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0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror

0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror

Titel: 0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
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die entsprechende Summe, wies aber darauf hin, daß ich eine Quittung benötigen würde, um mit »meiner Firma« abzurechnen — was ebenfalls der Wahrheit entsprach, wenn das FBI auch keine Firma im üblichen Sinne ist.
    Der Gnom verschwand und kam mit einem Ring wieder, an dem Haus- und Apartment-Schlüssel hingen, sowie ein kleinerer Schlüssel für einen Kellerraum, der mir für Abstellzwecke zur Verfügung stand.
    »Ich zeige Ihnen den Keller jetzt, wenn Sie wollen«, keifte der Gnom in seinem schrillen Tonfall.
    »Gut, ja, dann haben wir es hinter uns«, stimmte ich zu.
    Von der quadratischen, nicht eben großen Eingangshalle führte die Kellertür ab. Als der Gnom sie aufzog, mußte ich an einen Mann denken, den ich nie in meinem Leben gesehen hatte, der aber irgendwann in der letzten Zeit ebenfalls durch diese Tür gegangen war, um nie wieder das Licht des Tages zu erblicken: Patt Malloone.
    Die Kellertreppe war fast zwei Yard breit und bestand aus weiten, flachen Stufen. Es war mir schleierhaft, wie jemand eine solche Treppe hinabstürzen konnte, wenn nicht ungewöhnliche Umstände eine Rolle mitspielten. Ich zählte die Stufen und betrachtete aufmerksam die weiß gekalkte Wand zu beiden Seiten. Am Fuß der Treppe gab es rechts eine noch feuchte Stelle, wo die Wand frisch gekalkt war. Den Grund konnte man sich leicht denken. Auch war der Fußboden dort noch feucht und dadurch dunkler als seine Umgebung. Man schien auf Sauberkeit zu halten in diesem Hause.
    Als ich den Abstellraum flüchtig betrachtet hatte, gingen wir wieder hinauf. Der Gnom fragte mich, ob ich noch irgend etwas brauchte.
    »Nein, danke«, sagte ich. »Aber wenn ich mal hier anrufen müßte, wäre es nützlich, wenn ich Ihren Namen wüßte.«
    »Ich bin Bob Tucson«, erwiderte das Männchen. »Wenn Sie mal was brauchen, klingeln Sie da drüben an der braunen Tür. Das ist mein Office und meine Wohnung.«
    »Danke, Mister Tucson. Ich werde auspacken und danach noch irgendwo essen. Gute Nacht!«
    Er nickte wortlos und entfernte sich in seiner weit vorgeneigten Haltung, bei der man immer fürchten mußte, daß er jeden Augenblick nach vorn umfallen könnte. Die Arme hingen an seinen Seiten bis fast zu den Knien herab.
    Ich hatte mit Phil als Treffpunkt ein bestimmtes Lokal in der Nähe vereinbart und suchte es auf, nachdem ich meine paar Habseligkeiten ausgepackt hatte. Bevor ich aber mein Zimmer verließ, traf ich noch einige Vorkehrungen mit einer Wäschereirechnung und einer Dose Körperpuder.
    Den Jaguar ließ ich stehen, nachdem ich mich vergewissert hatte, daß er sorgfältig abgeschlossen war. Von einer Telefonzelle aus rief ich im Distriktsgebäude an und teilte mit, daß es mit meinem Zimmer geklappt hatte. Ich hinterließ die genaue Adresse und bat' einen Kollegen vom Nachtdienst, das zuständige Revier über meine Anwesenheit in diesem Bezirk zu informieren. Ich selbst wollte das Revier lieber nicht betreten.
    Es muß irgendwann zwischen acht und neun Uhr abends gewesen sein, als ich dann endlich das Lokal betreten konnte, in dem ich mit Phil verabredet war. Wir wollten uns entweder gar nicht direkt miteinander in Verbindung setzen, oder uns aber vor vielen Leuten scheinbar zufällig an der Theke kennenlernen. Aber aus unserem Plan wurde zunächst nichts. Denn als ich die Kneipe betrat, rutschte Phil gerade an der Theke zu Boden. Seine verdrehten Augen sagten mir alles. Und die Haltung von Tonio Raggioti, der breitbeinig vor Phil stand und geistesabwesend mit der linken Hand über die vom letzten Schlag noch schmerzende Stelle der rechten Faust strich.
    »Guten Abend«, sagte ich freundlich in die tiefe Stille hinein.
    Raggioti fuhr herum. Erst jetzt entdeckte ich neben der Eingangstür Mac Phillie, mit stupidem Grinsen im Gesicht und einem Totschläger in der Hand. Ansonsten gab es keinen weiteren Gast in dieser Kneipe. Und nicht einmal ein Wirt oder ein anderer dienstbarer Geist waren zu sehen.
    »Ach, sieh an, der Jaguarmensch«, sagte Phillie gedehnt. »Der kommt aber wie gerufen, was Tonio?«
    Raggioti drehte sich ganz zu mir herum. Er strich sich noch immer über die Knöchel der rechten Hand.
    »Na ja«, brummte er. »Machen wir es in einem Zuge ab.«
    Ich schob die Hände in die Hosentaschen und wippte auf den Fußsohlen.
    »Was denn abmachen?« erkundigte ich mich freundlich.
    »Ein kleines Geschäft«, erklärte Phillie und stellte sich an meine rechte Seite.
    »Ja, ein kleines Geschäft«, sagte auch Raggioti und kam

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