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0409 - Der Tod im roten Jaguar

0409 - Der Tod im roten Jaguar

Titel: 0409 - Der Tod im roten Jaguar Kostenlos Bücher Online Lesen
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Attentat auf meinen Jaguar?«
    »Morgan sagte sich ganz richtig, dass die Entführung eines Senators vor dem Gesetz ein Menschenraub ist wie jeder andere. Für Menschenraub ist das FBI zuständig. Das wusste Morgan natürlich. Jetzt kommt eine Überlegung, die ein hübsches Kompliment für Sie beide enthält.«
    »Da bin ich aber neugierig«, brummte ich.
    »Morgan meinte, dass Sie beide zweifellos die besten G-men in New York wäret. Und dass man…«
    »Lieber Himmel!«, seufzte ich. »Man muss sich ja langsam vor seinen Kollegen schämen. Wie kommt der Kerl bloß auf solche Ideen? Wir sind nicht besser und hoffentlich nicht schlechter als alle anderen G-men.«
    »Aber da Sie im Außendienst stehen, kommen Sie natürlich ab und zu in die Zeitungen. Das brachte Morgan auf den Gedanken, dasg er einen Anschlag auf Sie von zwßi bezahlten Gangstern ausführen lassen wollte. Wenn der Anschlag gelang - so mögen seine Überlegungen gewesen sein - war er seine gefährlichsten Gegner los, noch bevor er den Senator gekidnappt hatte. Wenn der Anschlag aber misslang, war das FBI jedenfalls vorübergehend abgelenkt.«
    »Als ob wir uns ablenken ließen, wenn wir ein paar Kidnapper suchen!«
    »Die Logik von Gangstern ist immer etwas verdreht, Jerry.«
    »Das habe ich schon oft bemerkt, Chef. Okay. Soweit also die Geschichte mit meinem Jaguar.«
    »Was tut sich bei Ihnen?«
    »Die letzten Ehrengäste versammeln sich allmählich. Aber es hat immer noch nicht angefangen. Obgleich es meiner Meinung nach schon drei Uhr ist.«
    »Das stimmt nicht, Jerry. Es ist jetzt genau vier Minuten vor drei.«
    »Danke, Chef«, sagte ich und korrigierte meine Armbanduhr. Zur selben Zeit rollte drüben, auf der Seite von Staten Island, ein schwerer Spezialtruck auf die Postenkette an der Zufahrt der Verrazano-Brücke zu. Beladen mit fünf Tonnen hochwertigen Sprengstoffs.
    ***
    »He, Mann!«, rief einer der Cops. »Können Sie nicht lesen? Kennen Sie keine Verkehrszeichen? Gesperrt für Kraftfahrzeuge aller Art? Noch nie gehört und gesehen?«
    Der riesige Lastzug kam langsam zum Stehen. Die Tür des Führerhauses öffnete sich. Ein junger, schlaksiger Mann mit blonder Bürstenfrisur beugte den Oberkörper heraus. Er grinste den Polizisten fröhlich an.
    »Lesen? Wer von uns beiden kann wohl nicht lesen?«, rief er herunter. »Sehen Sie sich mal meine Tür an!«
    Er zog die Tür wieder zu, drehte das Fenster herab und ließ seinen sehnigen Arm herausbaumeln. Mit der gestreckten Hand fuhr er die Zeilen der Türinschrift entlang, wobei er laut und deutlich vorlas: »New York City. - Ist das dieses Städtchen hier? Oder was sonst? -Tunnel- und Brückenbau-Behörde. -Schon mal gehört davon, Mister? Das ist eine Abteilung der Stadtverwaltung. Noch nie gehört, was? - Car 27. - Das ist dieses kleine Auto hier, das ich unter meinem Hintern habe. Niedliches Wägelchen, was? Wissen Sie, wie viel PS der Schlitten unter der Haube hat? Na, ich will Ihren Verstand nicht mit so großen Zahlen überanstrengen. Was steht denn da unten in der letzten Zeile? Ach so, ja: Verrazano-Brücken-Kontrolle. Das bin ich. Endlich kapiert?«
    Der Polizist hatte die Fäuste in die Hüften gestemmt.
    »Wir haben Anweisung, niemanden durchzulassen!«, beharrte er.
    »Aber…«
    »Tut mir leid, mein Junge! Von da drüben kommt in einer halben Stunde die Kolonne der Einweihungsfeier. Deshalb darf von hier keiner rauffahren.«
    »Was kommt von da drüben?«, erwiderte der blonde Fahrer. »Ich will Ihnen was sagen, Sie Musterexemplar von einem denkenden Wesen! Gar nichts wird von drüben kommen! Rein gar nichts! Bevor ich nämlich die letzte Kontrollfahrt nicht gemacht habe, wird die Brücke nicht freigegeben! Warum, zum Teufel, steht denn da an meiner Tür Verrazano-Brücken-Kontrolle? He, warum wohl? Weil ich die Brücke kontrollieren muss! Ist das so lausig schwer zu verstehen?«
    Der Cop nahm sich die Mütze ab und wischte sich das Schweißband aus. Er zuckte die Achseln. Ratlos sah er sich um.
    Der Fahrer lehnte sich gemütlich zurecht.
    »Okay«, rief er von oben herab. »Mir soll es recht sein. Aber ich gebe Ihnen einen guten Rat: Sehen Sie sieh beizeiten nach einem neuen Job um. Mir schwant so was, als ob Sie bald die Uniform ausziehen würden.«
    »Ach«, sagte der Cop, »Sie sind ein ganz Gescheiter, was? Wenn Sie ein Cop wären, wüssten Sie, dass ein Befehl ein Befehl ist. Da gibt es keine Ausnahme.«
    »Wie gesagt«, gähnte der Fahrer, »denken Sie an den neuen Job.

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