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0417 - Die Straße der Gräber

0417 - Die Straße der Gräber

Titel: 0417 - Die Straße der Gräber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mir, der zur Tat schritt.
    Ich selbst sah es nicht. Dafür Inez, deren Mund sich verzerrte, bevor sie schrie.
    Da aber war der Reiter bereits im Begriff, die Lanze nach vorn und damit in meinen Rücken zu rammen.
    Nie hätte ich diesem Stoß entgehen können, bis etwas anderes geschah und jemand ein Wort schrie.
    »Topar!«
    ***
    Suko hatte eingegriffen, und es war allerhöchste Eisenbahn gewesen. Ihm war es gelungen, sich im Schatten der Häuser zu halten und sich praktisch ungesehen bis dicht an das Geschehen heranzuschleichen. Er hatte auch die Heimtücke und Bösartigkeit des AEBA-Dämonen erkannt, aber diese Bestie sollte sich getäuscht haben.
    Mit dem Ruf dieses Wortes veränderte sich die Lage grundlegend. Alle Personen, die den Schrei vernommen hatten, erstarrten. Sie froren für die Dauer von fünf Sekunden in ihren Bewegungen ein. Da machten auch Dämonen keine Ausnahme.
    Erst wenn die Zeit um war, konnten sie sich wieder normal bewegen. Nur einer war in der Lage zu handeln. Der Träger des Stabs.
    In diesem Falle Suko.
    Fünf wenige Sekunden blieben ihm.
    Ein anderer hätte darüber gelacht, nicht so der Chinese, der einiges gewohnt war. Er hatte schon oft in dieser kurzen Zeitspanne viel erreichen und entscheiden können.
    Jetzt versuchte er es ebenfalls.
    Suko spurtete los.
    Sein Ziel war der Reiter, der hinter seinem Freund John Sinclair stand und diesen töten wollte. Mit raumgreifenden Schritten näherte sich der Chinese dieser Gestalt und stieß sich genau im richtigen Moment ab. Er kam wie eine Katze hoch, packte den Schaft der Lanze mit beiden Händen, riß die Waffe dem Reiter aus der Klaue, fiel wieder zurück und verlor durch den plötzlichen Ruck das Übergewicht, so daß er auf dem glatten Schneeboden ausrutschte, auf dem Rücken landete, sich überrollte und einen Moment später wieder auf den Beinen stand.
    Da waren die fünf Sekunden vorbei.
    Der Reiter wollte die Bewegung, in der er gestoppt worden war, mit einem Mord beenden, doch er besaß keine Lanze mehr. Es sah fast lächerlich aus, wie seine Faust ins Leere stach.
    Suko hütete sich davor zu lachen. Statt dessen griff er an. Und er machte es hart.
    »Da!« schrie er, hatte schon ausgeholt und schleuderte die Lanze wuchtig auf das Ziel zu.
    Der Reiter hatte sich etwas gedreht. Suko sah auch, daß in die anderen Personen wieder Leben gekommen war, kümmerte sich jedoch nicht darum, sondern blickte der geschleuderten Lanze nach, die das Ziel überhaupt nicht verfehlen konnte.
    Sie jagte in die Brust des Horror-Reiters. Nicht allein das, sie traf auch noch den Buchstaben B genau in der Mitte, und das verkraftete selbst ein Dämon wie dieser nicht.
    Der schwarze Gaul stellte sich hoch. Feuer schlug aus seinem Maul, die Hufe bewegten sich hektisch. Inmitten einer Schneewolke und einem flammenden Schein jagte er hoch in den dunklen Nachthimmel hinein, wobei in seiner Brust die Lanze steckte.
    Noch drei waren übriggeblieben.
    Und die hatte sich John Sinclair vorgenommen!
    ***
    In der Tat mußte ich mich darum kümmern. Nachdem Suko mir das Leben gerettet hatte und die Zeit abgelaufen war, so daß ich mich wieder bewegen konnte, nahm ich mir die drei anderen vor.
    Ich war nicht so vermessen zu glauben, daß ich sie sofort vernichten konnte, aber ich besaß einen nicht zu unterschätzenden Helfer, nämlich mein Kreuz.
    Die drei waren für einen Moment durch den Angriff auf ihren Kollegen abgelenkt, und das nutzte ich aus.
    Ich hielt das Kreuz plötzlich in der Hand und brüllte die magische Formel in die Stille des Dorfes hinein.
    »Terra pestem teneto – Salus hie maneto!«
    Ein kurzer Spruch, aber eine mörderische Waffe gegen das Böse.
    Das Kreuz wurde zu einem regelrechten Hammer, der seine Schläge in verschiedene Richtungen austeilte. Es flammte silbrig auf, schleuderte seine gewaltigen Strahlen nicht nur über den Schnee und die Hauswände, sondern trafauch die Horror-Reiter wie ein Sturmwind, der sie packte, in die Höhe schleuderte und wieder mitriß, hinein in ihre Dimensionen der Finsternis.
    Wir standen da, lichtumwirbelt, und schauten zu, wie die Kraft sie in den Himmel rammte, wo die Finsternis wie eine graue Decke lag, die sie verschlucken wollte.
    Es war faszinierend.
    Ein Schauer lief wie Bachwasser über meinen Rücken. Das Zittern pflanzte sich fort bis in die Füße hinein, ich spürte einen Schwindel und gleichzeitig ein Glücksgefühl, als ich erkannte, wie sich die vier Reiter von den Rücken ihrer schwarzen Tiere

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