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042 - In den Klauen der Knochenmänner

042 - In den Klauen der Knochenmänner

Titel: 042 - In den Klauen der Knochenmänner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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weiter.
    Vicky Bonney nahm den Anruf entgegen.
    Peckinpah bat sie, nichts allein zu unternehmen, sondern auf meine Heimkehr zu warten, doch Vicky konnte ihren Tatendrang nicht bändigen, wartete nicht auf mich und fuhr allein zu jenem Männerheim, in dem sich der Penner Clive Hogan aufhielt.
    Der Industrielle Peckinpah befürchtete, daß Vicky nicht warten würde, und rief kurz darauf noch einmal an.
    Inzwischen waren wir zu Hause eingetroffen und erfuhren von unserem Partner ebenfalls, was er herausgefunden hatte.
    So stiegen wir gleich wieder in den Peugeot und fuhren ebenfalls zu jenem Männerheim…
    Jetzt standen wir davor, Mr. Silver, der Zwei-Meter-Mann mit den Silberhaaren, und ich, und wir hörten, daß in dem Gebäude große Aufregung herrschte. Eine Aufregung, die nur Vicky Bonney heraufbeschworen haben konnte.
    »Vicky in so einem Männerheim – da muß ja der Teufel los sein«, sagte mein Freund grinsend. »So einen Sonnenschein haben diese menschlichen Wracks dort drinnen noch nie zu sehen gekriegt.«
    Mich stimmte Mr. Silvers Bemerkung nicht heiter. Ich weiß nicht, was ich befürchtete, aber ich glaubte, mir um Vicky Bonney Sorgen machen zu müssen.
    »Komm«, sagte ich mit belegter Stimme und betrat vor dem Ex-Dämon das Gebäude.
    »Hast du Angst um Vicky?« fragte Mr. Silver.
    »Irgend etwas stimmt hier nicht.«
    »Ach, es ist nur Vickys Schönheit, die alle in Aufruhr versetzt.«
    Ich sah einen alten häßlichen Mann, keinen Zahn im Mund, unrasiert. Er lehnte an der Wand und schüttelte den Kopf, als könne er irgend etwas nicht fassen.
    »Was ist passiert?« fragte ich ihn.
    »Sie sah nicht so aus, aber sie hat’s getan…«
    Er konnte nur meine Freundin meinen. »Was hat sie getan?« wollte ich wissen.
    »Ich versteh’s nicht. Warum hat sie’s getan?«
    »Was denn getan?« fragte ich ungeduldig.
    Der Kerl nahm mich nicht wahr. Er stierte vor sich hin und redete mit sich selbst. »Wie ein Engel sah sie aus, aber…«
    Ich schüttelte den Mann, doch er beachtete mich weiterhin nicht, deshalb ließ ich ihn los und suchte mit Mr. Silver das Büro des Heimleiters auf. Er hieß Ron Carpendale und glotzte mich unglücklich an.
    »Mein Name ist Tony Ballard. Dies hier ist Mr. Silver. Vicky Bonney wollte Ihr Heim aufsuchen…«
    Carpendale nickte niedergeschlagen. »Ja, Mr. Ballard…«
    »Wo ist sie?«
    »Nicht mehr hier. Sie wollte zu Clive Hogan.«
    »Und?«
    »Nun, sie war auch bei ihm. Der Mann hatte hohes Fieber, aber Miß Bonney bestand darauf, ihn zu sehen. Ich führte sie nach oben und ließ sie mit Hogan allein. Wenn ich geahnt hätte, was sie tut… Mein Gott, ich bin völlig durcheinander. Zum erstenmal in meinem Leben bin ich ratlos.«
    »Was hat Vicky denn getan?« fragte ich drängend.
    »Ermordet hat sie ihn«, platzte es aus Ron Carpendale heraus.
    »Einfach erschossen.«
    »Das glaube ich nicht!« schrie ich. »Meine Freundin ist keine Mörderin.«
    »Ist eine Leiche kein Beweis für Sie? Hogan liegt oben im ersten Stock. Und er ist tot. Das ist eine Tatsache, Mr. Ballard.«
    »Ich will den Mann sehen!« verlangte ich.
    Schweren Herzens führte uns der Heimleiter zu dem Toten. Auf dem Weg dorthin begegneten wir vielen Jammergestalten, die alle dasselbe hatten: ein verstörtes Gesicht.
    Mord im Männerheim.
    Und die Mörderin ein schönes blondes Mädchen.
    Carpendale öffnete die Tür. Er versicherte uns, nichts verändert zu haben. Der Penner lag noch so auf dem Boden, wie er von Vickys Kugel niedergestreckt worden war.
    Für mich war klar, daß Vicky den Mann nicht mir nichts, dir nichts erschossen hatte. Er mußte sie angegriffen haben. Mit Sicherheit hatte sie sich von ihm so sehr bedroht gefühlt, daß eine Kugel für sie der einzige Ausweg war, doch ich unterließ es, Carpendale davon überzeugen zu wollen. Ihm war Vicky fremd. Bestimmt war er auch deshalb so erschüttert, weil er sich in einem Menschen noch nie so sehr getäuscht zu haben glaubte wie in Vicky Bonney.
    »Sieh dir den Mann mal an, Silver«, bat ich meinen Freund. Der Penner hatte zugesehen, wie ein Shlaak Judge Bonner tötete. Vielleicht hatte das für Hogan irgendwelche Folgen.
    Ich wandte mich an Ron Carpendale. »Haben Sie schon die Polizei verständigt?«
    »Nein«, antwortete der Heimleiter.
    »Warum nicht?«
    »Weil… Weil … Mr. Peckinpah sagte, er würde alles Erforderliche in die Wege leiten.«
    »Peckinpah?« fragte ich überrascht.
    Carpendale nickte. »Das war so… Nach dem Mord kam Miß Bonney

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