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042 - Invasion der Käfer

042 - Invasion der Käfer

Titel: 042 - Invasion der Käfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter T. Lawrence
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Spielzeughäuser in einer Spielzeuglandschaft.
    Linda entspannte sich, blinzelte lächelnd zu Harry hinüber, der neben ihr saß und ziemlich blaß um die Nase war.
    „Na, großer Held, wie geht’s?“
    „Prima, warum sollte es mir schlecht gehen?“
    Er vertrug das Fliegen nicht, hatte eine erbärmliche Angst davor.
    Linda blickte nach vorn, aber sie konnte den Doc nirgends entdecken. Die hohen Rückenlehnen verdeckten jede Sicht. Nun, sollte er eben alleine fliegen, wenn er das wollte.
    Sie kuschelte sich mit finsteren Gedanken in ihren Sitz und versuchte ein wenig zu schlafen. Sieben, acht Stunden würden sie unterwegs sein. Stunden des Wartens und der Ungewißheit. Würden sie es schaffen, die Schreckensinvasion der Käfer aufzuhalten? War es überhaupt möglich, das Grab eines verschollenen Toten zu finden?
    „Wir befinden uns jetzt direkt über Karachi“, sagte der Capitain in das Bordmikrophon. „Wir fliegen in einer Höhe von zwölftausend Metern und in einer Geschwindigkeit von neunhundertvierzig Kilometern in der Stunde. In vier Stunden und zehn Minuten werden wir in Kairo landen.“
    Der Captain ließ die Sprechtaste gehen und hakte das Mikrophon wieder ein. Der Co-Pilot grinste ihn an.
    „Sie haben eine wundervolle Stimme, Captain. Sie sollten Schlagersänger werden. Ich glaube, Sie hätten beachtliche Erfolge.“
    „Insbesondere bei älteren Damen.“ Der Captain erhob sich, streckte sich und schielte dabei auf die Steuerungsanlage, die seit über einer Stunde auf Automatik gestellt war. Das Steuer bewegte sich wie unter Geisterhänden. „Ich habe einen Bärenhunger“, sagte er. „Heute Morgen habe ich verschlafen und kam nicht mal mehr zu einem Frühstück.“
    Er verließ das Cockpit und ging in die kleine Bordküche. Ein dunkelhäutiges Mädchen mit tiefschwarzem Haar lächelte ihn an. Dicht neben ihr blieb er stehen, blinzelte ihr über die Schulter.
    „Was gibt’s denn Leckeres, Carla? Ich komme um vor Hunger?“
    „Frühstück oder Mittagessen?“
    „Beides“, antwortete der Captain. „Und viel Kaffee. Es war eine schlimme Nacht in Madras. Wie sieht’s draußen aus?“
    Draußen, das war der Passagierraum. Vollgepfropft bis zum letzten Sitzplatz, Touristen, Geschäftsreisende, Kinder und alte Leute, die mit geschlossenen Augen dasaßen und beteten, bis sie wieder festen Boden unter den Füßen hatten. Carla sah ihn an.
    „Nichts Besonderes, Captain. Scheinen alles erfahrene Hasen zu sein. Nur einer läßt sich laufend von Kilha bemuttern.“
    Er gab ihr einen Klaps auf den Po, verschwand wieder im Cockpit. Fünf Minuten später kam Carla mit einem großen Tablett. Kaffee, Orangensaft, Toast, Eier und ein Steak mit Kräuterbutter und Pilzen.
    Dem Co lief angesichts dieser Pracht das Wasser im Mund zusammen, und er bestellte ebenfalls ein Mittagessen. Carla ging zur Tür, öffnete sie und schrie entsetzt auf.
    Der Captain fuhr herum. Carla stand vor der geöffneten Tür, starrte auf den Fußboden. Die Blicke des Captains folgten ihren, dann blies er überrascht die Luft aus.
    „Zum Teufel!“ brummte er. „Wie, um alles in der Welt, kommt ein so ekelhaftes Vieh hierher?“
    Auf der Schwelle hockte ein dicker, schwarzer Käfer, dessen kleine Äugelchen böse zu funkeln schienen.
    Plötzlich schmeckte ihm das Steak nicht mehr …
    Der Captain erhob sich, näherte sich dem gräßlichen Tier. Carla war zurückgewichen, nachdem sie sich vom ersten Schrecken erholt hatte. Immer noch hockte das Tier auf der gleichen Stelle, unbeweglich, starr.
    „Ob es wohl tot ist?“
    Der Captain schüttelte den Kopf.
    „Nein, das glaube ich nicht. Sehen Sie sich nur die Augen an. So winzig sie auch sind, aber man kann deutlich sehen, daß der Käfer uns beobachtet. Ein scheußliches Vieh!“
    Der Funker beugte sich vor, starrte nachdenklich zur Tür.
    „Ein Skarabäus, würde ich sagen“, murmelte er. „Nur zu groß. Aber ich würde ihn zur Familie der Skarabäen zählen. Mistkäfer, Riesenkäfer, Pinsel und Laibkäfer fallen darunter. Der da sieht aus, als wäre er das Urvieh von allen.“
    „Urvieh …?“ stöhnte Carla. „Bei uns in Kairo habe ich eine Menge alter ägyptischer Kunstwerke gesehen, wo es ähnliche Käfer gab. Die alten Ägypter verehrten sie als Sinnbild des schöpferischen Sonnengottes ‚Cheper-Re’, man sah in den Skarabäen einen Akt der Urzeugung …“
    Der Captain lachte laut auf.
    „Nun hört aber auf, Leute! Hier vor mir sitzt ein Mistkäfer, der ein bißchen

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