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0410 - Blonder Köder für den G-man

0410 - Blonder Köder für den G-man

Titel: 0410 - Blonder Köder für den G-man Kostenlos Bücher Online Lesen
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gemeinsame Wohnzimmer der beiden?«, fragte ich und schaute mich um.
    »Ja, aber sie benutzen es selten. Jede hat ihr eigenes Zimmer, eine Mischung von Wohn- und Schlafraum.«
    »Darf ich mir mal Ellens Zimmer ansehen?«
    »Warum nicht?«, fragte er und stand auf. »Es hat nur einen Zugang, von der Diele her.«
    Ich erhob mich. Wir gingen hinaus.
    Ellens Zimmer war verschlossen.
    Hogan sah überrascht aus. »Das ist ungewöhnlich«, stellte er fest.
    Ich bückte mich. Die Tür hatte ein Sicherheitsschloss.
    »Besitzt Miss Shavers einen Schlüssel zu dem Zimmer?«
    »Das nehme ich an«, sagte er.
    »Okay«, sagte ich. »Warten wir, bis sie zurückkommt.«
    Als wir wieder im Wohnzimmer standen, fragte er: »Darf ich Ihnen einen Drink anbieten? Ich bin zwar nicht zu Hause, aber Cynthia würde mir sicherlich Vorwürfe machen, wenn ich in ihrer Abwesenheit nicht die Rolle des Gastgebers übernähme. Whisky, Gin, Cognac?«
    »Geben Sie mir einen Whisky, bitte.«
    Er trat an einen Wandschrank und öffnete ihn. Dem mit einem Spiegel unterlegten Barfach entnahm er eine Flasche Scotch und zwei Whiskygläser. Er füllte die Gläser und brachte mir eins davon. »Erzählen Sie mir etwas über das Verbrechen«, bat er. »Wie konnte das nur passieren?«
    Ich umschloss das schwere Glas mit den Fingern und zuckte die Schultern. »Wenn ich das so genau wüsste, hätte ich auf diesen Besuch verzichten können.«
    »Ja, ja, natürlich«, erwiderte er rasch. »Ellen ist doch hoffentlich nicht ernstlich verletzt worden?«
    »Doch, ziemlich schwer sogar, aber sie wird durchkommen, wie mir der Arzt versicherte.«
    »Wo liegt sie?«
    »Im Kingsbridge Hospital.«
    »Es wird ein ziemlicher Schock für die arme Cynthia sein«, meinte er seufzend.
    »Die beiden Mädchen hängen sehr aneinander?«
    »Nun ja, heute nicht mehr so wie früher«, sagte er ausweichend.
    »Gibt es Spannungen?«
    »Ich glaube schon. Cynthia hat ihren ersten großen Bühnenerfolg, während Ellen sich noch immer mit zweitrangigen Aufgaben bescheiden muss. Modellfotos und dergleichen mehr.«
    »Miss Goodwin ist ebenfalls Schauspielerin?«
    »Sie hat eine entsprechende Ausbildung gehabt, genau wie Cynthia«, erklärte Hogan. »Die beiden haben sich auf der Schauspielschule kennengelernt.«
    »Verdient Miss Goodwin gut?«
    »Schwer zu sagen«, meinte er. »Manchmal bekommt sie hundert Dollar für eine einzige Aufnahme, dann wieder muss sie sich mit einem Zwanziger zufriedengeben. Sie könnte natürlich als Statistin im Theater arbeiten, aber das hält sie für unter ihrer Würde.«
    »Diese Wohnung hat eine Menge Geld gekostet«, stellte ich fest. »Es sind 20 gute Möbel und teure Bilder, ganz zu schweigen von den gewiss nicht unerheblichen Unterhaltskosten.«
    Er nahm einen Schluck aus dem Glas und sagte dann: »Cynthias Vater ist Millionär.«
    »Er bezahlt das alles?«
    »Das meiste davon, nehme ich an.«
    Auf dem Tisch lag ein Manuskript. Ich schlug den rosafarbigen Deckel auf.
    Auf der ersten Seite stand eine lange Reihe von Namen, gut zwei Dutzend. Mein Blick saugte sich an einem der Namen fest.
    Er lautete Ernie Goddard.
    ***
    Ich stieß einen leisen Pfiff aus.
    »Cynthias Rollenbuch«, meinte Hogan ruhig. »Sie hat es liegen gelassen.«
    Ich sah erst jetzt den Titel, der über dem Personenverzeichnis stand: Ein Toter macht Urlaub.
    »Es ist ein Kriminalstück«, sagte Hogan erläuternd, »aber eins mit sozialkritischem Hintergrund, eine Persiflage auf die Korruption gewisser Dienststellen…«
    »Ich erinnere mich, ein paar Kritiken darüber gelesen zu haben«, murmelte ich. Ich blätterte weiter und überflog einige Dialogstellen, an denen Ernie Goddard beteiligt war. Offensichtlich war er der Schuft des Stückes.
    »Hat Miss Goodwin das Stück gelesen?«, fragte ich.
    »Ganz bestimmt«, meinte Hogan.
    Der Verfasser des Stückes war ein gewisser Donald Fry.
    »Kennen Sie den Autor?«, fragte ich.
    »Ich weiß nur, dass er in Santa Monica wohnt«, sagte Hogan. »Er war zur Uraufführung des Stückes hier, ist aber sofort wieder nach Kalifornien zurückgereist. Soviel mir bekannt ist, hat Carter das Stück erheblich verändert.«
    »Carter?«
    »Ja, Bennet Carter, der Regisseur. Er ist gleichzeitig der Produzent.«
    »Kennen Sie ihn?«
    »Natürlich. Er ist ein Genie, vom Theater einfach besessen!« Hogan begann im Zimmer auf und ab zu marschieren. »Sie müssten ihn mal erleben«, sagte er, beinahe schwärmerisch. »Faszinierend! Er ist einer von denen, die immer

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