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041 - Der Satanskult

041 - Der Satanskult

Titel: 041 - Der Satanskult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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sich aufreizend über.
    »Rose!« Er beugte sich über sie, roch den starken Moschusduft, den ihre Haut ausströmte, wollte ihre Schultern küssen.
    Rose wusste, dass sie ihn wieder im Griff hatte, lachte girrend, schob ihn zurück, widersetzte sich gespielt seiner Umarmung und ließ sich dann küssen. Während er die Augen schloss, sah sie ihn abschätzend an. Dann löste sie sich von seinem Mund und griff nach ihrem Schminkmantel.
    »Du machst mich verrückt«, sagte er und atmete schwer.
    »Du bist auch nicht ohne, Marvin.«
    »Komm, lass uns schnell abhauen!«, bat er ungeduldig.
    »Sag mal, Marvin, du kennst dich doch mit 'ner Menge Sachen aus, wie?« Wieder dieser schnelle, prüfende und abschätzende Blick.
    »Was meinst du speziell?«, fragte er anzüglich.
    »Ich hab da heute im Radio was aufgeschnappt, Marvin. Irgendwas von einer schwarzen Messe und einem Geheimorden.«
    »Thelema-Orden, nicht wahr?«
    »Genau. So was möchte ich mal mitmachen.«
    »Bist du verrückt?«, fragte er auflachend und schüttelte dann den Kopf. »Lass bloß die Finger davon! Du sitzt schneller in der Tinte, als du glaubst.«
    »Bring mich zu solch einer schwarzen Messe!«, forderte sie und drängte sich wieder an ihn. »Dann kannst du von mir verlangen, was immer du willst. Alles.«
    Während sie redete, trat ein eigenartiges Glänzen in ihre Augen, das er bisher noch nie an ihr beobachtet hatte. Sollte sie sich etwa schon im Bann der Radiobeschwörung befinden? Aber kam es darauf an? Sie bot ihm alles, was immer er von ihr verlangte. Warum sollte er nicht auf ihren Vorschlag eingehen, zumal er sich ja ohnehin mit dem Thelema-Orden befassen wollte?
    »Einverstanden«, sagte er und drängte sie zur Couch hinüber. »Einverstanden, Rose.«
    Sie knickte vor der Couchkante in den Knien ein und legte sich zurück. Er übersah das triumphierende Funkeln in ihren Augen.

    Monty Cooke war allein auf der großen Bühne und befand sich in einer Art Rausch. Er hatte die Bestie Publikum gebändigt. Sie fraß ihm aus der Hand. Vom Lampenfieber war nichts mehr zu spüren. Souverän beherrschte er das Geschehen und löste mit seinen Darbietungen immer wieder Beifallsstürme aus.
    Im Schnittpunkt einiger gleißender Scheinwerfer saß er auf einem Studiohocker und führte seine Dialoge mit den Puppen, die durch seinen Mund antworteten. Die Täuschung war perfekt. Wenn die Puppen redeten, dann war Montys Mund geschlossen. Seine Technik war vollkommen. Er konnte rauchen oder trinken, und dennoch produzierte er Satzkaskaden. Monty war eine Sensation, denn über die normalen Tricks hinaus konnte er auch noch jede beliebige Stimme imitieren, Stimmen von bekannten Politikern, Show-Stars und Schauspielern.
    Er hatte gerade seine Nummer mit Jerry Lewis gebracht, die umwerfend komisch war. Das quäkende Näseln des Komikers kam seiner Technik besonders entgegen. Als der Beifall ertönte, rutschte Monty vom Studiohocker und verbeugte sich.
    Er verschwand für Sekunden in der Dunkelheit neben den Lichtkegeln, griff nach Liz Taylor und erschien wieder im Licht. Jetzt war die Sexnummer an der Reihe, wie er sie privat nannte, ein pikanter Dialog zwischen ihm und Liz, dessen Wirkung in einem offensichtlichen Missverständnis bestand. Die Nummer war zwar uralt, doch sie verfehlte ihre Wirkung nie. Der Dialog schien schlüpfrig und sehr anzüglich zu sein, bis das Publikum endlich merkte, dass die Puppe Liz bei ihm nur einen Kater kaufen wollte und ihn für einen Tierzüchter hielt.
    Monty stieg auf den Hocker, wollte die ersten Worte der Handpuppe formen, als sie zu reden begann. Sie redete, ohne dass er etwas dazu tat.
    Bestürzt wandte er den Kopf und betrachtete Liz. Doch sie war es nicht. Er hielt eine fremde Puppe in der rechten Hand. Und sie redete!
    »Lass den Quatsch, Monty!«, sagte sie herausfordernd. »Hör endlich auf mit dieser blöden Show! Es gibt wichtigere Dinge.«
    Monty brach der kalte Schweiß aus. Er wusste nicht, woher diese Stimme kam, doch er sah ganz deutlich, dass sich die Kinnlade der Handpuppe bewegte, ohne dass er den Mechanismus betätigte.
    Monty improvisierte. Kein Mensch hier in dem großen Variete durfte ahnen, dass die Show außer Kontrolle geraten war. Er sah jetzt auch, dass das Gesicht dieser Handpuppe etwas irritierend Menschliches hatte. Es war ein hässliches Gesicht mit Hakennase, hohen Brauen und betonten Wangen. Der Mund war breit und zynisch, die Augen glühten wie glimmende Kohlen.
    »Es gibt wichtigere Dinge?«,

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