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042 - Die Schweinemenschen von Rio

042 - Die Schweinemenschen von Rio

Titel: 042 - Die Schweinemenschen von Rio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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zwanzigsten Stockwerk war ich in einer Laune, dass ich diesen Vicente Neiva am liebsten vom Dach geworfen hätte. Ich konnte mir eine sarkastische Bemerkung gegenüber Jeff Parker nicht verkneifen.
    »Ein Playboydomizil an der Copacabana habe ich mir eigentlich anders vorgestellt. Ich weiß nicht, was du für das Penthouse bezahlt hast, Jeff, aber dieser Neiva hat dich mächtig übers Ohr gehauen.«
    Zu meiner Überraschung schüttelte Jeff den Kopf. »Neiva hat mich nicht betrogen. Das darf er nicht. Da müssen andere Dinge im Spiel sein.«
    Ich überlegte, was hier eigentlich vorging; aber ich fragte Jeff nicht, denn er redete ohnehin nur, wenn er wollte. Er konnte stundenlang das verrückteste Zeug schwatzen, doch wenn er etwas für sich behalten wollte, war er verschlossen wie ein Grab.
    »In dem Bau stinkt es ganz abscheulich«, sagte Sacheen. »Und wie schmutzig es überall ist! Sieh nur die dreckigen Handabdrücke an den Wänden im Treppenhaus, Jeff! Ob hier Leute wohnen?«
    »Keine Leute, Schweine«, knurrte Jeff Parker.
    Er fügte noch ein paar kernige Flüche hinzu, hatte aber keine Ahnung, wie nahe er mit seiner Bemerkung der Wahrheit kam.
    Getroffen hatten wir im Hochhaus niemanden. Geregt hatte sich auch nichts. Wir verschnauften. Jeff Parker schloss die Tür auf, die zum Penthouseaufgang führte. Wir stiegen die letzten Treppenstufen hoch und gelangten ins Penthouse. Die Aussicht wäre sicher herrlich gewesen – nur waren die Thermophane-Scheiben so dreckig, dass man nicht mehr viel erkennen konnte.
    Ich hatte schon viele Wohnungen gesehen; einige davon hatten sich in einem üblen Zustand befunden; aber dieses Penthouse schlug alles. Es sah aus wie in einem Schweinestall. Kot lag auf dem Boden, Möbel waren umgestürzt und bekleckert, die Tapeten waren dreckig und zum Teil heruntergerissen. Auf dem Teppich im Wohnzimmer, das kaum noch als solches zu bezeichnen war, entdeckte ich eine Schlammpfütze; als hätten sich Säue darin gesuhlt.
    Parker bekam einen Tobsuchtsanfall und warf ein paar der noch heil gebliebenen Möbelstücke an die Wand. Endlich beruhigte er sich so weit, dass er imstande war, ein Telefongespräch zu führen.
    Ich riss alle Fenster auf, damit der Gestank entweichen konnte. Im Badezimmer war es so unbeschreiblich dreckig, dass ich rückwärts wieder hinausging.
    Sacheen und Machu Picchu standen in der geräumigen Diele. Machu Picchus Gesicht war ein einziges Fragezeichen.
    »Warum ist diese Wohnung so schmutzig?«, fragte sie.
    Ich konnte nur die Schultern heben.
    Jeff hatte inzwischen Vicente Neivas Firma angerufen und war von dort an die Privatwohnung verwiesen worden. Er hielt mir den Hörer entgegen. »Vicente Neivas Frau. Sie spricht kaum Englisch. Rede du mit ihr!«
    Ich begrüßte Luisa Neiva, die der Stimme nach noch ziemlich jung zu sein schien, und sagte ihr, wer wir waren und dass Jeff Parker ihren Mann in Rio treffen wollte.
    »Vicente ist seit gestern Abend spurlos verschwunden«, antwortete sie. »Ich war schon bei der Polizei. Hoffentlich ist ihm nichts zugestoßen. Er war gestern den ganzen Tag in schlechter Verfassung.«
    Ich berichtete Jeff von ihrer Sorge.
    »Gib ihr unsere Telefonnummer!«, sagte Jeff. »Wenn Neiva zurückkommt, soll er mich sofort anrufen! Wenn Sie etwas von ihm erfährt, soll sie Nachricht geben! Sag ihr, es ginge um Angelegenheiten der Loge!«
    Ich teilte es Luisa Neiva mit und gab ihr Telefonnummer und Adresse. Als ich auflegte, sah ich Jeff Parker nachdenklich an. Es sah aus, als wollte er mir etwas mitteilen, aber dann drehte er sich abrupt um. Ich wollte nicht in ihn dringen. Er musste Gründe für sein Schweigen und seine Geheimnistuerei haben.
    Während ich mit den beiden Frauen die schlimmste Unordnung und den ärgsten Dreck beseitigte, rief Jeff Parker Domingo Marcial an. Ich hörte ihn bis ins Wohnzimmer schreien. Marcial ließ sich anscheinend nicht von Jeffs Getobe beeindrucken.
    Mit düsterem Gesicht kam Jeff zu uns. »Marcial meint, wir würden Vicente Neiva in Kürze sehen. Erklärungen für dessen Verschwinden und den Zustand der Wohnung wollte er nicht abgeben.«
    »Wir sollten hier ausziehen, Jeff«, meinte Sacheen. »Im Hotel Excelsior am Copacabanastrand wären wir sicher besser aufgehoben.«
    »Kommt nicht in Frage. Das ist mein Penthouse, und hier bleibe ich. Ich will wissen, was hier los ist.«
    Die am schlimmsten zugerichteten Stücke der Wohnungseinrichtung, den Teppich, der nur noch ein Drecklumpen war, das scheußlich

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