleiten.
    Ein leises Flüstern weckte sie auf und noch verschlafen vernahm  sie  die Worte, armes Kind, was wird nun aus ihr werden. Schonend, jedenfalls so schonend wie es ging, brachte man ihr bei, das ihre Eltern sich bei dem

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