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0410 - Alptraum-Labyrinth

0410 - Alptraum-Labyrinth

Titel: 0410 - Alptraum-Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wieder zu laufen, fort von den Geräuschen. Er legte keinen Wert darauf, dem Dämon selbst zu begegnen. Auch wenn er dessen Falle aufgesprengt hatte, mochte der Dämon ihm bei einer direkten Konfrontation überlegen sein und Zamorra eine Illusion vorlegen, die ihm zum Verhängnis wurde, weil er sie nicht schnell genug durchschaute.
    Die tappenden Schritte und das böse Grollen des Dämons wurden leiser, ferner. Zamorra gewann Abstand. Wieder bewegte er sich orientierungslos durch das Labyrinth, aber er war sicher, dem anderen Saal diesmal um rund zehn Meter näher gekommen zu sein – nachdem er rund hundert oder mehr Meter durch die verwinkelten Gänge zurückgelegt hatte.
    Er lächelte verloren.
    »Das also«, murmelte er, »war Nummer zwei…«
    Und plötzlich war die dröhnende Stimme seines Feindes wieder da!
    ***
    Alpha und Sara Moon beobachteten Zamorras Vordringen durch das Labyrinth. »Er ist klug«, sagte Alpha anerkennend. »Er denkt sorgfältig nach, ehe er etwas tut. Ich möchte ihn nicht zum Gegner haben.«
    »Er ist dein Gegner«, sagte Sara Moon trocken. »Solltest du vergessen haben, um wen es sich bei diesem Zamorra handelt, Alpha? Er ist der Mann, der seinerzeit unseren ersten größeren Vorstoß stoppte und den damaligen ERHABENEN ermorden konnte.«
    »Sicher, Eure Erhabenheit«, erwiderte Alpha. »Ich meinte es anders. Ich möchte ihn nicht als meinen ganz persönlichen Gegner vor mir haben.«
    »Würde dich das wirklich nicht reizen?«
    Alpha zog es vor, darauf nichts mehr zu erwidern.
    Sie sahen, wie Huraxoon von der Säure vernichtet wurde. Und sie sahen, wie Zamorra der zweiten Falle entging und vor dem Dämon Ataxar flüchtete. Als er sich in Sicherheit glaubte, nahm Sara Moon Kontakt zu ihm auf.
    »Du bist erfreulicherweise ein Narr, mein Feind«, dröhnte die überlaute Stimme durch die Labyrinthgänge. Zamorra fuhr zusammen und preßte die Hände gegen die Ohren, aber damit dämpfte er auch nur einen geringen Teil der Lautstärke ab. »Du glaubst, ich meine meine Worte nicht ernst? Du hast in dieser Runde des Spiels versäumt, deinen Gegner zu töten! Das rächt sich nun! Spürst du es? Eine deiner Waffen ist für immer verloren, und ein Teil deines Lebens schwindet nun für immer dahin…«
    Das höhnische Lachen folgte.
    Sara Moon berührte den Machtkristall in der Schließe ihres Gürtels. Sie konzentrierte sich auf das, was sie durchzuführen beabsichtigte.
    Im Labyrinth stöhnte Zamorra auf. Ein starkes Schwindelgefühl ließ ihn taumeln. Er preßte die Hände gegen die Schläfen. Sekundenlang glaubte er, das Bewußtsein zu verlieren. Er fühlte sich plötzlich alt. Seine Spannkraft ließ nach, wich einer lähmenden Müdigkeit, gegen die er mühsam ankämpfte.
    Im Saal nickte der ERHABENE Alpha zu. »Vernichte eine der magischen Waffen«, klang die künstliche Stimme auf.
    Alpha faßte nach seiner Laserwaffe und entsicherte sie. Er richtete die Mündung auf eine der fünf Platten des langgestreckten Pultes. Dann löste er seinen Blaster aus. Der Laserblitz flammte aus dem Abstrahldorn und traf das Abbild des Dhyarra-Kristalls. Das Bild glühte auf, blähte sich zu dreifacher Größe auf – und verging.
    Sara Moon lenkte ihre Macht derweil auf den Dämon, dessen Falle von Zamorra gesprengt worden war, ohne daß es zu einem direkten Kampf gekommen war. Ihr Machtkristall glühte nur schwach.
    Der Dämon Ataxar explodierte.
    ***
    Gryf hielt den Dhyarra-Kristall dritter Ordnung noch in der Hand, als dieser von einem Moment zum anderen hell aufglühte. Erschrocken ließ Gryf den Sternenstein fallen und schlenkerte die Hand wild durch die Luft. Der Kristall fiel auf den Boden, brannte ein Loch in den Teppich – und zerpulverte.
    Nur noch blaugrauer Staub blieb zurück, wie Asche.
    »Was machst du da?« stieß Nicole hervor. »Bist du verrückt geworden? Warum hast du den Kristall zerstört?«
    »Ich? Dir sitzt wohl ’ne Meise unterm Pony«, fauchte Gryf verärgert und rieb sich die Hand. »Das Ding ist von alleine verbrannt. Schau dir das an! Glaubst du, ich verstümmele mich aus Spaß an der Freude selbst?« Er hielt Nicole die offene Handfläche entgegen, in der sich eine große Brandblase abzeichnete.
    Nicole bückte sich. Ihre Finger glitten durch die Staubasche. Sie blieb nicht an den Fingern haften, auch nicht, als Nicole sie befeuchtete. Sie löste sich mehr und mehr in Nichts auf.
    »Das ist ungewöhnlich«, sagte sie. »Normalerweise explodieren Dhyarras mit erheblicher Wucht,

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