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042 - In den Klauen der Knochenmänner

042 - In den Klauen der Knochenmänner

Titel: 042 - In den Klauen der Knochenmänner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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hinter der fliehenden Hexe herrannten, machte er kehrt und umrundete das Gebäude.
    Ehe Roxane das Ende des Durchgangs erreichte, war der Knochen-Bobby am Ziel. Die Hexe aus dem Jenseits sah ihn nicht sofort. Sie warf in diesem Augenblick einen Blick zurück, denn das Blitznetz hatte nur eine begrenzte Lebensdauer. Mit seinem Erlöschen verlor es seine vernichtende Wirkung, dann konnten die Shlaaks ihr wieder folgen.
    Woccy baute sich so auf, daß ein Vorbeikommen an ihm unmöglich war, und er nützte seine Chance eiskalt. Da Roxane ihn noch nicht entdeckt hatte, würde sie auch seinen Eispfeilen nicht ausweichen können.
    Und sobald sie von so einem Geschoß getroffen war, würde sie für Woccy eine leichte Beute sein.
    Sie witterte plötzlich seine Nähe und blickte nach vorn. Die glitzernden Eispfeile waren schon unterwegs. Roxane warf sich zwar noch zur Seite, doch sie konnte nur noch einem Geschoß entgehen, nicht allen beiden.
    Der Pfeil aus Eiskristallen drang ihr in die Brust, schmolz und verringerte ihren Bewegungsablauf erheblich. Sie lief auf einmal wie in Superzeitlupe, und ihre Abwehrbewegungen würden mit der gleichen Geschwindigkeit ablaufen.
    Hinzu kam, daß das Blitznetz, das die anderen Shlaaks aufgehalten hatte, immer heller und dünner wurde und sich Sekunden später auflöste. Die Knochenmänner konnten die Verfolgung wieder aufnehmen.
    Roxane saß in diesem schmalen, finsteren Durchgang in einer lebensbedrohenden Klemme. Es hatte keinen Zweck mehr, weiterzulaufen, sie kam ja doch nur ganz langsam vorwärts.
    Woccy hatte sie gut für die Niederlage vorbereitet. Wie sollte sie sich jetzt noch verteidigen? Hinter ihr rückte die Front der Knochenmänner heran. Vor ihr stand Woccy.
    Selbst ihre Gedanken schleppten sich zeitweise zäh dahin. Mit eisernem Willen richtete sie ihre Hände in Woccys Richtung. Die Blitze, die sie aussandte, waren viel zu langsam, um Woccy überraschen zu können.
    Er hatte genug Zeit, auszuweichen, und dann ging er zum Gegenangriff über, denn er wollte Roxanes Energie fressen!
    ***
    Vicky Bonney beugte sich vor. »Können Sie nicht etwas schneller fahren?« fragte sie den Taxifahrer.
    »Lady, ich bin kein Formel-I-Mann. Bei mir heißt es: Fahre mit Grips, sonst kommst du in Gips. Alle meine Kollegen waren bereits in leichte bis schwere Unfälle verwickelt. Das kommt vom Rasen. So etwas kann mir nicht passieren.«
    Vicky ließ einen Geldschein am Ohr des Fahrers knistern. Dieses Geräusch war Musik für ihn. Er grinste breit, griff nach der Banknote und sagte: »Na ja, hin und wieder kann man natürlich auch ‘ne Ausnahme machen.«
    Von da an ging’s flott dahin, und Vicky Bonney erreichte in einer guten Zeit Croydon. Gespannt stieg sie aus. Gleich hier um die Ecke war ein Shlaaknest. Von nun an mußte sie ungemein vorsichtig sein.
    Sie hatte erlebt, wie gefährlich ein halber Shlaak war. Ein ganzer Shlaak war unvergleichlich gefährlicher, deshalb wollte sie sich hier lediglich aufs Beobachten beschränken und auf Tony Ballards und Mr. Silvers Eintreffen warten.
    Sie kannte ihre Grenzen und wollte auf keinen Fall zuviel riskieren.
    Das Taxi fuhr weiter, und Vicky Bonney stand allein auf der nächtlichen Straße. Ihr Herz schlug schneller; sie biß sich auf die Unterlippe. Peckinpah hatte bestimmt schon alles geregelt. Man würde ihr wegen des toten Penners keine Schwierigkeiten machen.
    Sie hatte ein Monster getötet. Das war ihre Pflicht gewesen.
    Vermutlich wußten nun auch schon Tony Ballard und Mr. Silver Bescheid, wo sie war. Sie konnte sich vorstellen, daß sich Tony Sorgen um sie machte, aber das war nicht nötig.
    Sie wollte das Terrain nur aus der Ferne sondieren und ihren Freunden mitteilen, was sie beobachtet hatte – ob Clint Harrison allein war, oder wie viele Komplizen er bei sich hatte…
    Vicky schob den Tragriemen ihrer Handtasche höher und marschierte dann entschlossen weiter. Es galt, einen Shlaak zu fangen, damit Fystanat endlich zum vollwertigen Mitglied des »Weißen Kreises« wurde.
    Bisher lag er ja nur auf dieser Ledercouch und konnte nicht einmal den kleinen Finger rühren, aber das konnte sich bald ändern. Wenn sich Tony Ballard und Mr. Silver gleich den Anführer der Shlaaks schnappten, würden die anderen Seelenräuber unter Umständen kopflos die Flucht ergreifen und diese Welt verlassen.
    Erfreulich hätte nur noch die Vernichtung aller Shlaaks sein können, aber wünschte sich Vicky damit nicht schon zuviel?
    Sie bog um die Ecke,

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