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0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror

0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror

Titel: 0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
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wiederholte Nelly und warf mit einer charakteristischen Bewegung eine vorwitzige Locke aus der Stirn. »Für achttausend Dollar? Wem hast du denn diese Wettscheine abgenommen, Tim?«
    Die Spannung wich. Er spürte, wie eine weiche Welle von Zuneigung ihn erfaßte. Er lachte leise.
    »Nelly, du bist ein Schaf«, sagte er zärtlich. »Ein reizendes, naives, liebes Schaf. Du merkst immer noch nicht, was los ist. Sie haben einen illegalen Buchmacher verhaftet, und der Kerl hat ausgesagt, ich — verstehst du ich — hätte diese Scheine selbst bei ihm gekauft!«
    »So ein Unsinn!« rief die Frau kopfschüttelnd. Die Blässe wich aus ihrem Gesicht. »Erstens wettest du nie, und zweitens — woher solltest du so viel Geld nehmen? Achttausend Dollar! Mein Gott, was bilden die sich denn im Hauptquartier ein? Wissen die nicht, was ein Cop verdient?«
    »Nelly, das ist keine harmlose Sache«, mahnte Tim ernst. »Die Sonderabteilung weiß genau, was ein Cop verdient. Und da sie die Wettscheine bei mir gefunden haben, müssen sie annehmen, daß — also daß —- na ja, verflucht noch mal, daß ich eben ein Cop mit Nebeneinkünften bin, mit bedeutenden Nebeneinkünften, mit Schmiergeldern von was weiß ich welchen Gangstern!« Endlich War es heraus. Tim ließ sich erschöpft gegen die Lehne seines Stuhles zurückfallen und schloß die Augen.
    Leise fuhr er fort »Deshalb mußte ich das Abzeichen abgeben und die Pistole. Deshalb bin ich beurlaubt und darf meine Uniform nicht mehr anziehen. So stehen die Dinge. Ich sitze in der Klemme. Da ist die Aussage des Buchmachers, und da sind die Wettscheine, die sie bei mir gefunden haben. Verstehst du jetzt endlich, wie dick ich in der Tinte sitze?«
    Nelly Cookane starrte ihren Mann fassungslos an. Jetzt erst ging ihr die ganze Tragweite dieser Ereignisse auf. Ein Cop, einer von »New Yorks Feinsten«, wie man die Polizisten hier lange Zeit genannt hatte, ein solcher Mann verlor mehr als einen Job, wenn er aus dem Polizeidienst wegen Korruption entlassen wurde. Ein solcher Mann verlor Ehre, Achtung und nahezu jede Chance. Es stand zu erwarten, daß sich seine Freunde von ihm abwenden würden, daß er kaum einen ordentlichen Job erhalten konnte, daß ihm die Schande nachlaufen würde für viele, viele Jahre
    »Tim«, sagte Nelly leise, »Tim, ich vertraue dir völlig. Ich frage nicht, weil ich dir nicht traue. Das mußt du mir glauben. Ich will es nur von dir selbst hören: Tim, du hast diese Wettscheine doch nicht wirklich gekauft?«
    »Nein. Nelly, ich schwöre dir, bei allem, was mir heilig ist, Nelly, ich habe keine Ahnung, wie diese verdammten Dinger in unsere Wohnung gekommen sind. Ich habe, seit ich Polizist bin, nichts getan, was ein Cop nicht tun dürfte. Auf Ehre und Gewissen, Nelly.« Seine Frau fing an zu weinen. Schluchzend sagte sie:
    »Ich weiß, Tim. Du bist der ehrlichste Kerl, den ich kenne. Ich weiß es doch besser als jeder andere Mensch auf dieser Erde.«
    Plötzlich hob sie den Kopf und wischte sich die Tränen ab.
    »Jemand will dich unmöglich machen bei der Polizei«, rief sie lebhaft. »Das ist es! Irgend jemand hat diese Gemeinheit ausgekocht, um dich unmöglich zu machen, Tim! Anders kann es gar nicht gewesen sein. Weißt du, was du tun solltest, Tim?«
    Er schüttelte müde den Kopf. »Darüber zerbreche ich mir schon seit Stunden den Kopf, Nelly. Ich habe keine Ahnung, was ich tun könnte. Mir ist nichts eingefallen, als zu warten und darauf zu hoffen, daß die Sonderabteilung schon herausfinden wird, was für eine abgekartete Gemeinheit hier gespielt wird. Was sollte ich denn sonst tun?«
    Nelly Cookane sprang auf.
    »Ruf den G-man an, mit dem du ein paarmal Schach gespielt hast, Tim! Der wohnt doch hier in der Nähe! Ruf ihn an und erzähle ihm die ganze Geschichte! Ich bin überzeugt, daß er dir helfen wird, Tim! Ganz bestimmt!«
    »Cotton?«-sagte Tim, und für einen Augenblick trat ein Hoffnungsschimmer in seine Augen. »Cotton? — Ach, Nelly, das ist doch sinnlos. Was sollte Cotton denn schon tun? Ich habe ihn heute früh getroffen, bevor ich von den Wettscheinen erfuhr. Cotton hat jetzt andere Sorgen. Der sucht einen Mörder. Einen Mann, der in Chicago ein neunzehnjähriges Mädchen umgebracht hat. Glaubst du, da könnte sich das FBI um einen kleinen New Yorker Cop kümmern?«
    »Es ist ebenso wichtig, die Unschuld eines Unschuldigen zu beweisen wie die Schuld eines Schuldigen«, rief Nelly heftig. »Wenn du ihn nicht anrufst, tue ich es.«
    Sie lief

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