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0416 - Das Duell der Halbstarken

0416 - Das Duell der Halbstarken

Titel: 0416 - Das Duell der Halbstarken Kostenlos Bücher Online Lesen
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wollte sich wehren und hob meine Hand.
    Er warf die Arme hoch, um seinen Kopf zu schützen.
    »Nicht!« kreischte er. »Nicht! Ich habe es nur im Auftrag getan.«
    Er war ein dicker Bursche, dem dunkle Fuchsaugen schräg in dem gedunsenen Gesicht standen.
    »In wessen Auftrag?« fauchte ich ihn an.
    Er stotterte einen Namen heraus… einen Namen, der mich mit eisigem Schrecken erfüllte.
    ***
    Ich raste über die Flatbush Avenue. Die Passanten blieben stehen und blickten mir nach. Irgendwer rief: »Der Kerl hat bestimmt was ausgefressen.«
    Der Jaguar stand auf einem Parkplatz in ungefähr zweihundert Yard ---Entfernung. Phil und ich hatten ’ihn dort abgestellt, bevor wir ins Brenton-Hotel gingen.
    Im Grunde genommen dachte ich erst jetzt darüber nach, welche Möglichkeiten mir blieben. Ich wußte, wohin ich fahren mußte, aber ich wußte nicht, wann der Mann, dessen Name der Grauhaarige genannt hatte, seine Pläne verwirklichen wollte. Vielleicht konnte ich ihn noch in New York stoppen.
    Ich bremste den Jaguar neben einer Telefonzelle, sprang mit einem Satz heraus, warf zwei Nickel ein und wählte eine Nummer.
    Eine Mädchenstimme meldete sich.
    »Verbinden Sie mich mit Ihrem Chef!«
    Sie stellte die Verbindung her, und das alles dauerte viel zu lange für meine Ungeduld.
    Dann meldete sich wieder eine Mädchenstimme, und ich wußte, daß es seine Sekretärin war.
    »Kann ich den Chef sprechen?«
    »Leider nein! Er tritt heute eine Geschäftsreise an und kommt nicht mehr ins Büro. Vielleicht erreichen Sie ihn noch zu Hause!«
    »Danke.«
    Ich drückte die Gabel herunter, warf wieder Geld ein, wählte eine andere Nummer.
    Ein Hausmädchen meldete sich. Ihre Antwort:
    »Nein, er ist nicht mehr in der Wohnung!«
    Ich sprang in den Jaguar. Die Schnelligkeit meines Wagens allein konnte einen Menschen vor dem Tode retten.
    ***
    Ich habe die Durchschnittsgeschwindigkeit nie ausgerechnet, die ich für die fünfzig Meilen zwischen New York und dem kleinen Ort, von dem ich wußte, daß er der Schauplatz des letzten Aktes sein sollte, herausfuhr. Ich weiß nur, daß ich die meiste Zeit den Fuß auf das Gaspedal gestemmt hielt. Die Geschwindigkeit, mit der ich den Jaguar über die stark befahrene Straße jagte, ließ mir keine Zeit für Gedanken. Das war gut so, sonst hätte mich die Frage gequält, ob ich den wahren Sachverhalt hätte erkennen müssen.
    Erst als ich an dem Ortsschild vorbeizischte, nahm ich den Fuß vom Gas und trät auf die Bremse. .
    Ich kurbelte das Seitenfenster herunter. Der Geruch des nahen Ozeans lag in der Luft. Die Straßen waren sauber. Die Leute bewegten sich gelassen und ohne Hast. Man konnte kaum glauben, daß der Ort nur fünfzig Meilen von dem Hexenkessel New York entfernt lag.
    Ich rief einen Passanten an.
    »Welches Hotel hat um diese Jahreszeit geöffnet?«
    Er rieb sich bedächtig das Kinn und ahnte nicht, daß seine Ruhe mich umzubringen drohte.
    »Meinen Sie die Strandhotels?«
    »Ja, vermutlich handelt es sich um ein Strandhotel.«
    »Um diese Zeit sind nur noch das Sherard-Hotel und das Seaside-Hotel geöffnet.« .
    »Wo liegen sie?«
    »Seaside liegt an der Uferpromenade. Das Sherard liegt oben in den Klippen.«
    »Beschreiben Sie mir den Weg zum Sherard.«
    Er tat es, genau, langatmig und umständlich.
    Ich raste los. Am Ende des Ortes führte eine gewundene schmale Straße in die Klippen hinein. Als ich in der Kurve das Gas wegnahm, hörte ich das Donnern der Brandung.
    Ein Seitenweg zweigte nach rechts ab. Ein Schild wies die Richtung zum Sherard.
    Das Hotel lag am Ende des Seitenweges auf einem runden, von Gebüschen umsäumten Platz. Es war ein kleines altes Haus.
    Am liebsten hätte ich den Jaguar in die Halle gefahren. Ich bremste ihn so hart ab, daß der Kies nach allen Seiten spritzte.
    Niemand stand hinter der Rezeption. Ich bearbeitete die Rufklingel und brüllte gleichzeitig nach dem Empfangschef.
    Ich brüllte so heftig, daß ein Mann erschrocken die Treppe aus dem ersten Stock heruntergerannt kam.
    »Was wollen Sie?« rief er.
    Ich zeigte ihm den FBI-Ausweis und sagte ihm, wen ich suchte.
    »Oh, er hat das Haus schon gegen acht Uhr verlassen. Er wollte zum Angeln.«
    »Wissen Sie, wohin er ging?«
    »In die Klippen!«
    »Die Klippen ziehen sich über Dutzende von Meilen an der Küste entlang. Wohin genau, Mann?«
    »Ich wollte ihm eine gute Stelle beschreiben, aber er sagte, ihm wäre die Teufelskanzel empfohlen worden. Ich sollte ihm den Weg dorthin beschreiben, und

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