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0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror

0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror

Titel: 0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
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näher.
    Ich drehte mich um und setzte mich an den nächstbesten Tisch.
    »Mir ist nicht nach Geschäften«, sagte ich dabei.- »Erst brauche ich mal was zu essen und einen tüchtigen Schluck.«
    Sie kamen heran. Ich hatte Zeit genug gehabt, mir meine Taktik dem Rackett gegenüber durch den Kopf gehen zu lassen. Mein Entschluß war gefällt. Als Phillie ausholte, tat ich zwar, als wollte ich ausweichen, aber ich tat es absichtlich langsamer, als ich es gekonnt hätte. Und so erwischte mich Phillies Totschläger hart auf der linken Schulter. Dann war auch Raggioti heran. Und dann drehten sie mich durch die Mangel. Ein paar sehr ungemütliche Minuten, so schien es, hatten für mich begonnen.
    ***
    Nach dem Abendessen saß Tim Cookane mit seiner Frau im Wohnzimmer. Sie tranken Bier aus Dosen, rauchten und überlegten. Tim begann allmählich aus dem Schock herauszukommen, und im selben Maße stellte sich seine alte Zähigkeit wieder ein.
    »Du hast natürlich recht, Nelly«, brummte er nach einem langen Nachdenken. »Jemand will mich aufs Kreuz legen. Das ist sicher. Und dieser Buchmacher steckt mit dem Kerl, der mich ’reinlegen will, unter einer Decke. Die Frage ist jetzt bloß noch: Wer Ist dieser Schuft?«
    »Denk nach, Tim«, forderte ihn seine Frau auf. »Wer könnte dich so hassen, daß er dir so etwas antun würde?«
    Cookane blies hörbar die Luft aus.
    »Wer?« wiederholte er. »Ich kann mir keinen denken. Dem Griechen habe ich mal die Hölle heiß gemacht, weil er seine leeren Gemüsekisten immer auf dem Gehsteig abstellt. Aber deswegen heckt der doch keine solche Gemeinheit aus.«
    Cookane stopfte sich eine Pfeife. Als er den Deckel wieder auf die Tabakdose drückte, stutzte er plötzlich. Es war eine der gleichen Sorte, in der man die Wettscheine gefunden hatte.
    Tim knallte die Faust auf den Tisch.
    »Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht«, rief er lebhaft. »Wir zerbrechen uns hier den Kopf mit komplizierten Vermutungen, statt an das Nächstliegende zu denken! Wer brachte die Wettscheine in unsere Wohnung, Nelly? Wer? Denn von allein können die ja nicht gekommen sein. Jemand muß sie doch in eine meiner leeren Tabakdosen hineinpraktiziert haben! Wer, Nelly, wer war in den letzten Tagen in der Wohnung? Denk nach! Wer kam herein? Wer hätte eine Gelegenheit gehabt, die Wettscheine in die Tabakdose zu legen?«
    Nelly Cookane schluckte aufgeregt. Die Spitze ihrer Zunge fuhr die Lippen entlang. Zusammen mit ihrem Mann stellte sie eine Liste der Personen auf, die in den letzten Tagen ihre Wohnung betreten hatten. Es waren die üblichen Leute: der Milchmann, der Briefträger, ein Zeitungsjunge, ein paar Freunde und Bekannte.'
    Cookane schüttelte den Kopf. »Theoretisch könnte es jeder von ihnen gewesen sein«, brummte er. »Aber eben nur theoretisch. In Wahrheit traue ich es keinem zu. Unser Milchmann ist in' Ordnung, wir kennen ihn seit fast zehn Jahren. Billy, der Zeitungsjunge, ist ein netter Kerl, der für solche krummen Dinger bestimmt nichts übrighat. Der Briefträger wird bald pensioniert und wäre schön dumm, seine Pension zu riskieren. Und unsere Freunde scheiden doch wohl erst- recht aus. Nein, Nelly, da muß schon jemand' heimlich hereingekommen sein. Aber wie will man das jetzt feststellen?«
    Nelly Cookane senkte niedergeschlagen den Kopf. Sie seufzte leise.
    »Da war auch noch ein Mann von der Telefongesellschaft«, sagte sie. »Aber der kann es doch auch nicht gewesen sein.«
    Cookane runzelte die Stirn. Er beugte sich vor.
    »Ein Mann von der Telefongesellschaft? Was wollte er denn?«
    »Ach, da muß irgendein Irrtum in ihrer Buchhaltung passiert sein. Er meinte, wir hätten die letzte Rechnung nicht bezahlt. Er war sehr freundlich, Tim.«
    Cookane stand auf. Sein Atem ging ein wenig schneller. »Aber die Rechnung war doch bezahlt?« fragte er.
    »Natürlich, Tim. Ich habe ihm die Quittung gezeigt. Du weißt doch, daß ich alle Quittungen im Küchenschrank auf hebe, bis ein Jahr vergangen ist. Da siehst du, daß es nützlich ist! Du warst immer dagegen, so viel Papierkram aufzuheben.«
    ***
    »Aus dem Küchenschrank!« rief Cookane. »Du hast den Mann doch nicht an der Tür abgefertigt — oder?«
    »Nein, natürlich nicht, Tim! Ich habe ihn hereingebeten. Wofür hältst du mich?«
    »Und du hast ihn natürlich hier ins Wohnzimmer gebracht?«
    »Ja.«
    »Und dann bist du in die Küche gegangen und hast im Küchenschrank die Quittung der .letzten Telefonrechnung

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