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0410 - Tödliche Perücken

0410 - Tödliche Perücken

Titel: 0410 - Tödliche Perücken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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werden. Wieder war es der Geruch.
    So intensiv wie sonst nicht im Haus nahm er ihn wahr. Allerdings mit einer noch anderen Komponente dazwischen.
    So roch Blut!
    Suko gelangte zu dem Schluss, dass auch noch Modergestank mit in diesem Konglomerat vereinigt war. Ein bestimmter Modergestank.
    Der Inspektor war neugierig geworden. Er konzentrierte sich darauf und hatte plötzlich Gewissheit.
    Ja, jetzt wusste er Bescheid.
    So wie es hier an manchen Stellen roch, so stanken die widerlichsten aller Dämonen.
    Ghouls!
    Sukos Gesicht wurde hart. Kantig traten die Knochen an den Wangen hervor. Auch seine Augen zeigten einen anderen Ausdruck. Wenn er überhaupt irgendwelche Dämonen hasste, dann waren es Ghouls, diese widerlichen Leichenfresser, die oft auf alten Friedhöfen hausten und immer versuchten, an Opfer zu gelangen.
    Ghouls waren von Natur aus schleimige Gestalten, aber sie konnten auch aussehen wie Menschen, ohne allerdings den Leichengeruch, der ständig von ihnen ausging, ganz auszuschalten. Aus diesem Grunde fielen sie auch öfter auf, als ihnen angenehm war.
    Der Inspektor durchquerte den Raum. Am Ende hatte er einen quer stehenden Tisch entdeckt, auf dem etwas stand, das ihn aus der Ferne ein wenig erschreckt hatte.
    Köpfe!
    Zunächst wollte Suko seine Waffe ziehen. Als er jedoch näher kam, atmete er beruhigt aus.
    Nein, diese Köpfe waren nicht gefährlich. Sie bestanden aus Styropor und waren dazu ausersehen, Perücken aufzunehmen, damit man sie bequem kämmen konnte.
    Der Inspektor zählte nach.
    Er kam auf sechs.
    Plötzlich begann er zu schlucken. Sechs Köpfe, sechs Perücken vielleicht?
    Nein, das stimmte nicht. Fünf leere Köpfe standen vor ihm. Der sechste aber war besetzt.
    Auf ihm lag eine Perücke. Und ihre dichten Haare ähnelten Schlangen.
    Keinen Schritt ging der Chinese weiter. Er wusste von John Sinclair, wie das Mädchen Lisa gestorben war. John hatte ihm von Bill Conollys Erlebnissen berichtet. Der Reporter hatte eine Perücke gesehen, die aus Schlangen und nicht aus Haaren bestand.
    Hier lag sie vor ihm.
    Sogar verschiedene Farben zeigte sie. Rotbraun und Grün. Immer abwechselnd und ungefähr so dick wie drei nebeneinander gelegte Finger.
    Die Perücke sah aus wie ein toter Gegenstand. Nur wollte Suko daran nicht glauben. Er griff unter seine Jacke, um die Dämonenpeitsche hervorzuholen.
    Wenn irgendetwas geschah, wollte er wenigstens abwehrbereit sein. Einmal schlug er einen Kreis über den Boden, sodass die drei starken Riemen herausrutschen konnten.
    Mit einem leisen Laut klatschten sie auf den Boden. Noch bewegte sich der Inspektor nicht.
    Dafür die Perücke.
    Es sah so aus, als wollte sie von dem Kunststoffkopf wegwandern. Die Haare schoben sich in Sukos Richtung.
    Sie lebten!
    Und es waren Schlangen!
    Widerliche, magisch geladene Reptilien, sogar mit kleinen Mäulern, die sich öffneten und winzige gespaltene Zungen sehen ließen.
    Der Inspektor hob den rechten Arm.
    Im selben Augenblick verließ die Perücke den Kopf und hob ab!
    ***
    Der Laden war nicht zu übersehen. In einer leicht roten, in sich verschlungenen Schrift leuchteten die Buchstaben auch am Tage und wiesen dem Kunden an, wohin er zu fahren hatte. Nämlich um die Ecke des Hauses auf einen Parkplatz, der zum Geschäft gehörte.
    Ich folgte dem Weg, fand aber nur eine Lücke, die für den Bentley zu klein war.
    Also wieder zurück.
    »Sonst ist alles dicht!« sagte Brookman und schaute sich um.
    Das war es zwar, aber ich wollte mich damit nicht abfinden. Polizisten besitzen in gewissen Situationen nun mal gewisse Privilegien, und die spielte ich aus.
    Ich fuhr den Wagen auf den Parkstreifen vor einem Möbelgeschäft, der für Kunden reserviert war, und bat den Geschäftsführer, ihn dort abstellen zu dürfen.
    Er stimmte erst zu, nachdem er meinen Ausweis gesehen hatte, dann auch noch ärgerlich.
    Der Schneeregen war mittlerweile in Nieselregen übergegangen.
    Die Leuchtreklame strahlte in den feinen Sprüh hinein. Sie sah aus, als würde ein roter Vorhang davor hängen.
    Zwar wirkte die nach außen hinweisende Fensterfront protzig, aber man konnte nicht in den Laden hineinschauen, da eine Gardine den Blick verwehrte. Die im Innern arbeitenden Angestellten waren nur schattenhaft zu erkennen.
    Brookman hielt sich zurück. Er ging hinter mir und war sehr nervös. Kein Wunder. Bevor wir eintraten, nickte ich ihm aufmunternd zu. »Keine Sorge, das bringen wir schon.«
    »Wenn Sie meinen.«
    Eine andere Welt nahm uns

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