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0413 - Die Sonnenforscher

Titel: 0413 - Die Sonnenforscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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begrabenen Bauwerks handelte.
    Jemand hatte eine quadratische Öffnung hineingeschnitten, den Schmelzrändern nach zu urteilen, mit einer Strahlwaffe.
    Nun hatte Rufus die reglose Gestalt erreicht. Er beugte sich nieder. In dem Augenblick schoß der Bewußtlose gleich einem startenden Gleiter empor, zertrümmerte durch den Aufprall Steels Gesicht und glitt durch das geöffnete Luk seines Fahrzeugs, das sich sofort in die Luft erhob und mit solcher Kraft beschleunigte, daß Amant ihm keinen einzigen Schuß hinterherschicken konnte.
    Der Kaiserliche Sekretär stieß eine Verwünschung aus. Rufus Steel betastete unterdessen sein Gesicht, riß die herabhängenden Fetzen ab und sagte ungerührt: „Das ist das achte Mal, daß man mir im Dienst die Biofolie beschädigt."
    In diesem Moment vernahmen die beiden Männer einen schwachen Hilferuf. Sergeant Steel erfaßte zuerst, woher er kam. Er stieg durch die quadratische Öffnung ins Innere des versunkenen Bauwerks und kam gleich darauf mit einem an Händen und Füßen gefesselten Mann wieder.
    Phyl Amants Augen schienen aus den Höhlen quellen zu wollen, als er das Gesicht des Gefesselten erblickte.
    „Professor Jussow ...!"
    Aber Floyd Jussow beachtete Amant gar nicht.
    Während Rufus ihn von seinen Fesseln befreite, starrte er immer nur entsetzt in dessen zerstörtes Gesicht.
    „Was ... was ist mit dem Mann geschehen?"
    flüsterte er.
    Amant lachte.
    „Nichts, worüber Sie sich aufregen müßten, lieber Professor. Rufus Steel hat dergleichen schon öfter durchgemacht, aber das Gesicht eines Roboters läßt sich leicht wiederherstellen, oder nicht?"
    Zwei Stunden später saß Phyl Amant Kaiser Argyris gegenüber und berichtete.
    „Beinahe hätten wir Pahul Jinza erwischt", schloß er mit grimmiger Miene. „Ich könnte darauf schwören, daß der Kerl betäubt war; dennoch entkam er auf ziemlich mysteriöse Weise."
    Anson Argyris lächelte verstohlen. Der Pahul-Jinza-Körper war noch immer gelähmt und wurde vom Versorgungscomputer der Biozentrale behandelt. Aber sein Sekretär konnte das nicht wissen - auch nicht, daß im Jinza-Körper ein Vario-500-Roboter gesteckt hatte, der einen gelähmten Maskenkörper fortbewegen konnte.
    „Nun, die Hauptsache ist wohl, daß der Professor wieder da ist. Professor Waringer hat bereits mehrmals angefragt. Man scheint Jussow im Solsystem dringend zu benötigen." Er räusperte sich.
    „Sagen Sie einmal: Haben Sie irgend etwas Besonderes gefunden?"
    Phyl Amant nickte eifrig und legte einen Plastikbeutel mit einem goldenen Schnabelschuh auf den Tisch.
    „Das hier, Argyris! Ein Schuh von Pahul Jinza."
    Verwundert wölbte er die Brauen. „Wie kamen Sie darauf, ich könnte etwas gefunden haben?"
    „Bei einem Kampf bleibt oft etwas liegen", erwiderte Anson Argyris. „Und ich sammle Andenken an bedeutende Kriminelle. Würden Sie mir den Schuh überlassen?" Dann brauche ich keinen neuen für die Jinza-Maske anfertigen zu lassen, fügte er in Gedanken hinzu.
    „Warum nicht", sagte Amant. „Er ist im Labor untersucht worden. Mehr können wir mit dem Ding ohnehin nicht anfangen." Er grinste. „Übrigens lebt Jinza auf großem Fuß; der Kahn hat Schuhgröße achtundvierzig."
    Kaiser Anson Argyris lachte. Verstohlen sah er seine Stiefel an.
    Auch sie hatten Größe achtundvierzig.
     
    3.
     
    Professor Floyd Jussow rieb sich benommen den Nacken, als der Rematerialisierungsschmerz gleich einem glühenden Geschoß seine Wirbelsäule enporjagte.
    Von außerhalb seines Transportbehälters drangen dröhnende und scheppernde Geräusche herein. Dann summte sein Helmtelekom auf.
    „Hier spricht Oberst Maurice. Ist alles in Ordnung, Professor Jussow?" Jussow atmete erleichtert auf. Er hatte es also geschafft, obwohl er sich innerlich ein wenig vor der Reise ins Unbekannte gefürchtet hatte.
    Ins Unbekannte?
    Er lächelte.
    Im Gegenteil: Ins Altvertraute war er gekommen, ins Solsystem, das er für untergegangen gehalten hatte, bevor ihm Kaiser Argyris den wahren Sachverhalt geschildert hatte.
    „Warum antworten Sie nicht, Professor?" erscholl wieder die Stimme im Helmempfänger, diesmal lauter als zuvor.
    „Ich habe nur nachgedacht!" rief Floyd Jussow zurück. „Es ist alles in Ordnung."
    „Fein!" kam es zurück: „Wir holen Sie jetzt heraus."
    Über dem Astrophysiker wurde es hell. Die Decke des Transportbehälters war entfernt worden.
    Professor Jussow griff nach den Leitersprossen und kletterte rasch hinauf. Verwirrt sah er sich „im

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