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0413 - Ich stellte die Killer-Mumien

0413 - Ich stellte die Killer-Mumien

Titel: 0413 - Ich stellte die Killer-Mumien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schüttelte den Kopf, nahm noch einen Zug und drückte die Zigarette dann aus. »Der Tag war überaus hektisch. Ich freue mich schon auf einen gemütlichen Platz im Zug und werde dort auch etwas essen.«
    »Darf ich Ihnen dann Gesellschaft leisten.«
    »Oh, sehr gern. Dann können Sie mir mehr über London und Schottland erzählen.«
    »Meinetwegen.«
    Cecile Villard hatte es tatsächlich fertiggebracht, meine Müdigkeit zu vertreiben. Es war auch besser, etwas Unterhaltung auf der langen Zugfahrt zu haben, denn von der Landschaft war bei Nebel und Dunkelheit nichts zu sehen.
    Wir redeten noch ein wenig über das Wetter, als plötzlich die Durchsage kam.
    In wenigen Minuten würde der Expreß Marseille - Paris in den Bahnhof einrollen.
    »Endlich!« stöhnte Cecile und erhob sich. Diesmal half ich ihr in den Mantel. Seidenweich glitt das Fell durch meine Finger. Es mußte eine Stange Geld gekostet haben. Ich kam mir in meiner Lederjacke und dem Pullover direkt schäbig vor.
    In dem Bistro herrschte Aufbruchstimmung. Die Leute waren nicht mehr zu halten. Sie drängten zur Tür. Jeder schien Angst zu haben, den Zug zu verpassen.
    Cecile und ich hielten uns zurück. Aber auch die drei Männer in den Ledermänteln, die in unserer Nähe standen. Nur der Bleiche schaute uns an. Mich dabei besonders lange. Er sagte aber nichts, sondern verließ vor uns das Bistro.
    Ein kalter Bahnsteig empfing uns. In dicken Wolken trieben die Nebelschwaden über die Gleise und dampften auch gegen die Laternen, wo sie zu gelblich schimmernden Wolken wurden.
    Ein schriller Pfiff gellte uns entgegen. Einer der Bahnbeamten hatte ihn auf seiner Pfeife ausgestoßen. Der Mann stand unter einer großen Normaluhr und hatte ein Fahrtenbuch unter den linken Arm geklemmt. Cecile stand neben mir und hüllte sich eng in den Mantel. »Ich hasse dieses Nebelwetter. Es macht depressiv. In Marseille dagegen scheint öfter die Sonne.«
    »Kann ich mir vorstellen.«
    »Wir sollten übrigens zusehen, so rasch wie möglich einen Platz im Speisewagen zu ergattern. Der ist immer sehr schnell voll.«
    »Einverstanden.«
    Sie lächelte. Vielleicht hatte sie noch etwas sagen wollen, aber der Zug rollte dann bereits ein. Die Lok glänzte feucht. Nebelschwaden um: wallte sie. Dann folgte die Kette der Wagen.
    Sogar zwei Gepäckwagen führte der Zug mit. Mir fielen wieder die Worte der Kellnerin ein, die von einer wertvollen Ladung aus Ägypten gesprochen hatte, und ich fragte mich, woher die Kleine das überhaupt alles wußte.
    Die Schlange der Wagen rollte vorbei und wurde mit jeder ablaufenden Sekunde langsamer. Auch den Speisewagen sahen wir. Er befand sich ungefähr in der Mitte des Zuges. Da wir sehr günstig standen, hielt er fast vor unseren Füßen.
    Cecile und ich stürmten den Speisewagen und nahmen an einem Zweiertisch Platz. Da wir nur leichtes Gepäck besaßen, konnten wir es unter dem Tisch verstauen. Die weichen Sessel waren gemütlich. Auch Cecile war dieser Meinung. Sie streckte die Beine aus, berührte mich zufällig - und blieb auf Kontakt.
    Ich registrierte dies mit einem innerlichen Lächeln. Wenn das so weiterging, würde uns die Reise noch mehr Vergnügen bereiten.
    Wir hörten das dumpfe Schlagen der Türen, sahen Menschen wie Schatten über den Bahnsteig huschen, eingehüllt in träge dahinfließende Dunstschwaden.
    Noch ein Pfiff hallte über den Bahnsteig. Es war das Zeichen zur Abfahrt des Zuges.
    Sehr weich setzte sich die Wagenschlange in Bewegung. Ich nickte Cecile zu. »Auf eine gute Reise«, sagte ich.
    »Das, John, wünsche ich auch…«
    Ihr anschließendes Lächeln versprach viel…
    ***
    Die Lichter glitten vorbei, sie wurden weniger, leuchteten dann und wann nur noch vereinzelt und waren schließlich ganz verschwunden.
    Die Nacht hatte die stählerne Schlange geschluckt. Ein Ober lief durch den Speisewagen und verteilte Karten.
    Wir hatten gut daran getan, uns direkt die Plätze zu sichern, denn der Speisewagen wahr sehr schnell besetzt worden. Es gab keinen freien Platz mehr.
    An das Fahren hatte ich mich auch gewöhnt. Ich kam mir vor, als säße ich in einer Sänfte. Trotz meiner hübschen Begleitung hatte ich Mühe, die aufkommende Müdigkeit zurückzudrängen.
    Cecile studierte die Karte. Ich schlug sie ebenfalls auf. Vier Menüs wurden angeboten. Die Gerichte waren nach Preisklassen gestaffelt. Ich bestellte beim Ober einen Salat mit warmer Kalbsleber und als Hauptgericht dünne Entenfiletstreifen. Als Dessert wurden Feigen

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