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042 - Die Schweinemenschen von Rio

042 - Die Schweinemenschen von Rio

Titel: 042 - Die Schweinemenschen von Rio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Pistolen und Revolver mitführten, und verließen das Flughafengebäude. Domingo Marcial fuhr einen chromblitzenden Chrysler Imperial des letzten Baujahrs.
    Er chauffierte selbst – im südamerikanischen Stil; das heißt, er fegte auf die Avenida Beira-Mar und fuhr die mehrspurig ausgebaute Prachtpromenade am Strand entlang.
    Auf der andern Seite der Bucht sah ich den Zuckerhut. Zur Copacabana ging es durchs Hügelgebiet von Morro da Babilonia und Morro de Sao Joao. In den Hügeln wurde uns bewusst, dass Rio nicht nur eine wunderschöne Stadt ist, in der das ganze Jahr die Sonne scheint, mit beeindruckenden modernen und schönen alten Häusern; hier leben auch die Ärmsten der Armen in Wellblechhütten und Baracken. In Copacabana, Rios Renommierviertel mit den Hotelpalästen am Strand, den modernen Geschäftsbauten und breiten Straßen, sah es wieder ganz anders aus.
    Marcial brachte uns zu einem neu errichteten zwanzigstöckigen Hochhaus in der Barao de Ipenema. Die Straße stieg hier schon etwas an. Vom Penthouse aus musste einem ganz Copacabana zu Füßen liegen.
    Bevor wir ausstiegen, warf Jeff Parker mir einen bedeutungsvollen Blick zu.
    »Was machen die Macumba?«, fragte er Marcial.
    »Sie werden immer dreister. Jede Nacht halten sie auf den Hügeln ihre geheimnisvollen Riten ab. Und nicht nur die Armen gehören zu ihnen. Es wird gemunkelt, dass die Macumba Anhänger in den höchsten Kreisen haben. Viele Morde werden ihnen zur Last gelegt.«
    Mein Interesse wurde sofort geweckt. Hatte Jeff Parker mich deshalb nach Rio geholt?
    »Weiß man, wer der Führer dieses Kults ist?«, fragte ich.
    »Eine Hexe«, antwortete Marcial. »Sie nennt sich Viviana und belegt alle ihre Gegner mit einem furchtbaren Fluch.«
    Jeff Parker gab ihm ein Zeichen, nicht weiter zu reden. Er notierte sich noch die Telefonnummer, unter der er Marcial erreichen konnte, dann stiegen wir aus.
    Marcial raste davon. Es sah aus, als hätte er es sehr eilig, von hier wegzukommen.
    Von außen sah das Hochhaus tadellos aus, aber innen war es in einem sehr üblen Zustand. Zuerst fiel mir auf, dass sämtliche Geschäfte im Erdgeschoss geschlossen waren. In der Halle mit den vier Lifts und dem Treppenhaus schlichen ein unrasierter, triefäugiger Portier und zwei Pagen herum.
    Der Portier starrte missbilligend auf meinen über die Mundwinkel herabgezogenen Oberlippenbart. Die Pagen – die dunkelhäutig oder indianischer Abstammung waren – zogen Sacheen und Machu Picchu mit ihren Blicken aus.
    »Mein Name ist Jeff Parker«, verkündete Parker mit Stentorstimme. »Mir gehört das Penthouse.«
    Er sah sich wütend und missbilligend in der Halle um. Hier war im letzten halben Jahr keine Putzfrau mehr gewesen. Alles sah verdreckt und verwahrlost aus. Auf dem roten Läufer lag Schmutz, zwei Topfpalmen waren verdorrt. Es stank.
    Der Portier hob nur die Schultern und sagte etwas auf portugiesisch.
    »Was sagt der Stoppelbart?«, fragte Jeff.
    Er sprach nur Englisch, sonst nichts. Jeff gehörte zu jenen typischen Amerikanern, die der Meinung waren, die Ausländer sollten gefälligst ihre Sprache lernen.
    Ich übersetzte. Nachdem der Portier Jeff Parkers Ausweis gesehen und in einem fleckigen, eselsohrigen Buch nachgesehen hatte, bequemte er sich dazu, die Penthouseschlüssel herauszurücken.
    »Die Lifts sind alle defekt«, sagte er grinsend. »Sie müssen zu Fuß die Treppe hochsteigen.«
    Ich glaubte nicht recht zu hören. »Es sind zwanzig Stockwerke!«
    »Wenn es Ihnen nicht passt, können Sie ja wieder gehen.«
    Als ich es Parker übersetzte, bekam er einen Kopf wie eine Atombombe kurz vor der Kernexplosion. Er sagte, ich sollte den Portier nach Vicente Neiva fragen.
    Der Portier hob nur wieder die Schultern. »War seit der Einweihung des Hauses nicht mehr hier, der Señor.«
    »Die Sache wird ein Nachspiel haben!«, verkündete Jeff Parker.
    Er hieb mit der Faust auf das Pult der Rezeption, doch das konnte den Schmerbauch dahinter nicht beeindrucken. Aus einer Tür im Hintergrund tauchte nun ein Mann in einem fleckigen Overall auf, eine Zigarette im Mundwinkel. Er machte eine dreckige Bemerkung über Machu Picchu, und ich hätte gute Lust gehabt, ihm die Faust ins Gesicht zu setzen. Aber ich sagte mir, dass das zu nichts führen würde, und wandte mich mit den anderen der Treppe zu.
    Ab dem zehnten Stock keuchte Parker wie ein defekter Dampfkessel, und auch Sacheen atmete schwer. Einzig Machu Picchu zeigte keine Anzeichen der Erschöpfung. Im

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