041 - Um Mitternacht im Leichenhaus
brauchen nur die Nummer 9
...«
Karen Olander wurde kreidebleich. Ihr Blick irrte
einen Augenblick ab.
Diese Chance nutzte Larry und warf sich auf die attraktive Frau, während
sein rechtes Bein in die Höhe schnellte und Ernest Bartmore in den Leib traf. Der Regisseur wurde zurückgeschleudert. Er hielt zwar Larrys
Smith & Wesson Laserwaffe in der Hand, drückte auch ab, erzielte jedoch
keine Wirkung. X-RAY-3 löste immer erst unmittelbar vor dem Einsatz dieser
gefährlichen Waffe die Sicherung.
Karen Olander war keine Gegnerin für Larry. Er
entwand ihr die Waffe und stieß die Frau zurück.
»Die Pistole, die Sie in der Hand halten ist nur eine Attrappe, Mister Bartmore . Ich trage keine Schusswaffen mit mir herum .«
Bartmore schleuderte sie wütend davon. Larry atmete unmerklich auf. Er bückte sich
und nahm sie an sich. »Sie kennen nun die Wahrheit, Mrs. Bartmore «, sagte er leise, und die Spannung fiel von
ihm ab. »Jetzt bleibt uns nur noch die traurige Pflicht, dieses seltsame Paar
dem irdischen Richter zu übergeben .« Er rief die
örtliche Polizeidienststelle an.
Nach einigen Sätzen reichte er Mrs. Olander den Hörer. »Sie haben mir vorhin nicht geglaubt.
Bitte! Sprechen Sie mit Ihrem Gatten! Die Freude allerdings, Ihre Stimme zu
hören, wird sich wohl in ein Gefühl des Entsetzens verwandeln. Henry Olander ist schon einmal gestorben für Sie! Aber was er
jetzt erleben muss ist schlimmer als das, was er vier Tage lang durchgemacht
hat !«
●
In der Nacht legte Ernest Bartmore ein
umfassendes Geständnis ab.
Karen Olander weigerte sich zunächst noch. Doch
in den frühen Morgenstunden des nächsten Tages unterschrieb auch sie ihre
Aussage.
Die Beweise, die Larry Brent lieferte und die schließlich auch Judy Bartmore bestätigte, waren erdrückend.
Larry bewunderte die Schauspielerin, als er sie zwei Tage später auf der
Bühne erlebte.
Es war, als sei sie ein anderer Mensch geworden.
Sie hatte während der zurückliegenden Tage fast bis zur Erschöpfung ihre
Rolle studiert.
Am Premierenabend war sie ruhiger als je zuvor.
In der ersten Reihe unter den Stadtoberhäuptern und der Prominenz aus
Wirtschaft und Kultur befanden sich außer Larry Brent und dem Komponisten Henry Olander auch Larry Brents Eltern an der Seite ihres
Sohnes, und auf der Bühne spielte Miriam Brent.
Der Beifall der Zuschauer brandete wie eine Woge durch das neue Theater.
Ed Sullivan vollführte hinter der Bühne einen Freudentanz.
Bis in die Nacht hinein saß man noch beisammen.
Dann entfernten sich Larry und Miriam, um sich an einem Sondertisch ihren
Eltern widmen zu können. Es kam sehr selten vor, dass sie alle beisammen waren.
Sie plauderten und waren glücklich, sich wieder einmal zu sehen, und tauschten
Erlebnisse aus. Nur der Fall Bartmore war nicht mehr
auf der Tagesordnung. Larry wollte einmal seine Arbeit vollkommen vergessen.
ENDE
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