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0420 - Sie holten sich den grauen Joe

0420 - Sie holten sich den grauen Joe

Titel: 0420 - Sie holten sich den grauen Joe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Mörder ins Freie gejagt und stoppte jetzt. Er sah, dass er nicht mehr weiter konnte, und in der Halle warteten wir.
    »Nimm die linke Seite«, rief mir Phil zu und spurtete zum rechten Teil des Torflügels. Der Mörder sah ihn, warf eine kleine Ledertasche weg und rannte mit Vollgas zur linken Ecke. Jetzt erst erreichte ich den Boden und spurtete ebenfalls los. Die Smith & Wesson hatte ich schussbereit in der Hand, als ich das Tor erreichte.
    Aber zu meiner Verblüffung war der Rasen leer gefegt. Ich hob meinen Blick und sah ihn jetzt eine schmale Eisenleiter wie ein Wiesel hinaufklettern. Die Halle hatte ein Flachdach und dorthin wollte er.
    Wir hatten den Mann endgültig in der Falle. Es gab kein Entweichen mehr von dem fünfzehn Yards hohen Dach. Er hatte jetzt die Dachluke erreicht und warf sich auf die ebene Fläche. Gleich darauf sah ich seinen Kopf als hellen Fleck auftauchen.
    Ich spritzte in Deckung. Elr leerte sein ganzes Magazin wütend in meine Richtung. Ich zählte neun Schüsse, dann steckte ich den Hut vor. Entweder hatte er wirklich keine Patrone mehr oder er fiel auf den alten Trick nicht herein.
    »Kommen Sie freiwillig runter, es gibt keinen Ausweg mehr«, rief ich nach oben. Als Antwort kam ein kurzer Fluch. Er musste jetzt das Magazin gewechselt haben, denn wieder jagten Kugeln in den Rasen.
    ***
    Ich huschte zum Flugzeug zurück. Nachdem ich auf die eine Tragfläche geklettert war, konnte ich den Schwebekran erreichen, der dicht unter der Decke quer durch die Halle lief. Ein kleiner Laufsteg führte an der Schiene entlang. Ich ging bis zu der viereckigen Platte, die ich von unfen entdeckt hatte.
    Es war eine Dachluke, über die man bequem aufs Dach gelangen konnte. Jetzt musste ich nur noch abwarten, bis der Boss durch Phil abgelenkt wurde. Es dauerte nicht lange, da hörte ich ein paar Schüsse auf der anderen Seite fallen. Schnell hob ich den Deckel ein paar Zoll an und spähte hinaus. Deutlich wie ein Scherenschnitt hob sich die Kontur des Verbrechers gegen die beleuchtete Umgebung ab. Er kniete am rechten Rand, stieß ab und zu mit der Hand schräg nach unten und feuerte jedes Mal einen Schuss ab.
    Zum Glück quietschte der Verschluss nicht, als ich ihn hochklappte. Mit einem Klimmzug stand ich auf dem Dach, die Pistole entsichert. Wenn er mich nicht bemerkte, hatte ich die Chance, ihn lebend zu bekommen. Ich fürchtete, er würde im anderen Fäll eher in die Tiefe springen als sich gefangen nehmen zu lassen.
    Auf sechs Schritt war ich herangekommen, als er herumfuhr. Ein verzerrtes Gesicht vor mir, das ein grelles Lachen ausstieß.
    »Ergeben Sie sich«, herrschte ich ihn an und musste im selben Moment die Waffe hochreißen und abdrücken. Der Schuss traf seine rechte Hand, die Pistole polterte aufs Dach. Er schrie nicht auf, sondern duckte sich und drehte sich halb um. Ich machte einen Satz nach vorn und hechtete vor. Mit beiden Händen fasste ich sein Bein, doch der Stoff hielt nicht. Er hatte Anlauf genommen, um sich über die Kante zu stürzen. Ich war zu weit weg gewesen. Ich hörte den Köper des Gangsters unten aufschlagen.
    Fünfzehn Yards sind eine tödliche Höhe. Ich brauchte mich nicht zu beeilen. Einen Moment stützte ich den Kopf auf den Arm, dann drang ein durchdringendes Sirenengeheul an meine Ohren.
    Nachdem ich meine Smith & Wesson wieder eingesteckt hatte, machte ich mich auf den Rückweg. Als ich unten um die Ecke bog, sah ich Phil bei dem toten Verbrecher knien.
    Gemeinsam mit Captain Elkhart, der im Streifenwagen saß, kam ich bei Phil an.
    »Haben Sie ihn?«, rief Elkhart.
    Ich deutete stumm auf die Leiche. Phil hatte mir bereits zu erkennen gegeben, dass der Mann tot war.
    »Ich weiß, wer der Boss ist«, sagte Elkhart und starrte mit großen Augen auf die Leiche.
    »Ich auch«, sagte ich. - »In New Brunswick nannte er sich Tipton-Gil und trat als Wermutbruder auf. Kein Mensch beachtete ihn. Ich sah ihn nur einmal flüchtig.«
    »Das ist aber nicht sein richtiger Name«, verkündete der Captain feierlich.
    »Stimmt, er heißt eigentlich Floyd Bennett«, sagte Phil ruhig.
    Verblüfft sah ihn der Captain an. »Sie haben das gewusst?«
    »Wir erhielten heute Abend die letzten Bestätigungen«, sagte ich. »Aber verraten Sie mir eines, wie kommen Sie so schnell hierher?«
    »Ich habe Poe Flushing vernommen. Als er mitbekam, dass ihn se’in Boss angeschmiert hatte und mit der gesamten Beute verschwunden war, heulte er los vor Wut und packte aus. Daher erfuhr ich auch,

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