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0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel

0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel

Titel: 0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
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nicht, sie zu fangen.
    »Natürlich, unter allen Umständen, danke!«, rief ich.
    Plötzlich mischte sich George ein. Er ging langsam auf seinen Bruder zu, sah ihn kurz an und sagte: »Du mischst dich hier besser nicht ein. Für dich gilt immer noch, was ich sage, kapiert?« Er versetzte Stimp einen knappen Hieb gegen das Kinn. Stimp stolperte und stürzte zu Boden. In seinen Augen war Verwunderung.
    »Was wollt ihr von dem da?«, fragte George mit einer Kopf bewegung zu mir. »Eine Auskunft oder seine Leiche?«
    »Seine Leiche, und zwar schnell!«, sagte Carlisle kalt. Callahan rieb sich seinen schmerzenden Schädel und sah mich wütend an.
    »Hört zu, Boys«, schlug ich vor. »Ich habe das gleiche Interesse wie ihr. Nämlich die Steinchen zu bekommen. Sehen wir doch zuerst einmal nach, ob es sich lohnt, um den schwarzen Kasten zu kämpfen.«
    Carlisle lachte rau auf: »Und ob es sich lohnt. Allerdings nicht für dich, Freundchen!« Er hob eine zweite Pistole und schoss, ohne zu zielen auf mich. Ich ließ mich im gleichen Moment, in dem er abdrückte, fallen wie ein Zementsack. Der Schuss schlug hinter mir in die Wand. Er musste eine Leitung getroffen haben, denn ich hörte ein Splittern und dann einen Knall. Dann war es stockdunkel.
    Ein Höllentumult setzte ein.
    Ich hörte irgendetwas Schweres durch die Luft fliegen und gegen die massive Tür krachen. Dann packte jemand meine Fußgelenke. Ich beugte mich nach vorn, um den Angreifer zu fassen, als ich plötzlich Stimps weiche Mähne in der Hand hatte. Ich hörte dicht neben meinem Ohr seine heisere Stimme: »Jerry, ich halte zu dir, okay?«
    Ich nickte, dann fiel mir ein, dass er das nicht sehen konnte, und ich flüsterte zurück: »Ist gut, verlass dich auf mich, aber unternimm selber nichts, klar?«
    Ich kroch näher auf die Kiste zu und bemerkte jetzt, was geschehen war. Irgendjemand hatte sich die plötzliche Dunkelheit zunutze gemacht und versuchte, an die Kiste zu kommen. Aber Carlisle wollte sie nicht hergeben. Ich hörte den heftigen Atem der Männer, jemand stöhnte, ein Körper stürzte zu Boden, jemand brüllte, dann war plötzlich einer über mir, ich spürte zwei Pranken, die sich um meinen Hals schlossen, ich versuchte, die Hände zu lösen, aber der andere war stärker. Er ächzte: »Los, gib’s her! Wo ist es?«
    Es war Callahan. Vielleicht verwechselte er mich mit Carlisle, vielleicht auch nicht, jedenfalls machte er keinen Spaß. Sein Griff verstärkte sich, und ich konnte nicht nach hinten ausweichen, weil ich irgendetwas in den Kniekehlen hatte, einen umgekippten Sessel vermutlich. Ich stieß mit einem lauten Seufzer die Luft aus und ließ mich schlaff zurücksinken. Er dachte wohl, ich wäre ohnmächtig und ließ etwas locker. In dem Moment hob ich langsam beide Hände, hakte meine Daumen schnell unter seine kleinen Finger und riss sie zur Seite. Callahan schrie auf und ließ los.
    In dem Moment ertönte ein schriller Schrei. Es musste Carlisle sein. Dann folgte ein zweiter Schrei. »Licht!«
    Dann fiel etwas mit Gepolter auf den Boden. Das Klirren und Kollern von Hunderten kleiner Steinchen.
    Schritte schlichen vorbei, jemand hustete, niemand sagte einen Ton, jeder versuchte, etwas von dem herumrollenden Schatz aufzuschnappen.
    Hände wischten über den Boden, ein einzelner Stein fiel von irgendwo herunter und hüpfte quer durch das dunkle Zimmer.
    Klick, klick, klick, klick…
    Die Stimme von Carlisle durchschnitt die Stille: »Hände weg von den Diamanten, oder ich schieße!«
    Niemand antwortete. Ich ließ Callahan los und versuchte die Tür zu erreichen, um draußen Licht zu machen.
    Ein Schuss zerriss das eifrige Schaben und Sammeln. Mörtel splitterte von der Wand. Einen Sekundenbruchteil wurde es wieder totenstill, dann hörte ich ein leises, deutliches Knirschen.
    »Mann, jetzt habe ich einen zertrampelt!«, sagte Callahan in das Schweigen hinein.
    Ich hatte die Tür erreicht, tastete mich hinaus und fand nach kurzem Suchen einen großen Lichtschalter, den ich herunterdrückte. Er gehörte zu einem anderen Stromkreis, denn sofort flammte helles Licht in der Garagenhalle auf und erleuchtete auch die gespenstische Szene im Nebenraum.
    Die Männer standen wie leblos an den Wänden und starrten auf das Durcheinander in dem Raum. Der Tisch war umgekippt, die Sessel mit Whisky getränkt und umgeworfen, der Teppich lag zerfetzt in einer Ecke und der schwarze Kasten lag mit dem Boden nach oben aufgeklappt neben dem Tisch.
    Die Diamanten

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