Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror

0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror

Titel: 0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
cleveren Eindruck.«
    Phil sah Watherby an. Was nun? fragte er mit seinem Blick. Wenn die Geschichte wahr ist, kann Taylor nicht der Mörder der neunzehnjährigen Sue Mitchell aus Chicago sein. Auch dürfte er dann den Juwelier nicht überfallen und den Koffer mit dem Geld gestohlen haben. Die 'ganze Anklage gegen Taylor bricht zusammen, wenn diese Geschichte von Alfred Weil stimmt.
    Quad Watherby betrachtete angelegentlich seine Fingernägel. Mit träger, fast uninteressierter Stimme fragte der G-man aus Chicago:
    »Um wieviel Ühr war das, als Sie Taylor die zwanzig Dollar pumpten?«
    »Es muß gegen eins gewesen sein. Jedenfalls war es nach Mitternacht.«
    »Könnte es drei Uhr früh gewesen sein?«
    »Auf gar keinen Fall. So um eins ’rum, zehn Minuten früher oder später vielleicht, aber bestimmt nicht um drei. Nicht einmal um zwei. Gegen eins, das steht fest.«
    »Woher wissen Sie es so genau?«
    »Ich bin erst gegen zwölf in die Kneipe gekommen. Und um zwei fängt die letzte Show in der ,Riccitin-Bar‘ an, und die habe ich mir angesehen,«
    »Was gab’s denn bei dieser Show zu sehen?«
    Weil zählte ein paar Striptease-Nummern auf und beschrieb ein paar Dinge, die ihn besonders beeindruckt hatten. Phil fing an, sich Notizen zu machen.
    »Die Geschichte mit dem Zwanziger, den Sie Taylor gegeben haben«, fuhr Watherby fort, »die würden Sie gegebenenfalls auch vor Gericht beschwören?«
    »Warum nicht?« erwiderte Weil mit einem Achselzucken. »Für die Wahrheit kann man doch getrost die Hand hochheben — oder?«
    »Würden Sie uns Ihre Anschrift hierlassen, Mister Weil?« erkundigte sich Watherby. »Es kann sein, daß wir noch einmal mit Ihnen über diese Sache sprechen müssen.«
    »Meinetwegen.«
    Er griff nach einem Kugelschreiber in Phils Federschale. Als er sich suchend umsah, schob ihm Phil einen Zettel hin. Weil schrieb eine Adresse in der Östlichen 38. Straße auf. Phil dankte mit einem Kopfnicken.
    »Kann ich jetzt wieder verschwinden?« fragte Weil.
    Watherby nickte stumm. Weil erhob sich, zog sich den Hut in die Stirn und stapfte zur Tür. Grußlos verließ er das Office. Geraume Zeit schwiegen die beiden G-men. Bis Watherby fragte:
    »Was halten Sie von der Geschichte?«
    »Er hat uns zu viele Einzelheiten gegeben, die wir nachprüfen können. Wir können diesen Enrico Malides suchen und fragen. W'ir können prüfen, ob an dem Abend in der Bar tatsächlich das von Weil beschriebene Programm lief. Die Geschichte müßte also stimmen. Aber mir gibt eine Kleinigkeit zu denken.«
    »Nämlich?« forschte Watherby und hob den Kopf.
    »Was für ein Datum hatten wir vorigen Dienstag?« fragte Phil.
    Weil zog die Stirn in Falten.
    »Vorigen Dienstag?« wiederholte er. »Warten Sie mal! Heute ist —«
    Phil winkte ab.
    »Sie müssen es erst ausrechnen«, bemerkte er betont. »Und so geht es fast jedem Menschen. Wir haben in Bails’ Kneipe niemals einen Wochentag erwähnt. Wir sprachen immer von der Nacht vom 22. auf den 23. Februar. Trotzdem wußte Weil sofort und ohne nachzudenken, von welcher Nacht die Rede war. Und das wundert mich. Das wundert mich sogar sehr.«
    Gegen Mittag trafen Bill Hankly und ich im Distriktsgebäude ein und stießen in der Kantine auf Phil und Watherby. Wir setzten uns zusammen, berichteten gegenseitig, was wir den Vormittag über erfahren hatten, und suchten anschließend Mr. High in seinem Büro auf.
    Der Chef erhielt von uns einen knappen Bericht. Als wir geendet hatten, fragte er:
    »Wie zuverlässig ist dieser Entlastungszeuge für Taylor?«
    Watherby und Phil zuckten mit den Achseln. Das war eine aufschlußreiche Antwort.
    »Ich würde vorschlagen«, meinte der Chef nach einigem Nachdenken, »daß ihr bis heute abend versucht, Weils Aussage zu prüfen. Gibt es Anhaltspunkte dafür, daß Weil gelogen hat — aus welchen Gründen auch immer —, dann geht die Fahndung nach Taylor weiter. Erhärtet sich jedoch Weils Aussage, dann sollten wir Taylors Fahndung wenigstens vorläufig noch einmal aussetzen.«
    Wir vier machten uns also auf die Strümpfe. Wir suchten den Burschen, von dem Weil erzählt hatte, diesen Enrico Malides, und wir suchten am späten Nachmittag auch die Bar auf, die Weil in der entsprechenden Nacht besucht haben wollte. Die Ergebnisse sprachen für Alfred Weil. In der Kneipe fanden wir Malides, und er bestätigte, daß ein Mann, auf den Taylors Beschreibung zutraf, ihn in jener Nacht gebeten hätte, Weil aus der Kneipe herauszuschicken, weil Taylor

Weitere Kostenlose Bücher