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042 - Die Schweinemenschen von Rio

042 - Die Schweinemenschen von Rio

Titel: 042 - Die Schweinemenschen von Rio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Zähne sichtbar, kleine Äuglein starrten voller Panik um sich und spitze Ohrlappen fielen an der Seite des Gesichts herunter.
    Der Schweinemann konnte nicht entkommen. Ein angstvolles Quieken kam aus seiner Schnauze. Hinter ihm glitt die Schlange heran. Er drehte sich um. Die Boa constrictor richtete sich vor ihm auf, und der Blick ihrer starren Augen bannte ihn. Die Boa umschlang den Schweinemann. In der Stille, die nur vom Prasseln des Feuers und einer fernen Dreiklang-Autohupe unterbrochen wurde, hörte Neiva die Knochen krachen. Ein letztes Quieken, ein Grunzen und Schnaufen, dann war der Schweinemann tot.
    Die Macumba begannen wieder mit ihrem Spektakel; sie hüpften und tanzten um das Feuer. Der Priester rief schaurige Gottheiten an.
    Vicente Neiva bebte und zitterte. Wie von einer unsichtbaren Macht getrieben, glitt seine eine Hand tastend über sein Gesicht, vor dem sein Fahrer so erschrocken war. Neiva spürte eine Schnauze, Nüstern und kleine Äuglein in einem fetten Schwartengesicht.
    Er quiekte wie ein Schwein. Einige Macumba wurden aufmerksam und wandten sich ihm zu. Neiva hatte gesehen, was ihm blühte. Von Grauen erfüllt rannte er in die Nacht.

    Wir flogen mit einer DC 8 der Cruzeiro do Sul, der größten brasilianischen Fluglinie, von Manaus am Amazonas nach Rio de Janeiro. Mein Freund Jeff Parker hatte mich dazu überredet. Er meinte, ich müsste in Rio unbedingt einen sehr wichtigen Mann kennen lernen. Jeff tat mächtig geheimnisvoll. Ich wusste nur, dass dieser Mann Vicente Neiva hieß. Was für eine Stellung er bekleidete und welche Bewandtnis es mit ihm hatte, damit rückte Jeff Parker nicht heraus.
    Machu Picchu, die Inka-Prinzessin, hatte anfangs nicht ins Flugzeug steigen wollen. Aber dann staunte sie sehr darüber, wie die Welt von oben aussah. Erst lag die grüne Fläche des Amazonas-Regenwaldes, die von einigen silbernen Flussbändern durchzogen wurde, unter ihnen, dann das bewaldete brasilianische Bergland mit den herausragenden Massiven. Immer wieder wusste sie mich auf etwas aufmerksam zu machen, und sie hielt meine Hand so fest, als wäre sie ihr letzter Rettungsanker in einer ihr unbekannten Welt. In gewissem Sinn war sie das auch, denn solche Bande wie mit mir verknüpften Machu Picchu mit keinem anderen Menschen auf dieser Erde.
    Die Inka-Prinzessin, die im Dschungel über vierhundert Jahre geschlafen und geträumt hatte, war um 1510 geboren. Sie hatte Atahualpa gekannt und dem Konquistador Fancisco Pizarro Auge in Auge gegenübergestanden; und sie hatte mich als Georg Rudolf Speyer gekannt. Das Leben hatte uns in der Gegenwart wieder zusammengeführt.
    Ich wusste, dass an meiner Seite die Traumgestalt Machu Picchus saß, der Fleisch gewordene Traum der im Orinocofluss oder auch schon im Ozean treibenden echten Inka-Prinzessin.
    Ich hatte ein tiefes Gefühl der Zuneigung zu Machu Picchu entwickelt und wollte ihr ein angenehmes Leben verschaffen – solange ihr Traum und damit ihr Leben andauerte.
    Jeff Parker hatte sich nicht unterkriegen lassen, weil sich seine Expedition zur sagenhaften Inkastadt El Dorado letzten Endes als Fehlanzeige erwiesen hatte. Während die überlebenden Mitglieder seiner Playboy- und Wissenschaftlerclique längst wieder in die Zivilisation zurückgekehrt waren, strebte Jeff schon wieder neuen Taten und Abenteuern entgegen. Sacheen, seine neunzehnjährige Freundin, ein bildhübsches Indianerblut, saß an seiner Seite.
    Nach dreieinhalbstündigem Flug sahen wir die Küste und Rio de Janeiro vor uns auftauchen. Die DC 8 ging tiefer und schwebte auf die Landebahn zu.
    Ich drückte meine Zigarette aus und schnallte Machu Picchu und mich an. Sie erschrak, als die Stimme des Piloten aus dem Bordlautsprecher dröhnte.
    »Meine Damen und Herren, in wenigen Minuten landen wir auf dem Flughafen Santos Dumont in Rio de Janeiro. Bitte schnallen Sie sich an und stellen Sie das Rauchen ein! Die Besatzung verabschiedet sich von Ihnen und wünscht Ihnen einen angenehmen Aufenthalt in Rio.«
    »Das Flugzeug spricht«, sagte Machu Picchu angstvoll. Sie hatte die portugiesischen Worte nicht verstanden. Ich übersetzte ihr, worum es ging.
    »Das habe ich dir doch schon erklärt, Machu«, beruhigte ich sie. »Nicht das Flugzeug spricht, sondern der Pilot. Er bedient sich eines Lautsprechers.«
    Sie nickte ernsthaft.
    Ich hatte ihr auf dem Flughafen in Manaus erklärt, was ein Lautsprecher war. Immer wieder musste ich ihr erklären, wie ein Automotor oder ein Telefon

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