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0410 - Alptraum-Labyrinth

0410 - Alptraum-Labyrinth

Titel: 0410 - Alptraum-Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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antwortete nicht.
    Nicole erhob sich. »Statt zu streiten, solltet ihr etwas für Zamorra tun! Deshalb habe ich euch doch gerufen! Sid, kannst du den Weg für den geistigen Kontakt öffnen?«
    »Natürlich.«
    Gryf wollte etwas sagen, aber Amos schnitt ihm das Wort ab, nachdem er den ersten Laut hervorgebracht hatte.
    »Ich weiß, daß du dich nicht meiner Leitung anvertrauen willst«, sagte er. »Aber in meinem Amulett ist gespeichert, was ihr braucht.«
    »In Ordnung.« Gryf verzog das Gesicht. »Wir werden uns zusammenschließen.«
    Nicole atmete auf. Endlich zeigte sich ein Hoffnungsschimmer – auch wenn er nur sehr gering war…
    ***
    Zamorra bewegte sich müde durch die steinernen Gänge. Er hätte sich gern auf einen Gehstock gestützt. Es machte Mühe, sich aufrecht zu halten und ein einmal gewähltes Tempo durchzuhalten.
    Immer wieder versuchte er sich zu orientieren und die Richtung zu finden. Aber sein Gefühl für Himmelsrichtungen hatte ihn inzwischen verlassen, und nach den Begegnungen mit den Dämonen wußte er schon lange nicht mehr, wohin er sich zu wenden hatte.
    Von der Säure sah, hörte und roch er nichts mehr. Entweder versickerte sie in eine andere Richtung, oder er bewegte sich schneller als diese verderbliche Flüssigkeit. Oder sein Gegner hatte endlich den Hahn zugedreht…
    Zamorra fragte sich, weshalb er überhaupt noch weiterging. Er würde sein Ziel ja doch nicht erreichen. Schon der nächste Dämon, dem er begegnete, konnte ihn spielend leicht töten. Zamorra besaß die Kraft nicht mehr, sich zu wehren oder zu fliehen wie bei seinem ersten Kampf.
    Und selbst wenn er seine beiden letzten Gegner noch besiegte – und tötete! Denn sonst fügte er sich selbst eine Niederlage bei! – stand ihm noch die abschließende Begegnung mit Astardis bevor, oder mit welchem Dämon auch immer, der die Fäden im Hintergrund zog. Allmählich tendierte sein Verdacht doch mehr und mehr in Richtung der Ewigen und Sara Moons. Er fragte sich, ob die Ewigen inzwischen gemerkt hatten, wer sie beherrschte, oder ob Merlins Tochter ihr Inkognito immer noch erfolgreich wahrte.
    Aber war es nicht völlig gleichgültig?
    Hilfe konnte er nicht mehr erwarten. Zu viel Zeit war vergangen. Er konnte nur noch sterben. Entweder unter den Klauen der Labyrinth-Dämonen oder im aussichtslosen Kampf gegen seinen eigentlichen Gegner.
    Es hatte doch keinen Sinn mehr. Was er hier tat, indem er sich weiter durch den Irrgarten schleppte, war nur noch eine unsinnige Quälerei. Überleben konnte er so oder so nicht. Warum dann nicht sofort Schluß machen? Das würde dem Gegner, ob Sara Moon oder Astardis, zumindest den letzten Triumph nehmen. Wenn Zamorra sich selbst tötete, konnte sein Gegner niemals für sich in Anspruch nehmen, den gefährlichsten Gegner der Höllendämonen überwunden zu haben!
    Ja, das war es. Selbstmord… der Quälerei ein Ende bereiten. Dem Feind selbst im Tod noch einen letzten Streich spielen, sterbend über ihn triumphieren…
    Genau. Das war es.
    Zamorra ließ sich auf den harten Boden nieder. Er betrachtete sein linkes Handgelenk, die Fingernägel der rechten Hand. Es würde zwar schmerzhaft sein, sich die Pulsader mit den Fingernägeln aufzuschneiden, aber er wußte, daß er es schaffen würde. Diesen einen letzten Schmerz würde er noch ertragen können. Was sollte danach noch kommen außer dem Tod? Dann war doch bald alles vorbei…
    Er setzte die Fingerspitzen an und preßte sie mit aller Kraft gegen die Haut. Jetzt noch ein schneller Ruck…
    ***
    Gryf und Teri saßen sich gegenüber. Sie kauerten im Schneidersitz auf dem Boden, zwischen sich das Amulett des Sid Amos. Die Fingerspitzen der beiden Druiden berührten sich. Ihre Augen waren geschlossen, aber wenn Nicole genau hinsah, konnte sie unter den Lidern das grüne Leuchten erkennen.
    Gryf und Teri verschmolzen ihre Geister miteinander, um ihre Kraft zu potenzieren. Und sie überließen sich der Steuerung des Amuletts, das ihre gemeinsame Kraft auf den richtigen Weg lenken sollte.
    Theoretisch hätte die gemeinsame Kraft noch weitaus mehr verstärkt werden können, wenn sich auch Sid Amos in diese Bewußtseinsverschmelzung geschickt hätte. Aber in der Praxis sah das anders aus. Das gewaltige geistig-magische Potential, über das der einstige Dämon verfügte, nützte nichts, weil die Harmonie fehlte, das Vertrauen. Gryf und in fast dem gleichen Maße Teri lehnten ihn ab. Die Verbindung wäre niemals wirklich zustande gekommen, selbst bei

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