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0419 - Konferenz der Verräter

Titel: 0419 - Konferenz der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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befahl der Fremde.
    Saedelaere kam der Anordnung achselzuckend nach.
    „Ich kann mich ausweisen", sagte er. „Ich bin Major Alaska Saedelaere."
    „Daran zweifle ich nicht", sagte der Fremde und startete den Motor. Das Fahrzeug hob vom Boden ab und schwebte auf seinen Prallfeldern einen Meter über dem Parkplatz.
    Der Fahrer ordnete sich in einer Startschneise ein, dann gewann der Gleiter schnell an Höhe. Als sie über den Dächern von New Takota dahinflogen, schaltete sieh der andere in einen Leitstrahl ein und ließ sich aufatmend zurücksinken.
    „Sie müssen mir helfen!" sagte er. „Hm!" machte Saedelaere. „Ich wüßte nicht, warum ich einem Mann helfen sollte, der mich mit einem Nadler bedroht."
    Der Fremde lachte, nahm aber die Waffe nicht weg.
    „Eine reine Vorsichtsmaßnahme." Saedelaere betrachtete ihn von der Seite. Der Unbekannte war groß und braungebrannt.
    Seine dunkelgrauen Augen standen etwas vor, was entweder angeboren oder auf den ständigen Genuß von den in New Takota heimlich gehandelten starken Narkotika zurückzuführen war.
    „Wenn Sie Grenosh sind, haben Sie nichts von mir zu befürchten.
    „Während Saedelaere sprach, wurden sie von einem Polizeigleiter überholt. „Aber ich glaube nicht, daß Sie Grenosh sind."
    „Ich bin Grenoshs Gegenspieler in diesem Teil der Stadt", entgegnete der Fremde. „Mein Name ist Pruyden. Ich bin dabrifanischer Agent."
    Saedelaere verbarg seine Überraschung. Wie kam ein, Mitarbeiter des dabrifanischen Geheimdienstes dazu, ihn um Hilfe zu bitten?
    „Wir sitzen in einem Boot", fuhr Pruyden fort. „Ich bin wahrscheinlich der letzte Agent auf Precheur, der sich auf freiem Fuß befindet.
    Herrihets Schutzpolizei hat alle Agenten verhaften lassen."
    „Das gilt sicher nur für Mitglieder des Imperiums Dabrifa, des Carsualschen Bundes und der Zentralgalaktischen Union" sagte Saedelaere. Pruyen schüttelte den Kopf.
    „Das gilt auch für alle SolAb- und USO-Agenten. „ „Lächerlich!" stieß Saedelaere hervor, obwohl er keinen Augenblick an der Wahrheit von Pruydens Worten zweifelte.
    „Herrihet würde niemals wagen, unsere Agenten zu verhaften: „Herrihet ist zum mächtigsten Mann innerhalb der rund vierzehnhundert imperiumstreuen Welten aufgestiegen", erwiderte Pruyden. „Es ist sein erklärtes Ziel, Großadministrator eines neuen Imperiums zu werden. Er wird das Vakuum ausfüllen, das nach Rhodans Tod und nach dem Verschwinden des Stilsystems entstanden ist."
    Saedelaere antwortete nicht. Pruyden verfügte offensichtlich über neue Informationen. Vielleicht hatte man auf Terra zu lange gezögert, etwas gegen Herrihet zu unternehmen. Jetzt konnte es zu spät dazu sein.
    „Ich will Ihnen sagen, was ich von Grenosh weiß", nahm Pruyden das Gespräch wieder auf. „Es war mir gelungen, Grenoshs Geheimquartier zu entdecken und dort Abhöranlagen einzubauen.
    Es war mein Glück, daß die Schutzpolizei ein paar Minuten früher bei Grenosh war als bei mir. Ich wurde durch die Verhaftung des SolAb-Agenten gewarnt und ergriff die Flucht. Vorher hatte ich ein kurzes Funkgespräch zwischen Grenosh und Ihnen belauscht, so daß ich wußte, wo ich Sie finden würde:"
    „Grenosh ist nur einer von dreihundert SolAb- und USO-Agenten auf Precheur", wandte Saedelaere ein.
    „Von dreihundert eingesperrten Agenten", fügte Pruyden hinzu.
    Für Saedelaere war es nicht leicht, eine Entscheidung zu treffen.
    Pruyden war Agent des Imperiums Dabrifa und als solcher ein Feind des Solaren Imperiums. Männer wie Pruyden schreckten nicht davor zurück, SolAb-Agenten zu töten, wenn sie Gelegenheit dazu erhielten. Pruyden hatte sich wahrscheinlich nur mit ihm in Verbindung gesetzt, weil er keine Möglichkeit mehr sah, in New Takota unterzutauchen oder Precheur zu verlassen. Oder steckte etwas anderes dahinter? Wollte Pruyden ihn vielleicht in eine Falle locken?
    „Warum nehmen Sie nicht endlich diese häßliche Maske ab?"
    fragte Pruyden unvermittelt. „Es stört mich, daß ich Ihr Gesicht nicht sehen kann:" Saedelaeres Fingerspitzen tasteten über die Plastikmaske.
    „Es ist besser für Sie, wenn ich sie aufbehalte."
    „Unsinn!" Pruyden hob drohend den Nadler. „Los! Nehmen Sie das Ding ab."
    Saedelaere blickte auf die Mündung des Nadlers.
    „Es würde Ihren Tod bedeuten, Pruyden."
    Der dabrifanische Agent wurde unsicher, aber er richtete den Nadler genau auf Saedelaeres Brust.
    „Ich warte noch drei Sekunden." Saedelaere erkannte, daß ihm keine andere Wahl blieb.

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