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041 - Der Satanskult

041 - Der Satanskult

Titel: 041 - Der Satanskult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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wollte Trevor Sullivan bewusst daran erinnern, dass er eben nicht mehr der Observator Inquisitor war, seit diese Dienststelle aufgelöst worden war.
    »Dein Benehmen ist wieder einmal vorbildlich«, schaltete sich Donald Chapman ein. Der Puppenmann saß neben dem Kamin auf einer kleinen Fußbank. Der Körper des einst großen und stattlichen Mannes war durch den Zauber übermächtiger Dämonen geschrumpft. Donald sah aber nicht grotesk aus wie ein Zwerg oder Liliputaner. Die Proportionen stimmten nach wie vor. Und Chapman hatte sich inzwischen mit seiner Größe längst abgefunden.
    Marvin Cohen beugte sich vor und dann hinunter, maß den Puppenmann mit bösen Blicken, verkniff sich erstaunlicherweise aber eine Antwort, die ihm offensichtlich auf der Zunge lag.
    »Deine Ruhe möchte ich haben, Donald«, sagte er endlich. »Wir hocken hier in der Villa herum, drehen Däumchen und warten höflichst auf die Rückkehr unseres Herrn und Meisters.«
    »Ist er dein Herr und Meister?«, fragte der Puppenmann interessiert zurück.
    »Natürlich nicht«, brauste Marvin Cohen auf. »Komm mir bloß nicht mit deinen Fangfragen! Aber warum treibt Dorian sich in der Welt herum, während seine Frau ihn braucht?«
    »Er sucht eben die Herausforderung.«
    »Natürlich, Donald. Natürlich.« Cohen nickte abwesend. »Ich kann mir sogar verdammt genau vorstellen, wie die aussieht.«
    »Kommen Sie doch nicht schon wieder mit diesen Unterstellungen, Cohen!«, schaltete Trevor Sullivan sich missmutig ein. »Diese Platte kennen wir inzwischen in- und auswendig.«
    »Du kümmerst dich doch um Dorians Frau, Donald«, stellte der Puppenmann fest. Seine volltönende, männliche Stimme war überraschend. Sie passte im Grunde nicht zu diesem kleinen Körper.
    »Was willst du damit sagen?« Cohen bekam einen roten Kopf.
    »Ich stelle nur eine Tatsache fest«, antwortete Chapman gelassen.
    »Einer muss sich ja schließlich um Lilian kümmern«, meinte Cohen eifrig. »Es besteht immerhin eine echte Chance, dass sie wieder gesund wird.«
    »Wirklich?«, fragte Trevor Sullivan, Skepsis in der Stimme.
    »Ja, wirklich!« Marvin Cohen, leidenschaftlich im Ausdruck, nickte nachdrücklich.
    »Dann kümmern Sie sich doch weiter um sie!«, schlug Sullivan vor. »Dorian wird Ihnen dankbar sein.«
    »Er hat eine Frau wie Lilian doch überhaupt nicht verdient«, sagte Cohen aufbegehrend, verließ mit schnellen Schritten den großen Wohnraum und warf die Tür hinter sich ins Schloss.
    »Was war denn das?«, wunderte sich der ehemalige O.I.
    »Armer Marvin«, murmelte der Puppenmann leise und wissend.
    »Wieso armer Marvin?«
    »Ihn scheint's gepackt zu haben. Erstaunlich, dass dieser grobe Klotz plötzlich Gefühle zeigt.«
    »Das höre ich aber gar nicht gern. So etwas führt immer zu Komplikationen.«
    »Die wir uns im Moment leisten können. Eine Idylle ist ja noch direkt aufregend gegen unser tägliches Einerlei.«
    Trevor Sullivan hörte nur halb zu. Er sah zu Phillip hinüber und alarmierte den Puppenmann durch ein schnelles Handzeichen.
    Der Hermaphrodit wirkte plötzlich noch ätherischer als sonst. Er hatte seine Augen geschlossen und wiegte den Oberkörper kaum merklich hin und her. Eine unsichtbare Ausstrahlung schien ihn getroffen zu haben. Er murmelte unverständliche Worte und befand sich offenbar in einem somnambulen Zustand.
    Trevor Sullivan stand vorsichtig auf, ging zu ihm hinüber und beugte sich vor, um besser hören zu können.
    »Puppen«, flüsterte Phillip jetzt. »Marionetten in der Hand des Satans. Marionetten überall. Kirchen und Glocken. Und Marionetten. Wasser und Nebel. Wasser.«
    Phillips Worte wurden zu einem unverständlichen Murmeln. Er fiel plötzlich in sich zusammen, öffnete übergangslos die Augen, sah sich verwirrt um, lächelte abwesend und griff nach dem Bildband, als sei nichts geschehen.

    Monty Cooke wohnte ganz in der Nähe des Piccadilly in einer kleinen Künstlerpension. Sein Manager Hyde hatte ihn dorthin geschickt und ihm geraten, bis zur Vorstellung noch ein wenig zu ruhen. Der Puppenspieler war allerdings nur zum Schein auf diesen Vorschlag eingegangen. Seine Unruhe hatte sich noch gesteigert. Sie war nicht mit dem üblichen Lampenfieber zu vergleichen. Monty lief durch die Straßen von London. Er wusste längst nicht mehr, wo er sich eigentlich befand; immer wieder musste er an seine Puppen denken. Er wusste genau, dass er nicht betrunken gewesen war. Er fühlte, dass sich etwas Seltsames und Grauenhaftes

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