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0410 - Alptraum-Labyrinth

0410 - Alptraum-Labyrinth

Titel: 0410 - Alptraum-Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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– in früheren Tagen hatten sie sich oft genug als erbitterte Feinde gegenübergestanden. Damals war Sid Amos noch Fürst der Finsternis gewesen. Aber inzwischen hatte er längst die Seiten gewechselt, und als Merlins Stellvertreter lenkte er die Geschicke der Weißen Magie von Merlins unsichtbarer Burg aus.
    »Ich war in Caermardhin«, sagte Gryf überflüssigerweise. »Ich konnte unseren speziellen Freund überreden, herzukommen. Ich glaube, ohne ihn kommen wir jetzt nicht mehr weiter.«
    Nicole schluckte. Sie sah von Gryf zu Sid Amos, und sie begann zu ahnen, daß es um Zamorra schlimmer stand, als Gryf und Teri eigentlich eingestehen wollten. Aber sie wußten es. Und sie wußten, daß sie die Hilfe eines Wesens benötigten, dem sie spinnefeind waren.
    Im Gegensatz zu Zamorra und Nicole hatten die beiden Druiden Sid Amos den Sinneswandel nie abgenommen. »Teufel bleibt Teufel«, war Gryfs ständiger Spruch. Und in der Tat waren Amos’ Methoden zuweilen doch recht zweifelhaft…
    Damals, als er der Hölle den Rücken kehrte und Merlin ihm in Caermardhin Asyl gewährte, hatten Gryf und Teri ihre Zelte dort abgebrochen. Sie wollten nicht mit dem ehemaligen Oberteufel unter einem Dach leben. Denn zu lange hatten sie gegeneinander gekämpft…
    Es mußte Gryf unerhörte Überwindung gekostet haben, ausgerechnet Amos um Hilfe zu bitten. Aber der Druide war über seinen Schatten gesprungen, um Zamorra zu helfen.
    »Ich werde nicht lange bleiben können«, sagte Amos anstelle einer Begrüßung. »Ihr wißt – ich kann Caermardhin nie für längere Zeit verlassen. Besser wäre es gewesen, Zamorra in Merlins Burg zu bringen… aber möglicherweise reißt dann ein Faden, den wir noch nicht erkannt haben.«
    Er betrachtete Zamorra, dann das Amulett. »Gryf hat mir erzählt, was passiert ist«, sagte er. »Hat sich inzwischen noch etwas ereignet?«
    Nicole schüttelte den Kopf.
    »Ich will etwas ausprobieren«, sagte Amos. »Ihr werdet mich für eine Weile allein mit Zamorra lassen.«
    »Das kommt überhaupt nicht in Frage«, protestierte Gryf wild. Aber unter dem durchdringenden Blick Amos’ verstummte er.
    »Warum hast du mich hergeholt, wenn du ohnehin besser weißt, was zu tun ist?« fragte Amos scharf. »Verlaßt den Raum. Übrigens habe ich eine kleine Aufgabe für euch.«
    »Und die wäre?« fragte Gryf aggressiv.
    Amos grinste.
    »Unten im Foyer ist jemand, mit dem ihr euch eingehend auseinandersetzen solltet. Vielleicht bringt euch das auf eine Idee, während ich festzustellen versuche, was mit Zamorra geschieht.«
    Gryf und Teri sahen Nicole an. Die Französin zögerte, dann aber nickte sie.
    »Es ist gut«, sagte sie. »Wir lassen dich mit Zamorra allein. Wenn du ihn umbringen wolltest, hättest du früher bessere Gelegenheiten gehabt.«
    »Ich werde euch rufen, wenn ich hier fertig bin«, sagte Amos. »Was beim Sumpfzahn der Donnerechse sollen die ganzen dämonenbannenden Zeichen an den Wänden? Sie stören mich in meiner Arbeit…«
    Gryf hob die Schultern. »Seht ihr?« seufzte er. »Teufel bleibt Teufel…«
    Jäh verwandelte sich Amos und nahm die Gestalt des Gehörnten an, wie er in den Bilderbüchern zu finden ist. »Grr«, machte er. »Hinaus mit euch!«
    Er verwandelte sich wieder zurück. Sein Lachen ertönte noch, als Nicole den Anfang machte und das Hotelzimmer wieder verließ. Sie dachte an Amos’ Bemerkung, daß sich im Foyer jemand befände, mit dem sie sich befassen sollten. Woher wußte Amos davon?
    Aber er hatte schon immer mit hervorragenden Informationen aufwarten können…
    Nicole war gespannt, mit wem sie es zu tun bekommen würde – und sie hoffte, daß Sid Amos Zamorra helfen konnte.
    Wenn er es nicht konnte – wer dann?
    ***
    Der Dämon S’ghotar spürte die Annäherung des Opfers. Der gefürchtete Dämonenjäger Professor Zamorra kam…
    S’ghotar wußte nicht, in welchem Zustand sich sein Gegner befand. Er wußte nur, daß dieser Zamorra schon unzählige stärkere Dämonen besiegt hatte. Und jetzt kam er, um auch ihn zu töten.
    S’ghotar hatte auch mitbekommen, daß Huraxoon und Ataxar ausgelöscht worden waren. Ihre Bewußtseinsausstrahlungen, die er wahrgenommen hatte, waren verschwunden. Zwei von fünf Dämonen waren bereits tot!
    Und er, S’ghotar, würde der dritte sein…
    Das Netz, in dem er gefangengehalten wurde, löste sich auf. Er war jetzt in der Lage, Zamorra anzugreifen.
    Aber er hatte panische Furcht. Und je näher Zamorra kam, desto größer wurde diese

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