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041 - Der Satanskult

041 - Der Satanskult

Titel: 041 - Der Satanskult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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wiederholte Monty mit heiserer Stimme.
    »Du kennst doch das große Tier, nicht wahr?«
    »To Mega Therion« , bestätigte Monty. »Der Herrscher des Thelema-Ordens.«
    »Na, endlich sind wir beim Thema!«
    Monty fühlte, wie seine Hand in der Puppe bewegt wurde. »Was hast du uns zu sagen?« Er hatte diese Frage gar nicht stellen wollen, doch sie kam wie selbstverständlich über seine Lippen.
    In dem großen Haus war es totenstill geworden. Wussten die Zuschauer, dass dort oben auf der Bühne nicht mehr gespielt wurde?
    »Crowley ist zurückgekommen!«, rief die Puppe, deren Stimme sich jetzt fast überschlug. »Das große Tier wartet auf euch, ihr Dummköpfe. Beugt euch dem Willen Satans! Werdet frei! Feiert seine schwarzen Messen und dient ihm mit Lust!«
    »To Mega Therion!« , riefen einige Stimmen aus dem Zuschauerraum. Irgendwo lachte eine Frau hysterisch und animiert auf. Ein zögernder Buhruf wurde niedergezischt.
    »Worauf wartet ihr noch, Kinder des Satans?«, rief die Puppe in den Zuschauerraum. »Kommt herauf und zeigt ihm euren Gehorsam! Das große Tier sieht euch und wird bei euch sein.«
    Nein, Monty konnte nichts dagegen tun. Die Puppe deutete obszöne Bewegungen an, die an Eindeutigkeit nicht zu übertreffen waren. Einige Frauen und Männer erhoben sich zögernd von ihren Sitzen, schoben sich in den breiten Mittelgang, kamen auf die Bühne zu.
    »Die Lust wird euch zu neuen und wahren Menschen machen«, verkündete die Puppe in Montys Hand. Er hatte sie längst wegwerfen wollen, doch sie war wie festgeschmiedet.
    Und plötzlich war da Musik. Sie stammte nicht vom Orchester, das unterhalb der Bühne im Orchestergraben saß. Die Musiker waren aufgestanden, hatten ihre Instrumente aus der Hand gelegt und verrenkten sich die Hälse, um den Vorgang auf der Bühne besser beobachten zu können. Die Musik kam von überall, war schwül und sinnlich, erinnerte an schweres, betäubendes Parfüm. Dann wechselte der Rhythmus; er wurde schneller und peitschender. Schrille Dissonanzen klangen auf, verstärkten sich, wurden zu einer wilden Kakophonie, die die Nerven der Zuschauer vibrieren ließ.
    Monty kniff die Augen zusammen, als die ersten Zuschauer über die Seitentreppe herauf auf die Bühne kamen. Eine junge Frau riss und zerrte sich ihre Kleider vom Körper, begann zu tanzen. Sie passte sich der schrillen Musik an, näherte sich Monty und der Puppe, fiel vor ihr auf die Knie und hob beschwörend die Arme. Ein älterer Mann riss sie hoch und zurück, schlang seine Arme um ihren fast nackten Oberkörper, tanzte täppisch mit ihr und grölte wild.
    Mehr und mehr Zuschauer waren auf der Bühne. Im Zuschauerraum wurden Rufe nach dem großen Tier laut. Die Stimmen vereinigten sich schließlich und priesen im Chor den Namen Satans.
    Eine Frau von etwa vierzig Jahren wälzte sich in wilden, schamlosen Zuckungen auf dem Boden der Bühne. Sie schien besessen zu sein, fetzte sich ihr teures Abendkleid vom Körper und schnellte sich mit dem Unterleib immer wieder hoch.
    »Nimm mich, großes Tier!«, schrie sie ekstatisch. »Nimm mich! Dein Geschöpf will ich sein!«
    Die Handpuppe beugte sich vor, lachte hämisch und meckernd. Ein stechender Schmerz fuhr durch Montys Handgelenk, die Bewegung der Puppe war zu plötzlich gekommen. Es war dieser Schmerz, der ihn aus dem lähmenden Bann befreite. Monty Cooke rutschte vom Studiohocker herunter, griff mit der linken Hand nach dem Kopf der fremden Puppe und – zerrte ihn wütend vom schwarzen Umhang.
    Da schrie die Puppe. Es war ein greller, gellender Schrei des Zorns. Der bewegliche Unterkiefer schnappte nach seiner Hand wie ein gefährliches Tier. Monty ließ sich nicht beeindrucken. Er schmetterte den hässlichen Kopf der Puppe zu Boden und trat mit seiner rechten Schuhspitze mit aller Kraft dagegen.
    Ein aberwitziger Schrei gellte durch den Saal. Während der Kopf durch die Luft flog, schrie der Mund, der dann jäh verstummte, als der Kopf zwischen den Stuhlreihen landete und auseinander barst.
    Die Menschen auf der Bühne waren erstarrt. Die Musik brach jäh und misstönend ab.
    Zuerst folgte eine unheimliche Stille, die dann vom Aufschrei der Satansanhänger zerschnitten wurde. Wie von Sinnen stürzten sich die Frauen und Männer auf Monty. Sie sahen wüst aus in ihren zerfetzten Kleidern. Hass und Wut speichelte aus ihren Mundwinkeln. Arme wurden ausgestreckt, Hände wollten Monty fassen.
    Er spürte instinktiv, dass es um sein Leben ging, und rannte nach vorn zur

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