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0413 - Die Sonnenforscher

Titel: 0413 - Die Sonnenforscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Stelle glühte ein sehr fern wirkendes düsterrotes Leuchten, das sich manchmal bewegte, als wäre es ein lebendiges Wesen.
    Zum erstenmal in seinem Leben begann Professor Jussow zu ahnen, daß der Begriff „Unendlichkeit" sich auf mehr erstreckte als die Ausdehnung des Universums. Auch nach innen gesehen, war dieser Begriff gültig ...
    Das große kugelförmige Raumschiff stand unter dem Energieschirm, der das Innere des Ringgebirges Ziolkowski überspannte. Die besondere Struktur des Energieschirms ließ ihn gleichzeitig als gigantischen Leuchtkörper wirken, der dem Dunkel der erdabgewandten Mondseite eine Insel der Helligkeit entriß. Allerdings gab es Tausende dieser Lichtinseln auf der Rückseite des Mondes; dennoch verrieten sie kaum annähernd, was sich an computergesteuerten Werften, Lagerhallen, Schächten, Tunnels und menschlichen Siedlungen unter der Oberfläche verbarg.
    Professor Floyd Jussow saß neben dem Hyperphysiker Geoffry Abel Waringer auf dem Schalensessel einer Antigravplattform und sah zu dem Schiffsgiganten hinüber. Selbstverständlich war die SUN DRAGON nicht das größte Schiff des Solaren Imperiums seine fünfzehnhundert Meter Durchmesser reichten längst nicht an die zweitausendfünfhundert Meter eines Ultraschlachtschiffes der Galaxis-Klasse heran -, aber auch eintausendfünfhundert Meter wirkten auf einen Menschen von außen immer wieder überwältigend.
    „Das also ist der >Sonnendrache<, der den Todessatelliten der Unbekannten aufspüren soll ...", murmelte Floyd Jussow.
    Waringer ließ die Worte in seinem Bewußtsein mehrmals nachhallen, bevor er ihren Sinn verstand.
    Er, der geniale Hyperphysiker, der relativ Unsterbliche; benötigte Zeit, um auf die Ebene normalen Denkens hinabzusteigen. Seine Gedanken bewegten sich meist in anderen Dimensionen, in Dimensionen, die der normale Sterbliche innerhalb seiner kurzen Lebensspanne nur selten begreifen lernte.
    Verlegen räusperte er sich, als er bemerkte, daß der Astrophysiker ihn fragend und ungeduldig anschaute.
    „Keineswegs", gab er zurück. „Die SUN DRAGON soll den Todessatelliten nicht aufspüren, sie muß ihn finden, wenn die solare Menschheit vor dem Untergang bewahrt werden soll."
    „Ich verstehe", erwiderte Jussow leise, während er die komplizierten Automaten beobachtete, die an der bläulich schimmernden Terkonithülle des Schiffsgiganten auf und ab glitten und letzte Überprüfungen vornahmen; der Bau des Sonnenforschungsschiffes war längst abgeschlossen.
    Er musterte die stählerne Ebene des Ringwalls.
    Hier gab es nicht einen Quadratmillimeter lunarer Materie. Selbst die inneren Flächen des Ringwallgebirges waren abgetragen und durch eine gigantische Mauer aus Terkonitstahl ersetzt worden, die in ihrem hohlen Innern Hunderte von starken Soft-Start-Projektoren, Feldleiterumhüllungen, Antigravschächten und Transporttunnels barg.
    Soeben öffnete sich am Grunde der Mauer ein Schott.
    Zwei Antigravplatten schwebten hinaus; auf einer standen vier Menschen, auf der anderen lagen Gepäckstücke.
    Waringer steuerte seine Antigravplattform den anderen entgegen. Etwas später erkannte er auf der ersten den Neandertaler Lord Zwiebus, Perry Rhodan, Atlan und einen anderen Mann in der Raumkombination des Solaren Experimentalkommandos. Er hieß Gertsa Hamesener, stand im Rang eines Oberstleutnants und war Kommandant der SUN DRAGON.
    Floyd Jussows Gesicht leuchtete auf, als er den Großadministrator erkannte.
    „Wir da draußen", flüsterte er, „haben gehofft und inbrünstig gewünscht, Rhodan wenigstens möge die Katastrophe überlebt haben ..." Er reckte sich. „Und nun sehe ich ihn selbst. Jetzt zweifle ich nicht mehr daran, daß auch die Gefahr abgewendet wird, die uns durch die Langzeitwaffe droht."
    Professor Waringer verzog das Gesicht ob dieses fast kindlichen Enthusiasmus. Er sagte jedoch nichts, denn zweifellos leistete der Mensch weitaus mehr als normal, wenn er fest an den Erfolg seiner Sache glaubte. Und für das bevorstehende Unternehmen war es wichtig, daß Professor Jussow Übermenschliches leistete.
    Floyd Jussow winkte, und Rhodan winkte zurück.
    Doch dann stutzte Jussow.
    „Wer ist das?" fragte er und blickte starr auf Lord, Zwiebus, offenbar fassungslos, die typischen halbäffischen Gesichtsformen einer längst ausgestorbenen Art vor sich zu sehen.
    Geoffry Abel Waringer klärte ihn stichwortartig über die Bohrung im Tonga-Graben und die Bergung eines energetisch konservierten Urmenschen

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