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041 - Der Satanskult

041 - Der Satanskult

Titel: 041 - Der Satanskult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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kleinen Wandtisch und mixte sich einen Drink, den er gierig in sich hineingoss. Dann holte er tief Luft, lehnte sich an den Kamin und berichtete – zuerst stockend, dann flüssiger – von seinen Erlebnissen.
    »To Mega Therion?« , fragte Sullivan verblüfft, als Cohen seine Geschichte beendet hatte. »Thelema-Orden? Das klingt nach Aleister Crowley, Cohen.«
    »Natürlich tut es das«, meinte Marvin gereizt. »Ich habe mir darüber natürlich auch Gedanken gemacht. Was dachten Sie denn?«
    »Aleister Crowley ist seit 1947 tot.«
    »Ich weiß«, entgegnete Marvin nachdenklich. »Sieht so aus, als sei er auferstanden.«
    »Ausgeschlossen. Ich selbst habe in Dorians Auftrag Crowleys Grab gegen alle schwarze Magie abgesichert.«
    »Vielleicht ist Ihnen dabei ein Fehler unterlaufen«, spöttelte Cohen.
    »Irgendeine Macht bedient sich Crowleys Namen.«
    »Es sind die Dämonen«, sagte Marvin, wieder sachlich werdend. »Sie sind aktiver denn je.«
    »Weil Dorian nicht da ist«, klagte Sullivan. »Die Ratten trauen sich aus ihren Schlupfwinkeln hervor. Cohen, ich fürchte, wir alle haben geschlafen. Wir hätten uns mehr mit der Außenwelt beschäftigen müssen.«
    »Das wird jetzt geschehen, Sullivan. Ich habe diese Satansanhänger erlebt – und zwar aus nächster Nähe. Sie müssen sich bereits organisiert haben.«
    »Wir brauchen Informationen. Ich werde sofort die entsprechenden Kanäle anzapfen. In ein paar Stunden wissen wir mehr.« Trevor Sullivans Lethargie war verflogen. Eine Aufgabe wartete auf ihn. Er nickte Cohen zu und verschwand dann in der Bibliothek des Hauses, um ein paar Telefonate zu erledigen.
    Cohen zündete sich eine Zigarette an und dachte an Lilian Hunter. Es passte ihm überhaupt nicht, dass er sie in der O'Hara-Stiftung hatte zurücklassen müssen. Er dachte an die stämmige Krankenschwester, die eine Radiosendung des Thelema-Ordens abgehört hatte. War diese Frau bereits eine Anhängerin dieses Ordens? War sie vielleicht sogar auf Lilian angesetzt worden?
    Cohen fragte sich, wer wohl hinter dieser Radiodurchsage stecken mochte. Wer gab sich als To Mega Therion aus? Es musste sich um einen Eingeweihten handeln, der die Riten und die Sprache der Satansanhänger bis ins Detail kannte. Was bezweckte diese Person mit der Neubelebung des Ordens? Handelte sie im Auftrag echter Dämonen?
    Fragen über Fragen, auf die Marvin keine Antwort fand. Er ging noch einmal zum Wandtisch hinüber und mixte sich einen zweiten Drink. Durch die geschlossene Tür zur Bibliothek hörte er die schneidende Stimme Sullivans, der jetzt in seinem Element war.
    Cohen verzog das Gesicht. Sullivan ging ihm auf die Nerven. Er brauchte jetzt eine Ablenkung; und er wusste auch, wo er sie finden konnte. Er verließ das Haus, ohne sich bei Sullivan abzumelden. Leise schlug er die Tür hinter sich zu, setzte sich in seinen Wagen und fuhr los. Sein Ziel war Soho, das große Vergnügungsviertel Londons. In der Nähe von Soho Square ließ er seinen Wagen stehen und ging zu Fuß weiter in die Greek Street. Hier betrat er eines der vielen Vergnügungslokale, in denen Stripperinnen arbeiteten. Cohen war bekannt in dem Schuppen. Er nickte der alten Frau hinter der Garderobentheke lässig zu, schlug den Vorhang aus Perlenschnüren zur Seite und blieb an der Bar stehen.
    Die Nachtbar war kaum größer als zwei normale Wohnräume. Rötliches Licht sickerte aus versteckt angebrachten Lampen und ließ die Konturen der Besucher kaum erkennen.
    Cohen bestellte sich einen Drink, sah auf seine Uhr und vergewisserte sich, dass Rose in wenigen Minuten ihren Auftritt haben würde.
    Er brauchte nicht lange zu warten. Sie erschien ohne jede Vorankündigung auf der handtuchschmalen Bühne und wurde von einem Lichtkegel aus dem rötlichen Dämmerlicht herausgestanzt. Die Musik wurde lauter und begleitete die lasziven Bewegungen der großen und schlanken Frau, deren rotes Haar wie ein Kupferhelm wirkte. Sie trug das übliche geschlitzte Abendkleid, lange Handschuhe und hochhackige Schuhe. Durch den Schlitz konnte man ihre Strumpfbänder sehen.
    Sie bot nicht viel, war billiger, ordinärer Durchschnitt, ohne einen Hauch von Erotik. Fast gelangweilt und lustlos entkleidete sie sich, ließ das Abendkleid fallen und tänzelte dann ein wenig in ihrer mehr als knappen Unterwäsche herum. Sie hatte es sehr eilig, ihre Strip-Nummer hinter sich zu bringen und von der kleinen Bühne zu verschwinden. Der Beifall war mehr als gering.
    Marvin Cohen hatte sie genau

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