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0409 - Raissas Raubtier-Horror

0409 - Raissas Raubtier-Horror

Titel: 0409 - Raissas Raubtier-Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hand. »Damit will ich dich fühlen, Raissa. Alles, verstehst du?«
    Sie nickte. »Dann lass dich bedauern,« erwiderte sie nur.
    Komisch, er hatte über die letzten Worte lachen wollen, doch er schaffte es nicht. Etwas saß in seinem Hals und schnürte ihm die Luft ab, und er spürte, dass er sich übernommen hatte. Plötzlich kam ihm Raissa wesentlich stärker vor, aber nie wäre es ihm eingefallen, einen Rückzieher zu machen.
    Um seine Angst und Unsicherheit zu überbrücken, begann er zu schreien. »Leg dich endlich hin, verdammt!«
    Raissa bückte sich, und es sah tatsächlich so aus, als wollte sie der Aufforderung nachkommen.
    Deshalb entspannte sich Tanner ein wenig, atmete aus und ließ die schwere Waffe sinken.
    »Ich habe dich gewarnt!« schrie Raissa. Es klang wie das Fauchen eines Raubtieres. »Die Rache wird dich töten!«
    Tanner schoss nicht. Er war zu überrascht, denn sie malte mit ihrer Lanze zwei Figuren in die Luft.
    Und jeder Strich wurde durch einen Streifen aus Feuer nachgezeichnet.
    Die Augen des Mannes wurden weit. Er konnte nicht begreifen, was sich da abspielte. Das war Hexerei, Zauberkult, der nackte Irrsinn, denn die gezeichneten und jetzt auf dem kalten Steinboden stehenden Figuren begannen zu leben.
    Sie lebten nicht nur, sie knurrten auch gefährlich.
    Tobe Tanner zog sich zwei Schritte zurück. Er hörte dabei das raue Lachen der dunkelhaarigen Raissa und starrte haargenau auf das, was sie durch dieses Zeichen mit der Speerspitze geschaffen hatte.
    Zwei mörderische Raubtiere.
    ***
    Tobe Tanner hielt die Luft an. Er spürte, dass etwas in ihm vorging.
    Tief in seinem Körper hatte es sich gebildet, stieg hervor, krallte sich von innen her um seine Kehle und sorgte dafür, dass er nicht mehr atmen konnte. Es waren die Angst und der Schock, dieser urtriebhafte Drang, der sich freie Bahn durch einen Schrei oder irgendetwas verschaffen wollte, es aber nicht konnte.
    Sein Blick konzentrierte sich auf die Tiere.
    Sie standen da wie Denkmäler. Zwei Prachtexemplare mit einem herrlichen Fell bedeckt. Sie taten nichts, waren da, drohten durch ihre Anwesenheit und schienen aus einem Urweltdschungel zu stammen.
    Das eine Tier war rabenschwarz. Es erinnerte an einen Panther, hatte aber die doppelte Größe.
    Rot und grausam leuchteten die Augen des Riesentieres.
    Das zweite Tier wies Ähnlichkeit mit einem Säbelzahntiger auf, ohne allerdings einer zu sein.
    Warmer Geifer schäumte aus seinem Maul und fiel in dicken Tropfen auf den Boden.
    Ein Säbelzahntiger?
    Aber das war unmöglich! Falls es diese Bestien überhaupt gegeben hatte, dann in früheren Zeiten, in der Urwelt. Diese Gedanken schossen durch den Kopf des Mannes, der weder vor noch zurück konnte.
    Und Raissa lächelte wissend, überheblich und gleichzeitig gemein.
    Tobe Tanners Blick irrte ab, weil sich Raissa bewegt hatte. Sie bückte sich und streckte ihren Arm aus, wobei sie die Hand schon gespreizt hatte.
    Fünf Finger fuhren in das Fell des pechschwarzen Panthers und wühlten es gegen den Strich auf. Das hätte ein normales Tier kaum hingenommen, aber dieser schwarze Koloss begann zu schnurren.
    Erst sanft, dann intensiver. Seine wohligen Laute erzeugten bei Tobe Tanner eine Gänsehaut auf dem Rücken.
    Raissa kniete jetzt neben dem Tier mit den roten Augen. Der Säbelzahntiger stand nur eine Schrittlänge entfernt und schaute zu. Er hatte den Kopf vorgebeugt. Dicht hinter seinem Hals schaute wie ein kleiner Hügel ein Wirbel hervor, der von seinem Fell hart umspannt wurde. Das Tier sah fast friedlich aus, aber das täuschte.
    »Du kommst hier nicht raus!« flüsterte Raissa plötzlich. »Ich hatte dich gewarnt, jetzt ist Schluss. Wer nicht hören will, muss sterben.«
    Sie veränderte das Sprichwort in ihrem Sinne.
    Tanner erinnerte sich wieder an sein Gewehr. Und er dachte daran, dass er so wehrlos nicht war, wie die andere es sich wohl gewünscht hätte. Wenn die Bestien angriffen, würde er schießen und ihnen die Kugeln ins Fell brennen.
    »Okay, dann!« keuchte Tanner. »Du hast es nicht anders gewollt. Ich habe nur etwas Spaß haben wollen, jetzt aber wird es ernst. Verdammt ernst sogar.«
    Er ging ein paar Schritte zurück. Durchgeladen war die Waffe. Er hob sie an, sodass die Mündung auf den Panther zeigte.
    Er wollte ihm in den Kopf schießen.
    Der Panther knurrte nicht mehr. Er stand plötzlich wieder still, auch Raissa löste ihre Hand aus dem Fell.
    Sie drückte sich hoch. Langsam und geschmeidig. Der

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