0406 - Nachricht aus der Zukunft
Licht. Sicher und schnell schwamm er zu seinem Haus zurück, von den Agenten verfolgt.
Doch als er seine Schleuse verließ und sein Wohnzimmer betrat, erlebte er eine unangenehme Überraschung.
Drei Männer, Jennifer und Gucky erwarteten ihn.
Ken richtete einen Nadelstrahler auf ihn.
„Legen Sie den Beutel dort auf den Tisch, und keine falsche Bewegung. Sie haben es bisher meisterhaft verstanden, Ihre Gedanken abzuschirmen, aber seit heute sind Sie leichtsinnig. Ist Mrs. Jennifer etwa schuld daran? Das würde uns leid tun, Mr. Afanch. Und nun zeigen Sie mal her, was Sie in dem Beutel haben."
Afanch blieb erstaunlich ruhig. Kein Muskel zuckte in seinem Gesicht, als er den Beutel auf den Tisch legte. Ras Tschubai öffnete ihn und schüttete den Inhalt auf den Tisch.
Das genügte.
Afanch deutete zur Bar.
„Ich weiß, was mir bevorsteht, meine Herren.
Erfüllen Sie mir einen letzten Wunsch?"
„Und der wäre?"
„Ein Drink, ein doppelter Drink."
Ken zögerte. Er warf Fellmer Lloyd einen Blick zu, aber der Telepath zuckte die Schultern. Afanch dachte nur an den Drink, an nichts sonst.
„Von mir aus. Aber Jennifer wird uns sagen, aus welcher Flasche Sie heute nachmittag getrunken haben. Dann habe ich nichts dagegen."
Unter ihrer Aufsicht schenkte er sich ein großes Glas Whisky ein. Wahrscheinlich wurde er danach nicht mehr ganz nüchtern sein, aber das spielte nun auch keine Rolle mehr. Die Verhöre würden kaum vor morgen beginnen, vielleicht erst später in Terrania.
Afanch trank.
Dann brachten sie ihn mit einem herbeigerufenen Polizeigleiter in das Untersuchungsgefängnis der Solaren Abwehr in Sydney.
Am anderen Morgen fanden sie Afanch in seiner Zelle tot vor.
*
Drei Tage später lieferte Ken Albrich seinen Bericht in Terrania ab. Die drei Mutanten Fellmer Lloyd, Ras Tschubai und Gucky waren ebenfalls anwesend. Obwohl sie den Rest der Geschichte kannten, hörten sie aufmerksam zu.
„ ... stellten die Ärzte fest, daß sich in Afanchs Blut ein konserviertes Gift befand, das schon mindestens zwei Jahre alt sein mußte. Alkohol, in überreichem Maße genossen, wirkte als Katalysator.
Das Gift wurde aktiviert und wirkte sofort tödlich.
Das Glas Whisky reichte. Wir konnten den Selbstmord leider nicht verhindern.
Was den Inhalt des bei Afanch gefundenen Beutels angeht, so fanden wir in ihm das, was wir vermutet hatten. Eine präparierte Druckampulle mit zwei Mikrobändern, eins für Ton, eins für Bildspeicherung. Sie wurden inzwischen abgespielt.
Hier das Ergebnis in kurzen Worten. Den ausführlichen Bericht finden Sie in den Akten.
Der Bericht enthält alle Informationen über den Fall Laurin, soweit er auch der Öffentlichkeit innerhalb des Sonnensystems bekannt ist. Selbst Rhodans Ansprachen über die TV-Sender sind enthalten, dazu Informationen über die Containerstraße und die Zeitschleuse. Selbst unsere Mentaltaster als Schutz gegen unbefugtes Eindringen aus der Normalzeit in die Zukunft werden erwähnt.
Afanch muß gut unterrichtet gewesen sein, wahrscheinlich durch Verbindungsleute, die wir noch finden müssen. Zumindest jedoch hat unsere Aktion bewirkt, daß alle diese Informationen nicht nach draußen gelangten. Wir wissen jetzt, daß wir vorsichtig sein müssen.
Nachdem wir Afanch im Gefängnis abgeliefert hatten, untersuchten wir am folgenden Tag die Unterwasserhöhle. Gucky und Ras Tschubai teleportierten hinein und stellten fest, daß sich in dem ausgehöhlten Riff ein regelrechter Stützpunkt des Carsualschen Bundes befand. Er muß schon lange vor dem Fall Laurin erbaut worden sein. Wir entdeckten noch vierunddreißig leere Druckampullen, Thermobrenner zum Verschließen derselben, Mikrobänder, entsprechende Sender, Cosmobin ähnlich sehende Kristalle und andere Dinge, die ein erdrückendes Beweismaterial darstellen.
Sie finden alles in dem ausführlichen Bericht Sir.
Ich darf zum Schluß noch erwähnen, daß ich meine Aufgabe ohne die tatkräftige Hilfe von Mutant Fellmer Lloyd, Ras Tschubai und Gucky nicht so leicht gelöst hätte. Ich kann ihnen nur mein höchstes Lob für den Einsatz aussprechen."
Galbraith Deighton nickte befriedigt.
„Ich danke Ihnen, Ken Albrich. Damit steht wohl ihrer Absicht nichts im Wege, Ihren angefangenen und jäh unterbrochenen Urlaub auf den Bahamas fortzusetzen. Wann reisen Sie?"
Ken grinste, als Gucky sagte: „Da kann er noch so schnell abreisen, die Dame ist bestimmt schon fort. Aber vielleicht ist eine andere da, nicht wahr
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