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0413 - Die Sonnenforscher

Titel: 0413 - Die Sonnenforscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Freien" um. Wenige Meter über ihm schwebte eine Space-Jet. Sie und sein Transportbehälter wurden von einer schwach flimmernden Energieblase eingehüllt. Aber außerhalb der Energieblase war nicht der leere Raum, wie er erwartet hatte, sondern ein grelles weißes Licht, das in den Augen schmerzte, wenn man einige Sekunden lang hineinblickte.
    „Achtung, ich schalte jetzt das Zugfeld ein!"
    meldete sich Oberst Maurice abermals. „Sowie Sie seine Wirkung spüren, lassen Sie bitte die Leiter los."
    Unwillkürlich nickte Jussow. Kurz darauf spürte er den sanften Zug des Kraftfeldes. Er ließ die Leitersprossen los und schwebte langsam nach oben, in die erleuchtete Kammer der Bodenschleuse hinein.
    Hinter ihm schloß sich das Schott. Der Astrophysiker hatte seine Verwirrung endgültig überwunden.
    Nachdem das Innenschott sich geöffnet hatte, begab er sich unverzüglich in die Kommandokanzel des Diskusschiffes.
    Der Mann im Pilotensessel wandte den Kopf und nickte freundlich. „Willkommen an Bord, Professor Jussow. Und viele Grüße von Perry Rhodan sowie Professor Waringer. Ich bin beauftragt worden, Sie sicher zur Werft auf dem Erdtrabanten zu geleiten."
    Floyd Jussow blickte durch das transparente Kanzelmaterial. Der Energieschirm war erloschen, aber das grellweiße Leuchten versperrte noch immer den Blick in den Raum.
    „Aber das ist doch nicht das Solsystem, oder ...?"
    murmelte Jussow. Maurice lächelte.
    „Noch nicht, Professor. Anson Argyris hat Ihnen sicher erklärt, daß sich das Solsystem - oder, wie wir, es oft nennen, das Ghost-System - auf einer Zeitebene befindet, die, relativ zur Normalebene fünf Minuten in der Zukunft existiert. Der Weg dorthin führt durch die sogenannte Temporalschleuse. Wir befinden uns augenblicklich in der weißleuchtenden Etappe der Temporalschleuse, und zwar dicht hinter der Gegenwartsschwelle. Achtung, wir werden vom angeforderten Zugstrahl erfaßt. Nehmen Sie bitte neben mir Platz, Professor." Hubert Selvin Maurice lächelte verständnisvoll. „Übrigens dürfen Sie Ihren Helm öffnen." Geistesabwesend klappte Jussow seinen Helm zurück, nahm neben Oberst Maurice Platz und schnallte sich an. Er bemerkte nichts davon, daß die Space-Jet sich bewegte. Erst als in Bugrichtung ein hellgrüner Lichtschein in Sicht kam, erhielt er einen Bezugspunkt dafür. Sekunden später tauchte das Diskusschiff in das hellgrüne Leuchten ein.
    „Erklären Sie mir bitte mehr, Oberst Maurice", sagte er leise. „Ich nehme an, man hat Sie mir deshalb entgegengeschickt:" Hubert S. Maurice lehnte sich zurück und musterte das schmale, hochstirnige Gesicht des Wissenschaftlers genauer. Ein schwarzer Haarkranz mit vereinzelten Silberfäden rahmte die kahle Schädeldecke ein. Die Hautfarbe war ein samtiges Goldbraun; man sah ihr an, daß unter Jussows Vorfahren Menschen zahlreicher Hautschattierungen gewesen waren. Lange, schmale und doch kräftig wirkende Hände lagen auf den Seitenlehnen des Kontursitzes.
    Um die Mundwinkel des Professors huschte plötzlich ein ironischgutmütiges Lächeln.
    „Musterung beendet, Oberst?" fragte er. „Ich hoffe, sie fiel nicht negativ aus."
    Hubert Selvin Maurice lachte leise. „Ganz und gar nicht, Professor. Außerdem geht Ihnen ein Ruf voraus, der beinahe an den von Professor Abel Waringer heranreicht. - Aber ich möchte Sie nicht langweilen. Sie haben ein Recht darauf, informiert zu werden."
    Soeben verließ die Space-Jet das grüne Leuchten.
    Warmes gelbes Licht hüllte sie ein. Was dahinter war, konnte man nicht einmal ahnen, falls überhaupt etwas „dahinter" war. In einem Tunnel, der nicht durch den Raum im üblichen Sinne führte, sondern durch die Zeit, verloren die vertrauten Begriffe ihre Gültigkeit.
    „Wir werden für den Durchflug der Temporalschleuse ungefähr fünf Minuten benötigen.
    Ob das etwas damit zu tun hat, daß das Solsystem sich fünf Minuten in der Zukunft befindet, weiß ich nicht. Das andere Ende befindet sich dicht neben dem Planeten Merkur. Die Container, von denen die übrige Galaxis meint, sie gelangten zu irgendwelchen geheimen Industrieplaneten, tauchen dort in den sogenannten Normzeit-Verteiler ein einen Transmitter, der auf der Plattform eines Flottentenders vom Typ DINOSAURIER installiert ist. Die Energie dafür wird durch einen Zapfstrahl unmittelbar der Sonne entzogen."
    Er räusperte sich, um sein Zögern zu überbrücken.
    „Manchmal habe ich überlegt, ob die. Instabilität im Sonneninnern vielleicht durch die

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