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0418 - Das Richtschwert der Templer

0418 - Das Richtschwert der Templer

Titel: 0418 - Das Richtschwert der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einen kleinen Hebel zu bewegen. Dann ist er eingestellt, oder vielmehr die Bombe, der Sprengstoff, wie immer du willst. Wenn ich die Zündung eingestellt habe, dauert es genau eine Stunde, dann fliegt der Wecker in die Luft. Und der Sprengstoff, den er enthält, wird dich nicht nur töten, sondern gleichzeitig atomisieren. Zu Staub zerblasen, Geisterjäger. Von dir bleibt nichts mehr übrig. Nicht einmal Knochen oder Haare. Nichts, einfach nichts.«
    Seine Stimme hatte sich gesteigert. Sie war fast mädchenhaft geworden, und jetzt fing er noch an zu lachen. »Einfach nichts!« fügte er noch einmal hinzu.
    Er ließ mir Zeit, damit ich mir den mit Sprengstoff gefüllten Wecker genau ansehen konnte. Darauf wollte ich aber verzichten.
    Dieses Ding konnte mir gestohlen bleiben.
    Samaran wollte seinen Triumph noch genießen. Er freute sich, mich so unter Kontrolle zu haben. »Eine Komödie«, sagte er. »Für mich ist das hier eine herrliche Komödie. Aber wie sagte der Dichter Friedrich Dürrenmatt noch? Komödie und Tragödie liegen oft dicht beieinander. Das wirst du merken.« Sein Blick wurde plötzlich lauernd und fragend zugleich. »Hast du mir noch etwas zu sagen?«
    »Nein.« Zwar klang meine Stimme längst nicht normal, aber einen weiteren Triumph gönnte ich Samaran nicht.
    »Du wirst bald mit deiner Angst allein sein.« Er deutete mit dem Zeigefinger seiner linken Hand auf das Zifferblatt des Weckers.
    »Das ist übrigens ein ziemlich altmodisches Gerät. Es tickt noch, und zwar sehr laut. Das habe ich bewußt sogewählt, denn du sollst deine letzten Sekunden hören und vielleicht genießen.« Er freute sich diebisch.
    Geredet hatte er genug. Er warf mir einen letzten Blick zu, dann bewegte er sich zur Seite. Er blieb dabei auf den Knien, schätzte die Entfernung zwischen uns beiden genau ab, nickte zufrieden und stellte den Wecker so hin, daß er nicht in die Gruft kippen konnte.
    Gleichzeitig stand die kleine Höllenmaschine so weit von mir entfernt, daß ich sie unmöglich erreichen konnte.
    So fern und doch so nah…
    Nur einen normalen Schritt hätte ich zu gehen brauchen. Gerechnet von meinem Kopfende aus, aber das war unmöglich. Vier Stricke hielten mich am Gitter fest.
    Er hatte den Wecker noch nicht eingestellt, denn abermals griff er in die Tasche und holte etwas hervor. Eine Taschenlampe.
    Samaran schaltete sie ein und legte sie so hin, daß sie das Zifferblatt anstrahlte.
    Seine Stimme troff vor Spott und Hohn, als er mir den Grund dieser Gemeinheit erklärte. »Du sollst auch sehen können, wann du stirbst. Das Licht in der Gruft ist etwas schwach. Ich bin kein Unmensch und will nicht, daß du dir noch in der letzten Stunde die Augen verdirbst. Nein, das will ich wirklich nicht.«
    Er wollte mich noch provozieren, doch ich reagierte nicht und schwieg.
    Er stand auf. »Sitzen die Fesseln?« fragte er seinen Helfer.
    »Ja.«
    »Das ist gut.« Doch er überzeugte sich selbst davon und ging noch einmal um mich herum. Sehr genau sah er mich dabei an. Ich spürte zweimal seinen Fußtritt, doch ich biß die Zähne zusammen und ließ keinen Laut hören.
    »Du liegst gut«, erklärte er mir. »Fliehen kannst du nicht, das beruhigt mich.« Neben dem Wecker blieb er stehen, bückte sich und löste den kleinen Hebel an der Rückseite.
    Das Uhrwerk begann zu laufen.
    Ich hörte das Ticken, und mit diesem ersten Geräusch sollte die letzte Stunde meines Lebens eingeläutet werden.
    »Die Sekunden vergehen, die Minuten ebenfalls«, erklärte Samaran. »Du wirst zuschauen können, wie wir das Schwert der Templer an uns nehmen. Es soll einmal Hector de Valois gehört haben, wie ich mir habe sagen lassen. Jorge und ich brauchen keine Stunde, um unser Ziel zu erreichen. Du hast also noch Zeit, über deinen letzten, gescheiterten Fall nachzudenken, bevor es dich zerbläst. Angenehme Höllenfahrt, Geisterjäger!« wünschte er mir zum Abschluß undging. Jorge nahm er mit.
    Ich lauschte den Schritten der beiden Männer, die sehr bald schon verklungen waren. Auch das Eisengitter unter mir vibrierte nicht mehr. Dann war ich allein.
    Allein mit diesem verdammten Ticken…
    ***
    Ich wußte nicht genau, wie spät es war. Die mit Sprengstoff gefüllte Uhr lief nicht synchron mit der normalen Zeit. Man hatte sie eben nur auf eine Stunde eingestellt.
    Nein, nicht mehr ganz. Drei Minuten waren bereits vergangen.
    Und die Uhr lief weiter.
    Jedes Ticken war wie ein Schlag, der mich traf. Da rannen die Sekunden dahin, und ich lag

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