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0418 - Das Richtschwert der Templer

0418 - Das Richtschwert der Templer

Titel: 0418 - Das Richtschwert der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stand am Fußende. Er starrte kalt auf mich herab. Selbst im schwachen, aus der Gruft fallenden Licht erkannte ich seine Augen.
    Sie sahen aus wie blasses Glas. Die Strickehielt er bereits in der Hand, und er wartete auf Samarans Befehl.
    Akim Samaran haßte mich. Ich hatte seinen Traum von einer großen Karriere in einem internationalen Konzern zerstört. Deprimierend und vernichtend war seine letzte Niederlage gewesen, als er aus einer Verbrennungskammer hatte fliehen müssen. Danach war er verschwunden gewesen, hatte wohl seine Wunden geleckt, um nun wieder zuschlagen zu können.
    »Leg dich breitbeinig hin!« forderte er mich auf. »Und zwar auf den Bauch. Arme und Beine müssen ein X bilden!«
    Ich überlegte, ob ich etwas unternehmen sollte. Es hatte keinen Sinn, Samaran paßte auf wie ein Luchs. Er hatte sich dafür entschieden, mich zu quälen. Davon würde er sich nicht abbringen lassen.
    Ich wälzte mich auf den Bauch. Unter mir spürte ich das harte Gitter. Den Kopf hatte ich ein wenig angehoben, was Samaran überhaupt nicht gefiel. »Runter mit dem Schädel!« blaffte er mich an.
    »Ich will sehen, daß dein Kinn auf einer Eisenstrebe liegt!«
    Auch das tat ich. Das Metall war kalt, als es meine Haut berührte.
    Ich fing an zu zittern, denn die unbequeme Lage mit den gespreizten Gliedern war einfach zu unnatürlich für einen Menschen. Auch konnte ich mir vorstellen, wie Jorge reagieren würde, und ich sollte mich nicht getäuscht haben.
    Zuerst nahm er sich meine Hände vor. Mit der linken begann er.
    Er fesselte mich an die Eisenstange. Es waren dünne Stricke, die er ein paarmal um das Gelenk wickelte und sie dann mit einem dreifachen Knoten sicherte.
    Keine Chance.
    Beim rechten Arm verfuhr er ebenso. Das gleiche geschah mit meinen Beinen. Wie Jorge mich fesselte, ließ darauf schließen, daß er etwas von seinem Handwerk verstand.
    Ich lag so, daß ich durch die viereckigen Öffnungen des Gitters in die Tiefe schauen konnte. Unter mir befand sich die Gruft. Es hatte sich überhaupt nichts verändert. Der Sarg war nach wie vor geschlossen. Leer sah ich die Treppe, und dochfiel mir eine Kleinigkeit auf. Es gab den Schatten nicht mehr, der mich so mißtrauisch hatte werden lassen.
    »Kannst du in die Tiefe sehen?« fragte mich Samaran.
    »Ja.«
    »Dann wirst du gleich erleben, wie wir hingehen, den Sarg öffnen und das Richtschwert der Templer an uns nehmen. Es wird eine Stunde in meinem Leben sein, die ich nie vergessen werde, das schwöre ich dir, du Hundesohn.«
    Er hatte von einer Qual gesprochen, die ich erleiden sollte. Noch allerdings tat sich da nichts. Meinte er vielleicht die seelische Qual oder den Schock der Niederlage, wenn ich zusehen mußte, wie Samaran das Schwert an sich nahm?
    Daran konnte ich einfach nicht glauben. Dieser Mensch, der dem Teufel gedient hatte und zu einem Helfer des Spuks geworden war, der unbedingt auch den Würfel des Unheils besitzen wollte, aber nicht an ihn herankam, weil ich ihn versteckt hielt und der Spuk den anderen Würfel nicht abgab, mußte sich einfach eine weitere Teufelei ausgedacht haben, sonst hätte er mich bitter enttäuscht.
    Er enttäuschte mich nicht. Er ging sogar vor mir in die Knie, während Jorge noch einmal die Fesseln überprüfte und mit dem Ergebnis sehr zufrieden war.
    »Sinclair!« flüsterte Samaran leise. »Ich will dir etwas zeigen, Sinclair. Etwas ganz Primitives.« Er lachte und griff unter seine dunkle Jacke, die eine sehr hohe Knopfleiste aufwies. Ich hatte die Augen verdreht und den Kopf ein wenig angehoben, damit ich seine Bewegungen verfolgen konnte. Fast genüßlich langsam zog er seine Hand unter der Jacke hervor, und er hielt das zwischen den Fingern, auf das er so stolz war und das mich in Todesangst versetzen sollte.
    Es war ein stinknormaler Reisewecker von viereckiger Form.
    Er hielt ihn mir entgegen, so daß ich auf das Zifferblatt blicken konnte.
    »Was siehst du?« fragte Samaran.
    »Einen Wecker!« krächzte ich.
    »Ja, richtig. Und er ist für dich, Sinclair. Dieser Wecker ist für dich ganz allein. Ich habe ihn dir als Geschenk mitgebracht. Er sieht normal aus, doch das ist er nicht.« Wie zur Bestätigung seiner Worte nickte er, bevor er weitersprach. »Ich habe ihn von einem Experten füllen und einstellen lassen. Kennst du ›gefüllte‹ Wecker?«
    »Sprengstoff!«
    »Richtig. Sprengstoff, ein Zünder, ein Uhrwerk, das paßt alles. Ich brauche nichts mehr zu tun, als den Wecker in deine Nähe zu stellen und

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