0419 - Konferenz der Verräter

setzen.
    „Was ist los, Alaska?" fragte Rhodan besorgt. „Fühlen Sie sich nicht wohl?"
    „Es wird gleich vorüber sein, Sir", erwiderte Saedelaere. „Sie können sich hier ausruhen", bot Perry Rhodan dem Transmittergeschädigten an. „Bully und Fellmer werden mich inzwischen in den Sitzungssaal begleiten."
    Obwohl er bewegungslos war, konnte Atlan von seinem Platz aus direkt zur Schleuse der Space-Jet blicken. Er hoffte noch immer, daß es nicht Tipa Riordan sein würde, wenn jemand in die Jet eindrang. Atlan erkannte, daß er der Piratin doch ein Mindestmaß an Vertrauen entgegengebracht hatte.
    Er begann zu vermuten, daß Tipas Schiff von Unbekannten gekapert worden war. Die gleiche Macht mußte Tipa dazu gezwungen haben, ihn auf diese Welt zurufen.
    Atlan sah, daß das rote Licht über der Schleuse aufleuchtete, ein Zeichen, daß sich jemand in der Schleusenkammer befand. Es dauerte einen Augenblick, bis der Druckausgleich hergestellt war, dann öffnete sich die innere Schleusentür.
    Eine kleine Frau betrat die Zentrale der Space-Jet. Der Schutzanzug konnte ihre körperlichen Mängel nur unzureichend verbergen. Hinter ihr folgten zwei Männer.
    Tipa Riordan! dachte Atlan grimmig. Also doch!
    Auf ihren Spazierstock gestützt, humpelte Tipa bis zu dem Sitz, in dem der Arkonide zusammengesunken war. Sie öffnete ihren Helm. Ihr faltiges Gesicht verzog sich zu einem triumphierenden Grinsen.
    „Das ist der Tag, auf den ich gewartet habe, Beuteterraner!"
    keifte sie. „Du bist mir in die Falle gegangen. „ Atlan konnte nicht antworten. Sein Körper war so stark paralysiert, daß er zu keiner Reaktion fähig war. Trotzdem mußte die Piratin ohnmächtige Wut in den Augen ihres alten Widersachers erkennen, denn sie hob drohend ihren Stock.
    „Die Machtkonstellation innerhalb der Galaxis wird sich bald verändern" ,fuhr Tipa Riordan fort. „Da wird Im Zeit, daß ich mir die Sympathie der zukünftigen Herrscher sichere. Esybon Herrihet wird sich über einen so prominenten Gefangenen bestimmt freuen."
    Atlan glaubte sich verhört zu haben. Er hatte Tipa Riordan viel zugetraut, aber daß sie mit einem Verräter des Solaren Imperiums zusammenarbeiten würde, hatte er nicht von ihr erwartet.
    „Herrihet ist der kommende Mann." Wie um ihre Worte zu bekräftigen, stieß Tipa heftig mit ihrem Stock auf den Boden. „Er wird die imperiumstreuen Welten noch stärken und vereinigen und dabei auf eine schlagkräftige Flotte vertrauen können. Es bestehen keine Zweifel, daß die Flottenoffiziere sich bald unter Herrihets Befehl stellen werden."
    Atlan verstand die Beweggründe der Piratin. Indem sie ihn an Herrihet auslieferte, verhinderte sie, daß Herrihet jemand den Befehl gab, auf die Piratin Jagd zu machen, Der Generalkoordinator würde sich immer an den Dienst erinnern, den ihm Tipa erwiesen hatte.
    „Zieht ihm einen Schutzanzug an und schafft ihn zur DREADFUL hinüber!" befahl Tipa ihren beiden Begleitern.
    Einer der Piraten deutete auf Budniger und den Navigator.
    „Und was ist mit ihnen?"
    Einen Augenblick fürchtete Atlan, die alte Frau würde den. Befehl geben, seine beiden Begleiter zu töten, doch Tipa winkte nur verächtlich ab.
    „Wir lassen sie hier, zurück, denn sie sind nutzlos für uns. Wenn sie sich in ein paar Stunden bewegen können und Alarm schlagen, kann kein Schiff der USO uns mehr einholen."
    Atlan mußte geschehen lassen, daß man ihm einen Schutzanzug anlegte. Die beiden Piraten gingen, dabei nicht gerade zart mit ihrem Gefangenen um. Tipa kicherte beifällig. Atlan schwor sich im stillen, die verräterische Hexe zur Strecke zu bringen, wenn er jemals wieder freikommen sollte.
    Die beiden Piraten transportierten ihn auf einer Antigravscheibe zur DREADFUL hinüber, Tipa, die vorausgeflogen war, empfing sie unmittelbar hinter der Schleuse. Sie nahm Atlan den Helm ab und verbeugte sich spöttisch.
    „Willkommen an Bord der DREADFUL! Diesmal bist du jedoch nicht unser Gast, Arkonscheich, sondern unser Gefangener."
    Atlan konnte die Piratin nur anstarren.
    Tipa machte eine ungeduldige Bewegung.
    „Schafft ihn weg! Ich kann ihn nicht mehr sehen!"
    Die Parlamentsdebatte verlief ruhig. Nachdem Perry Rhodan seine Bereitschaft, einen Briefverkehr zuzulassen, zu erkennen gegeben hatte, beruhigten sich auch die Abgeordneten, die wesentlich mehr erwartet hatten. Fast alle Administratoren und Senatoren erkannten an, daß eine robotonische Kontrolle aller Briefe durchgeführt werden mußte, um zu