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0409 - Der Tod im roten Jaguar

0409 - Der Tod im roten Jaguar

Titel: 0409 - Der Tod im roten Jaguar Kostenlos Bücher Online Lesen
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aus der Kolonne herausfuhr. Aber noch bevor einer der beiden unschlüssigen Männer zu einer Entscheidung kam, summte es laut und deutlich im Wagen des Oberbürgermeisters. Der Fahrer griff nach unten und'nahm einen Telefonhörer in die Hand.
    »Ja?«, sagte er.
    Aus einem Lautsprecher, den ich nicht sehen konnte, kam eine energische Stimme: »Was ist los bei Ihnen, Robert?«
    »Da ist ein G-man, der…«
    Die energische Stimme unterbrach ihn bereits: »Tun Sie, was er verlangt!«
    »Ja… a, Sir, na… natürlich«, stotterte der Fahrer. Er zuckte die Achseln, drehte den Zündschlüssel und legte den ersten Gang ein.
    Das genügte mir. Ich lief zurück zu unserem Fahrzeug, kletterte hinein und rief Phil zu: »Wir können gleich fahren.« Ich nahm den Hörer, den ich auf dem Sitz liegen gelassen hatte, wieder auf. »Hallo, Captain?«
    »Ja! Endlich! Fahren Sie schon? Wie weit sind Sie?«
    »Wir fahren gerade erst an. Vor uns stand der Wagen des Oberbürgermeisters. Wir sind nach allen Seiten eingekeilt von Fahrzeugen. Wir konnten nur nach vorn raus, aber es dauerte etwas, bis der Fahrer des Oberbürgermeisters bereit war, uns den-Weg zu öffnen.«
    »Holen Sie jetzt wenigstens alles aus Ihrem Schlitten heraus, was drinsteckt!«
    Ich warf Phil einen Blick zu. Der nickte nur und trat das Gaspedal durch bis zum Anschlag. Der Motor röhrte. Im ersten Gang schoss Phil an dem Wagen des Oberbürgermeisters vorbei. Auf 60 der Tribüne starrten uns sprachlose und einige empörte Gesichter nach. Phil zog den Dienstwagen in die Mitte der Brücke, ging in den zweiten, den dritten Gang und peitschte jeden so hoch hinauf, wie es ging.
    »Wir fahren, Captain«, sagte ich. »Den ersten Pfeiler haben wir gleich. Jetzt kommt das freihängende Mittelstück. Was ist los?«
    »Einer unserer beiden Hubschrauber hat gemeldet, dass von Staten Island her ein schwerer Truck auf die Brücke gelassen wurde. Er steht jetzt in der Durchfahrt des Pfeilers auf der Staten-Island-Seite.«
    »Ich denke, diese Seite ist völlig gesperrt?«
    »Das habe ich auch gedacht! Ich habe rückgefragt. An dem Truck soll irgendwas von Brückenbau-Behörde und Verrazano-Brücken-Kontrolle stehen. Darauf ist ein Cop hereingefallen. Natürlich weiß die Brückenbehörte nichts von einem Truck, den sie jetzt auf die Brücke geschickt haben soll.«
    Ich holte tief Luft.
    »Das, Captain«, sagte ich gedehnt, »soll doch vermutlich bedeuten, dass der Truck zum Beispiel fünf Tonnen gestohlenen Sprengstoff geladen haben könnte, oder?«
    »Genau.«
    »Vielen Dank dafür, dass Sie gerade uns mitten auf das Pulverfass, das jeden Augenblick in die Luft fliegen kann, zuschicken!«
    »Warten Sie, Cotton! Der Hubschrauber meldet sich wieder!«
    Ein paar Sekunden vergingen. Die Dienstlimousine fegte schnurgerade über den leicht aufwärts gewölbten Bogen der Brücke zwischen den beiden Pfeilern. Wir fuhren als erste über die längste Hängebrücke der Welt, aber wir hatten keine Zeit, die Brücke oder gar die herrliche Aussicht von ihr zu bewundern. Schon drang Captain Foremans Stimme wieder aus dem Hörer: »Der Fahrer des Lastwagens klettert gerade an einem Seil von der Brücke hinab. Ich fürchte, das hat etwas Furchtbares zu bedeuten.«
    »Ich kann es mir denken, Captain«, sagte ich und schnaufte. »Er hat die Zündung für den Sprengstoff eingestellt. Zu Fuß kommt er auf der Brücke nicht mehr schnell genug weg. Da zieht er notfalls die kalten Wasser der unteren Bucht vor.«
    »So wird es sein.«
    Foremans Stimme klang gepresst. Ich überlegte mir, wie viel Minuten Sicherheitsfrist sich der Seilkletterer wohl bis zur Explosion gegönnt hatte. Drei? Oder fünf?
    »Wir sind über die Mitte raus, Captain«, sagte ich. »Gleich müssen wir anfangen zu bremsen, um an dem Pfeiler zum Stehen zu kommen. Und dann werden wir den Zünder suchen müssen. Wenn Sie noch etwas für uns tun wollen, dann halten Sie uns in den nächsten fünf Minuten sämtliche Finger, die Sie haben. Ende.«
    Ich legte den Hörer zurück und öffnete die Tür auf meiner Seite einen kleinen Spalt. Phil trat das erste Mal in die Bremse. Die Tachometernadel stand auf hundert Meilen pro Stunde. Die Kühlerhaube senkte sich ein wenig, als der Wagen vom Bremsen vorn sanft in die Knie ging. Der über zweihundert Yard hohe Pfeiler schien auf uns zuzurasen. Er wuchs und wuchs vor uns in die Höhe. Längst hatten wir den schweren Truck ausgemacht, der von uns aus gesehen ganz links am Pfeiler stand. Mit laut

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